Wegschönchen und Schönwegchen

Und dann lichtet sich der dichte Nebel des Morgens und die Sonne kommt raus – werbend, lockend – wer könnte der Versuchung widerstehen? Kopf auslüften. Den Frühling mit allen Sinnen aufnehmen. Sich nicht satt sehen können am satten Grün. Frühling, schmag dich. Sehr.

Mittagssonnenspaziergangsbeutezug. Klick macht big.

Katja

Tag 11/44

Die kleine Mathematikerin in mir möchte den Blogtitel heute gerne auf 1/4 kürzen und auch ansonsten muss ich heute mal kräftig kürzen. Nämlich Worte. Ich bin hungrig und viel zu spät dran, endlich mit Kochen anzufangen und dann fiel mir siedend heiss ein, dass ich ja noch gar nicht gebloggt habe und nach dem Essen will das ja auch keiner mehr. Also jetzt. Wenige Worte. Dafür ein paar Bilder von den Dingen, die mich heute Nachmittag beschäftigt und vom Bloggen abgehalten haben.

Klick macht big.

Morgen mehr!

Katja

Neulich am Rhein

*Die Frau mit dem bezaubernden Hund ‚Paul‘, dessen Name ich schon lange kenne als er von hinten auf mich zuflitzt, weil sie sicher 2 Dutzend Mal versucht hatte, ihn zurückzurufen.

*Der Storch, der in seinem, auf einem hohen Pfahl stehenden, Nest aufsteht, einmal die Flügel kräftig ausschüttelt, vom linken auf’s rechte Bein umsteigt und wieder zurück, just als wären sie ihm eingeschlafen, und sich dann wieder hinsetzt.

*Das Paar, das seinen riesigen Wuschelhund mit Hilfe eines in den Rhein geschleuderten Gummihuhns zum Baden bringt und der Wuschelhund, der vom Gummihuhn begeisterter zu sein scheint als vom kalten Rheinwasser, in das er sich trotzdem laut prustend und schnaubend stürzt. Es gilt schließlich ein Gummihuhn zu retten!

*Die Frau auf dem Rad, die, jeder Pfütze auf dem Weg weiträumig ausweichend, durch die Wiese fährt, mit ihrer kleinen Tochter, die juchzend von Pfütze zu Pfütze fährt.

*Die Frau, mit dem frischgepflückten Bärlauchblätter-Strauß, fröhlich grinsend, sich möglicherweise gerade ausmalend, was aus dem Bärlauch später wird.

*Der Schwan, nur einer alleine, was man an der Stelle selten sieht, der im, vom Gegenlicht glitzernden Wasser, majestätisch in der Nähe des Strandes immer ein Stück stromaufwärts und dann wieder -abwärts schwimmt oder vielleicht auch umgekehrt.

*Die Frau, die nach der Therapiesitzung erst mal zum Rhein fährt, um ihren Kopf ein bisschen frei zu laufen, anfangs kurz leise fluchend, weil sie keine Jacke dabei hat und es so windig ist, deren Händiakku fast leer ist, so dass sie all ihre Beobachtungen nur im Kopf sammelt, statt sie wie ansonsten in letzter Zeit meistens auf Bildern und in kurzen 140-Zeichen-Nachrichten zu bündeln, die es auf dem Heimweg mit dem Auto dem kleinen Mädchen gleichtut und die schwungvoll durch sämtliche Pfützen fährt und die dann später, wieder zu Hause, vor einem Kaffee sitzend, denkt, dass sie solche Gedanken und Eindrücke in letzter Zeit viel zu selten im Blog hinterlässt und die das dann endlich wieder mal tut.

Katja

Die Steinesammlerin

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„Warten Sie, ich erklär’s Ihnen symbolisch.“, und dann steht er auf und holt eine Handvoll Kram.

Kurz darauf, während der Therapeut, zwischen unseren Stühlen auf dem Boden, mehrere verschiedene Seilstücke verteilt und einen Stein immer wieder aufhebt und an eine andere Stelle legt und wir uns über Seile und Steine und das Legen der einen und das Hinlegen und Aufheben der anderen unterhalten, wird mir klar, wie gut gerade diese Symbole zu mir passen, denn ich bin tatsächlich eine Steinesammlerin. Seit vielen, vielen Jahren hebe ich jedes Mal, wenn ich an einem Strand stehe, mindestens einen Stein auf und nehme ihn mit. Dabei ist es völlig egal, ob es der Rheinstrand vor der Haustür oder der Atlantikstrand in Südspanien in mehr als zweieinhalbtausend Kilometern Entfernung ist. Ein Strand, ein Stein.

„Sie können nicht alle Steine der Welt aufheben und sammeln.“, sagt er und ich frage ihn, wie ich das denn verhindern soll, wo es doch so eine Art Reflex ist.

Dann später, beim Spaziergang am Rheinstrand und im vor die Füße gucken und bücken wird mir klar, dass vielleicht genau das mein Zwischenschritt ist, der mir jenseits des Strandes fehlt. Am Strand weiss ich genau, dass ich die Steine nicht alle einpacken kann, sondern vorher aussuchen muss, welche(n) ich mit nach Hause nehme, welches wirklich _mein_ Stein ist. Und vielleicht ist es eigentlich genau so einfach, wenn ich die Verbindung der beiden Bilder im Sinn behalte und das eine, wenn es darauf ankommt, über das andere schiebe.

Bei Strandspaziergängen hatte ich schließlich auch mal den Impuls, dass ich die alle alle mitnehmen möchte und es war dort wie hier eigentlich logisch, dass das nicht geht.

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Neulich am Rhein

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*Die beiden Jungs,  vielleicht 7 oder 8, die mit mäßigem Erfolg versuchen, Steine über’s Wasser flitschen zu lassen.

*Der Angler, mit den Stiefeln bis zum Oberschenkel und zwei Angelruten über der Schulter.

*Der junge Typ, auf dem Baumstamm sitzend, der belegte Brote aus einer Tupperdose isst.

*Das ältere Paar, Hand in Hand, einander immer wieder anlächelnd.

*Der Typ mit dem Fiesta, ganz nah bis ans Wasser ran und fast reinfahrend, dann abrupt wendend und zurückfahrend.

*Der Mann mit dem Hund, den er, sobald er sich jemandem nähert, ganz an die kurze Leine nimmt.

*Der Jogger mit den neonfarbenen Schweissbändern an den Handgelenken.

*Der Jogger mit der grünen Bommelmütze.

*Und dann noch ich, auch mit Bommelmütze, obwohl es viel zu warm dafür ist und fest um den Hals gezurrtem Schal, die Kopfhörer im Ohr und das Handy in der Hand, fotografierend, twitternd.

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Katja

Neulich am Rhein

Es ist tatsächlich schon November und ohne viele Worte gibt es daher heute einen neuen Header hier. Entstanden ist das Bild im September als ich auf dem Heimweg von meiner 2. Therapiesitzung war. Mein Weg führt mich ein Stück direkt am Rhein lang und ich hatte schon beim Verlassen der Praxis gehofft, dass das Licht noch so lange so bleiben würde bis ich beim Rhein angelangt bin. Das klappte zum Glück und oben gibt’s das Resultat dessen, was die Panoramafunktion der Händikamera so hinbekommt.

Schönen November!

Katja

(zur Headersammlung)

Entnebelung

Wenn in einem drin gerade grauer Novemberherbstnebel herrscht, ist es gut die Sonne zu nutzen, sofern mal welche da ist, und durch’s Bunt draussen zu stapfen. Das macht auch innen bunter und entnebelt.

Beute. Quasi. (Klick macht groß)

Katja