Resteverwertung

Ich hatte noch 4 Stangen Rhabarber hier liegen und weil ich sie nicht direkt verarbeiten konnte, habe ich zum ersten Mal eine reine Rhabarbermarmelade daraus gekocht. Früher habe ich Rhabarber immer nur zusammen mit Erdbeeren in Marmelade verarbeitet, aber diese Variante finde ich so toll und rund im Aroma, dass ich unbedingt hier festhalten muss, was drin ist.

Das kommt rein:

600 g Rhabarber (geschält und geputzt gewogen)
2 Vanilleschoten
200 g Gelierzucker 3:1
120 ml Licor 43
ca. 50 ml Wasser

So geht’s:

Rhabarber waschen, schälen und in ca. 1 cm breite Stücke schneiden, das Mark aus den Vanilleschoten kratzen. Rhabarber, Vanillemark und Wasser in einem großen Topf aufkochen und so lange kochen lassen bis der Rhabarber zerfällt. Dann den Cuarenta y tres (Licor 43) dazugeben und abkühlen lassen. Kalt mit dem Gelierzucker vermischen (Ich mag am liebsten den 3:1, weil die Marmeladen dann fruchtiger und nicht so süß werden.), wieder auf dem Herd zum Kochen bringen und unter dauerndem Rühren sprudelnd nach den Anweisungen auf der Zuckerpackung kochen lassen. Bei meinem Zucker stehen 4 Min. auf der Packung und damit geliert das dann auch wunderbar. Wichtig ist, dass der Alkohol mitkocht, sonst bleibt die Marmelade zu flüssig.

Kochend in saubere Schraubgläser füllen, die Deckel fest zuschrauben und die Gläser für ein paar Minuten auf den Kopf stellen. (Nicht den eigenen, sondern die Deckel der Gläser. 😀 )

Bekommt durch den Cuarenta ein sehr rundes Aroma, säuerlich durch den Rhabarber, aber gleichzeitig ein bisschen nach Orange und Vanille. Ganz genau meins!

Katja

Neulich am Rhein

Mir fehlt wieder mal nichts so sehr, wie Zeit und vor allem Ruhe und ich weiss gerade nicht mal, wo mir beides so dermaßen abhanden kommt. So viel im Kopf, so wenig Zeit, mich damit zu befassen, was den Kopf dann immer voller und die Spirale immer enger macht. Nachdem ich 2 Wochen wegen und mit Rückenschmerzen ausser Gefecht war, bin ich vor ein paar Tagen umgeknickt. Ich hab’s gerade echt so satt, kaum was machen zu können. Vor allem nervt es mich, dass ich bei dem Sonnenschein nicht mal ein paar Schritte am Rhein – oder wo auch immer – machen kann. Gerade bin ich wenigstens dazu gekommen ein paar Fotos vom vorletzten Spaziergang dort zu sortieren.

Voilà:

(Klick macht groß)

Katja

Durchgehend

Just als ich die kleine Bäckerei betrat, klingelte das Telefon.

„Bäckerei Schnurpsel*. Guten Tag…….

Nee, nur freitags haben wir geschlossen……….

Ja, an allen anderen Tagen geöffnet…..

Ja, Duschgel…..“

Danach habe ich nichts mehr von dem Gespräch mitbekommen, weil ich zuerst überlegte, was es mit dem Duschgel auf sich hat und mich dann zusammenreissen musste, um nicht laut loszuprusten.

Katja

 

[*Ja, es wäre sehr niedlich, aber nein, die heissen nicht wirklich so. :D]

Schönes 21/15

*Das Gefühl schmerzfrei aufzuwachen! \o/

+ daraus resultierend endlich wieder machen und bewegen können. Yeah!

*Eine sehr freundliche Begegnung.

*Über ein schönes Telefonat gefreut.

*Eine sehr tolle Überraschung mit der Post bekommen. (Was sind das nur für tolle, freundliche, großzügige Menschen, die ich über dieses Blog schon kennengelernt habe? ❤ )

*Den ersten Erdbeerkuchen des Jahres gebacken und gefuttert. ❤

*Überhaupt viele Erdbeeren an der Bude geholt. Ich liebe diese Zeit im Jahr mit Spargel und Erdbeeren und ich liebe an der Gegend, dass es hier jede Menge von beidem auf großen Feldern rund um den Ort gibt.

*In der Küche ein Chutney aus Rhabarber und Erdbeeren improvisiert, weil: was als Marmelade so toll ist, wird ja wohl auch in scharf schmecken! Und die Rechnung ging voll auf.

Katja

(mehr Schönes)

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Tagträumer

Letztens beim Einkaufen stand ich vor einem spanischen Rotwein und wusste: „Die Vokabel kennste!“ Es fiel mir aber beim besten Willen nicht ein, was das Wort – der Name des Weins – auf Deutsch bedeutet. Weil ich nun aber partout keine Lust hatte, das Handy rauszuholen und die Pons App zu befragen oder auch nur das Etikett zu fotografieren, habe ich kurzerhand eine Flasche gekauft, um das Wort dann zu Hause nachzuschlagen. Das hatte ich seitdem vergessen, aber gerade haben wir die Flasche geköpft und ich habe endlich nachgeschaut. Das Wort – pajarón – kannte ich doch noch nicht, ich hatte es mit dem sehr ähnlich klingenden ‚pájaro‘ = Vogel verwechselt.

Dass es pajarón trotzdem gibt und es nicht nur ein Phantasiename für den Wein ist, ist vermutlich erstaunlich. Leo.org kennt es nicht mal, aber die Pons App hat’s tatsächlich drin als umgangssprachlichen Begriff, den man in Argentinien und Chile für zerstreut bzw. unaufmerksam verwendet. Als Nomen, und es ist ja im Falle des Weins ein Name, bedeutet es Tagträumer ergibt googeln. Das ist, so finde ich, ein wirklich schöner Name für einen Wein. Wobei ich nicht sicher bin, ob er absichtlich so heisst, immerhin stammt er aus Spanien, wo man den Begriff anscheinend nicht verwendet. Trotzdem schön.

Nebenbei übrigens auch ein wirklich leckerer Wein. Ein Tempranillo aus der Ribera del Duero. Sehr fruchtig, nach Kirsche und Blaubeeren schmeckend. Hoffentlich bekomme ich noch eine Flasche davon!

Katja

Too much information

Ich bin Katja. Ich habe Depressionen und eine Angststörung. Eines meiner Probleme, welches letztere mit sich bringt ist, dass es eine riesige Hürde für mich bedeutet, Menschen in meine/unsere/die Wohnung zu lassen. Das betrifft sowohl Fremde als auch die meisten Menschen, die ich schon eine Weile kenne. Ganz spontan fallen mir nur sehr wenige Ausnahmen ein, bei denen mir das leicht (oder wenigstens nicht allzu schwer) fällt. Und auch wenn ich mir häufigere Besuche meiner Familie wünsche, fällt es mir selbst bei so nahestehenden Menschen nicht leicht.

Meistens lässt sich das ganz gut umgehen. Ich benutze nie den Türöffner sondern gehe immer, wenn es klingelt über den Flur zur Haustür und öffne dort. Da lassen sich diverse Post- und Paketboten, Stromzählerableser, Zeugen Jehovas ganz gut direkt ‚abfertigen‘ und ich muss mich nicht weiter damit auseinandersetzen. Der Heizungsableser ist komplizierter, aber das ist seit 8 Jahren der gleiche, irgendwie geht das dieses eine Mal pro Jahr und der Mitdings versucht,  einzurichten zum angekündigten Termin anwesend zu sein. Das ist zum Glück immer irgendwann am frühen Abend, wo das nicht so kompliziert ist.

Bei Menschen, mit denen ich mich verabrede / die ich hierher einlade, habe ich immer ein bisschen Zeit, um mich darauf einzustellen, jemanden rein zu lassen. Es wird einfacher, wenn ich vorher Zeit habe, mich damit zu beschäftigen. Bei den meisten Menschen wird es auch leichter, wenn sie erst mal ein paar Mal hier gewesen sind.

Bei manchen Menschen kann ich das (irgendwann) einigermaßen offen kommunizieren, wenn ich länger mit ihnen zu tun habe. Als hier vor ein paar Jahren in beide Wohnungen neue Nachbarn eingezogen sind, mit denen ich mich auch ausführlicher unterhalte als nur im Treppenhaus zu grüßen, war es mir total unangenehm, dass ich immer an der Wohnungstür stehen geblieben bin und niemanden hereingebeten habe. Umgekehrt wäre es mir so auch am liebsten gewesen, aber das hat die Nachbarin mir schon direkt beim ersten Mal als ich hochging, um etwas zu besprechen, abgewöhnt. Als ich vor ihrer Tür bleiben wollte hat sie mich lautstark reinbeordert, damit die Katze nicht abhaut.
Danach war es mir noch unangenehmer, sie hier im Gegenzug vor der Tür stehen zu lassen. Zudem sie ungefähr 20 Mal häufiger vor meiner Tür steht als ich vor ihrer. Irgendwann habe ich mir ein Herz gefasst und ihr erzählt, weswegen ich sie nie hereinbitte und dass mir das wirklich mächtig schwer fällt. Ich weiss selber nicht genau, wieso es einfacher für mich ist, das zu erzählen, aber es lässt den für mich so wichtigen Schutzraum der Wohnung geschützt. Ich erzähle es und kann dann quasi direkt wieder dort in Deckung gehen und brauche für die Zukunft nicht mehr dauernd zu befürchten, jemand würde in diesen Raum ‚eindringen‘ wollen, der nicht hingehört. Sie hat darauf äusserst verständnisvoll reagiert und seitdem stand sie nach dem Klingeln auch nie mehr direkt mit der Nase vor der Tür (was mich immer erschreckt hat), sondern einen Meter oder weiter von der Tür entfernt im Flur, klar signalisierend, dass sie nicht erwartet, dass ich sie reinlasse. Dass sie diese Macke so respektiert und das damit zeigt, rechne ich ihr hoch an.

Dann gibt es aber noch die Situationen, bei denen ich nicht recht weiss, wie ich mich verhalten soll. In einer solchen stecke ich gerade und auch wenn es eigentlich kein drängendes Problem ist und ich eine tatsächliche Entscheidung, wie ich vorgehen möchte, aufschieben kann, spukt es mir doch permanent im Kopf herum.

Ich habe hier einen kaputten Behälter des teuren Kunststoffschüsselherstellers, der seine Produkte nur auf speziellen Veranstaltungen verkauft und 30 Jahre Garantie darauf gibt. Dieser spezielle Fehler tritt bei der Behälterart häufiger auf und das wurde bisher auch anstandslos ausgetauscht. Ich mag das Teil und die Sachen sind teuer genug, dass ich es auch dieses Mal gerne umtauschen würde. Ich suchte mir also auf deren Webseite eine ortsansässige Mitarbeiterin und wollte nachfragen, ob diese Dosen bei jenem Fehler immer noch anstandslos getauscht werden und ob sie das für mich durchführen könnte. Die erste Hürde war, dass ich entweder hätte anrufen können (was ich ja auch nicht gut kann) oder per Kontaktformular Kontakt aufnehmen. Bitte, wer hat denn heutzutage noch Kontaktformulare, bei denen zwar Adresse und Telefonnummer Pflichtangaben sind, ohne die man das Formular nicht absenden kann, aber die eMail-Adresse ist optional? Mich lässt das nichts Gutes ahnen, über die Art und Weise, wie die Antwort erfolgen wird und ich war froh, doch noch die (Firmen-)eMail-Adresse der Dame ausfindig zu machen. Zudem ich von früher weiss, dass die Mitarbeiterinnen gerne mal einfach vor der Tür auftauchen statt anzurufen, falls man versucht hat, Kontakt aufzunehmen. Weil es im persönlichen Gespräch schwerer fällt, sich nicht zu einem Verkaufsabend auf dem heimischen Sofa überreden zu lassen.

Ich mailte ihr also, gab keine meiner Kontaktdaten (bis auf die Absendermailadresse) preis, fragte wegen des Umtauschs und bekam als Antwort:

Das mit den Umtausch ist heute noch so. Gerne hole ich es mir bei Ihnen ab und besorge Ihnen das neue. Von wo kommen Sie denn? Wann würde es Ihnen am besten passen?

Seitdem ringe ich mit mir.

Wenn ich einfach frage, ob ich nicht auch bei ihr vorbeikommen kann, ohne meinen Wunsch näher zu begründen, fühlt sich das irgendwie sehr schräg an und ich fühle mich unhöflich, so auf ihr freundliches Angebot zu reagieren. Ich habe immer das Gefühl, ich muss solche Dinge erklären, eine Begründung liefern. Anders fühlt es sich an, als würde ich jemanden vor den Kopf stoßen, der freundlich zu mir war. *soifz*

Ihr einfach meine Adresse geben und mich darauf einlassen, möchte ich aber auch nur äusserst ungerne. Da sträubt sich so viel in mir.

Es sträubt sich aber auch alles in mir, mir eine Ausrede auszudenken und ihr diese zu präsentieren. Ich kann das einfach nicht. Ich bin viel zu offen und ehrlich, als dass es mir leicht fiele, Menschen bewusst anzulügen.

Aber ich käme mir auch schräg dabei vor, wenn ich ihr schreiben würde, dass ich lieber bei ihr vorbeikäme, weil ich Schwierigkeiten damit habe, fremde Menschen in meine Wohnung zu lassen…

Natürlich will ich mich nicht mehr wegen der Depressionen und allem was damit zusammehängt verstecken und dieses Tabu aufbohren, wo immer ich die Gelegenheit dazu habe. Aber es kommt mir wie eine Überinformation vor, das in diesem Rahmen zu erzählen. Ich hatte mit dieser Frau bisher Kontakt über eine Mail und ihre Antwort darauf. Ihr jetzt ungefragt und -gebeten so persönliche Details zu erzählen, wo es doch nur um eine Kunststoffdose geht, kommt mir schräg vor.

Mir ist bewusst, dass das eine total banale Sache ist, bei der es sich überhaupt nicht lohnt, viel Energie zu verschwenden. Im Endeffekt könnte ich es auch einfach sein lassen, es geht nur um diese doofe Dose. Und trotzdem kreiselt das seit gestern in meinem Kopf rum und ich schaffe es nicht, es aus meinen Gedanken zu verbannen.

Daher hier der erste ‚Kloß‘, denn da – also im Kopf – geht ja gerade nochmehr drunter und drüber. Mal sehen, ob das Aufschreiben ein bisschen Ruhe im Kopf und ein bisschen mehr Klarheit bringt. Vielleicht kann ich damit wenigstens dieses Thema erst mal beiseite legen.

Katja

 

 

So wej Kließ

In meinem Kopf geht es drunter und drüber und eigentlich hatte ich mich gerade hingesetzt, um das durch Aufschreiben ein bisschen zu sortieren. Erstaunlicherweise habe ich mich bei dem Versuch noch heftiger in den Gedanken verheddert. Zu viel auf einmal, zu viele verschiedene Dinge und Themen, die im Kopf kreiseln. Wenn ich versuche, die alle zu erwischen, kommt nur Brei dabei heraus. Immerhin bin ich mittlerweile so geübt darin, derartige Knoten zu entwirren, dass ich merke, wenn es statt dessen schlimmer wird und auch woran das liegt. Also braucht es wieder mal eine der Lebensweisheiten meines Opas (von dem ich immer deutlicher ahne, wie weise er tatsächlich war):

Eins nach dem anderen. So, wie man Klöße isst.

Katja