Tag 41/44

Gerade suchte ich etwas in meinen Mails und stieß dabei auf eine Mail einer Bank und musste – mittlerweile lachend – an die Geschichte denken, wie ich vor etwa 2 Jahren versuchte, mein dortiges Tagesgeldkonto zu kündigen. Das stammte noch aus der Zeit als es mal Zinsen auf’s Tagesgeld gab, aber es war – soweit ich das wusste – inzwischen kein Guthaben mehr drauf. Ich hatte das Konto fast schon wieder vergessen bis dann irgendwann eine Mail der Bank über die Änderung der AGB kam und ich dachte, das sei jetzt eine gute Gelegenheit, das Konto einfach ganz zu kündigen und so fing das Verhängnis an.

Um das Konto zu kündigen benötigte ich natürlich zuerst einmal die Kontodaten, sprich: mindestens die IBAN. Da es ein reines Online-Konto war, hatte ich hier keinerlei Unterlagen in Papierform und auch das Durchsuchen der Mails brauchte mich nicht weiter. Ich versuchte also, mich als erstes in den Online-Zugang des Kontos einzuloggen, um die IBAN in Erfahrung zu bringen und auch um nachzusehen, ob es dort eine einfache Funktion gäbe, das Konto aufzulösen oder ob ich das mit einem Zweizeiler per Post erledigen müsste.

Beim Versuch mich einzuloggen, scheiterte ich schon an der ersten Hürde: Blöderweise hatte ich nämlich meine Zugangsdaten – allem voran sogar meinen dortigen Benutzernamen vergessen. Ich nutzte also das Kontaktformular auf der dortigen Webseite und bat den Support darum, mir meinen Benutzernamen mitzuteilen. Schon 2 Tage später teilte mir die Bank diesen per eMail mit.

Ich versuchte, mich mit dem Benutzernamen einzuloggen, was nicht funktionierte. Stattdessen erhielt ich eine Nachricht, dass das Entsperren des Kontozugangs nicht möglich sei und ich solle mich doch an den Kunden-Support wenden. Ich schrieb also wieder an den Support. Von dort erhielt ich am nächsten Tag die Antwort, dass ich eine Entsperrung nur auf dem Postweg beantragen könne, weil man dafür meine Originalunterschrift benötige. Das dafür notwendige Formular hängte man mir freundlicherweise direkt im pdf-Format an. Ich schaute mir das Formular an und schrieb eulenwendend direkt wieder an den Support: für das Entsperrformular brauchte man nämlich die IBAN. Geneigte Leser, die bis hierhin durchgehalten haben, erinnern sich möglicherweise an den Anfang? Genau die hatte ich nicht und genau um die rauszufinden hatte ich überhaupt erst versucht, mich ins Online-Banking einzuloggen.

Eine Woche später erhielt ich eine Mail des Supports, dass man mir auf dem Mailweg die IBAN nicht mitteilen könne, ich solle das Feld einfach frei lassen und nur den Rest ausfüllen – den Rest würde die Bank dann für mich erledigen.

Ich füllte das Formular aus, unterschrieb es und sendete es per Post an die Bank. Von dort bekam ich einige Wochen später per Post die Mitteilung, eine Entsperrung meines Kontos sei nicht möglich, da meine Unterschrift auf dem Formular zur Entsperrung nicht mit meiner bei der Kontoeröffnung hinterlegten Unterschrift übereinstimmen würde.

Und an dieser Stelle schließt sich dann ein ganz anderer Kreis – langjährige Leser meines Blogs werden sich möglicherweise erinnern, dass ich mit dem Postidentverfahren in der Postfiliale der Kleinen Stadt bei der Eröffnung eines Kontos mal ziemlich auf Kriegsfuß stand. Nachzulesen und zum Lachen und Kopfschütteln gibt es das ganze hier: So nicht! 😀

Man schickte mir außerdem ein Formular für’s Postident-Verfahren plus ein weiteres Formular zum Entsperren des Online-Kontozugangs.

Der Rest ist schnell erzählt: ich übte ungefähr 3 Wochen lang täglich 8 Stunden meine Unterschrift, damit sie genau so aussehen würde, wie auf dem Ausweis, fuhr zur Post, brachte mit einem strahlenden Lächeln den Postident-Kram auf den Weg, füllte das Formular zum Entsperren aus, unterschrieb mit meiner lange geübten Unterschrift, schickte das Formular an die Bank, erhielt eine Nachricht, dass mein Online-Zugang entsperrt sei, loggte mich ein, suchte meine IBAN, kündigte das Konto und schwuppdiwupp – kaum 3 Monate nach jener Mail, die mich an das Konto erinnerte, hatte ich es auch schon gekündigt.

Hapuh! 😀

Ich bin übrigens trotz alledem ein riesiger Fan von Online-Banking und auch meine Hausbank ist eine reine Online-Bank, die gar keine Filialen unterhält. Lag ja tatsächlich alles hauptsächlich an meiner Dussligkeit und nur ein bisschen an deren Bürokratie und da das Konto eh leer war und ich nicht dringend rankommen musste, war ich eher amüsiert als genervt. Einzig, dass man bei der Post immer noch keinen Lolly bekommt, wenn man es geschafft hat, dass die Unterschrift genau wie im Ausweis aussieht, ist ein bisschen ärgerlich und verbesserungsfähig!

Katja

 

 

 

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Jetzt gucken Sie doch mal!

„Jetzt gucken Sie doch mal!“, sagt die kleine Frau und dann legt sie mir den Arm um die Schulter und dreht mich in die von ihr gewünschte Richtung, wo ich hingucken soll. „Ist das nicht wunderschön geworden?“, fragt sie während sie mit dem freien Arm, der nicht um meine Schulter liegt, in Richtung der Tomaten fuchtelt. „Gucken Sie! Ich hab da erst rechts die Tomaten eingeräumt und wollte schon die anderen direkt daneben packen, aber dann dachte ich „machste erst noch was Gelbes dazwischen, für den Kontrast“ und dann hab ich die gelben Zucchini entdeckt und dann wieder Tomaten und da noch ein grüner Streifen aus Frühlingszwiebeln und sehen Sie das, dass ich die sogar mit den Wurzeln abwechselnd sortiert habe?“ und während sich dieser Wortschwall in meine Richtung ergießt und ich zwar immer noch völlig irritiert bin, über die spontane und andauernde Berührung einer Fremden, merke ich doch, dass mich das Anfassen gar nicht so sehr stört, wie es eigentlich in einer solchen Lage der Fall wäre, denn diese kleine, ältere Frau ist ganz und gar entzückend in ihrer Freude und Begeisterung über ihr Werk – die farblich und auch ansonsten ansprechende Sortierung des Tomatenregals im Rewe. Und statt mich also unangenehm zu winden und aus ihrer Umarmung zu befreien, drehe ich mich zu ihr um, strahle sie ebenso breit an, wie sie mich und versichere ihr, dass das wirklich wunderschön aussieht und dass sie das wirklich gut gemacht hat.

Und dann gehe ich grinsend weiter – nicht ohne welche von den hübsch drappierten Tomaten und den Frühlingszwiebeln zu kaufen – aber auch ein bisschen betrübt, weil ich selber diese Fähigkeit nicht habe, mich so ausgelassen über etwas zu freuen oder stolz darauf zu sein, was ich selber gemacht habe und das auch laut herauszulassen. Aber Mitfreuen, das kann ich gut!

Katja

Echt ausmessen

Es ist ja schon ein bisschen tragisch. Da hat man über Monate hinweg so viel Gedöns mit Vermietern und Handwerkern und vor allen Dingen ausbleibenden Handwerkern am Hals und das ist in der Gesamtheit so viel und so absurd, dass ich gar nicht mehr alles zusammenbekomme, um es hier mal gebündelt zur allgemeinen Belustigung aufzuzeichnen.

Eine der ganz frischen Episoden geht so, dass mich irgendwann Ende September einer der Fassadenbauer ansprach, die hier seit ungefähr Mitte September auf einem Gerüst ums Haus herumturnen, um das Haus zu dämpfen [sic!], ob ich am nächsten Tag da bin, dann käme er mal vorbei, um die zwei Fensterbänke in der Wohnung auszumessen, die er direkt mit austauschen bzw. überhaupt anbringen – denn in der Küche habe ich nach wie vor keine, obwohl die im März schon eingebaut werden sollte – will / soll, wenn außen die Fensterbänke neu gemacht werden. Dort, also außen, müssen auf jeden Fall neue angebracht werden, denn durch die Dämmung sind die alten ja viel zu klein.

Ich blieb also am nächsten Tag geduldig zu Hause und wartete bis Enzo schwer wichtig mit dem Zollstock rumfuchtelnd vorbeikam und hätte ja eigentlich schon skeptisch werden können, weil er außer dem Zollstock nichts weiter dabei hatte, wo er sich zB die Maße hätte notieren können. Er maß also aus, plauderte, um mir dann nach 10 oder 15 Minuten, nachdem ich ihm erzählt hatte, dass wir dann erst mal für 3 Wochen verreist seien, zu sagen, dass er dann nach unserer Rückkehr nochmal vorbeikäme um echt auszumessen. Das müsse er dann ja nochmal machen.

Aha?

Gestern dann: „Ey, sind sie morgen zu Hause? Dann komme ich nochmal vorbei um jetzt echt auszumessen für die Fensterbänke!“

Ich blieb also brav abwartend zu Hause und heute Nachmittag kam dann irgendwann nicht Enzo, der übrigens ein Cousin unseres Wohnungsverwalters, der wiederum übrigens ein Cousin der Mutter des Hauseigentümers, der wiederum übrigens Fußballprofi ist und das Haus nur kaufen musste, „damit der Bub sein Geld nicht komplett für Autos ausgibt“, sondern, wie sich im späteren Verlauf des Gesprächs rausstellte, Enzos Onkel. Ob der jetzt gleichzeitig auch der Onkel von all den anderen ist und ob die überhaupt irgendwie miteinander verwandt sind? Man weiss nix genaues.

Enzos Onkel kam also mitsamt Pudelmütze, Zollstock, mit dem er schwer wichtig rumfuchtelte (it’s running in the family…), einer 2 Meter langen Wasserwaage, die er aber im weiteren Verlauf gar nicht nutzte, sondern möglicherweise nur dabei hatte, um mich angemessen zu beeindrucken und *tadaaah!* einem echten Notizbuch zum Notieren von echt ausgemessenen Fensterbankmaßen vorbei. Dann murmelte er und maß und erklärte und überlegte und notierte sich gewissenhaft die Maße („Ey, hatte ich vorhin 15 gesagt? Wissen Sie noch? Ach, ich glaube, das wird schon passen!“), dann überlegte er weiter, murmelte weiter, erklärte weiter und sagte so nach insgesamt 10, 15 Minuten: „Ach wissen Sie was? Da muss ich dann mal vorbeikommen, wenn ich das von außen gemacht habe und dann nochmal echt ausmessen und dann kann ich erst bestellen.“

Die waren jetzt zwei Mal da, um wichtig mit Zollstöcken rumzufuchteln, ich bin so gespannt, was erst passiert, wenn sie dann ECHT ausmessen. Gnaaah.

Katja

 

Torben Kommemol!

Mit Postfilialen habe ich ja schon in der Kleinen Stadt einige einschlägige Erfahrungen (zB hier und hier) gemacht und jetzt: Neue Stadt, neues Abenteuer!

In der neuen Stadt gibt es keine „echte“ Post mehr, dafür aber direkt zwei Filialen in anderen örtlichen Läden, nämlich eine in einem Friseursalon und eine in einem Sonnenstudio. Eigentlich hätte ich heute gerne die Post im Sonnenstudio getestet, weil ich bei dem Friseur schon mal mit einer älteren Dame zu tun hatte, bei der dann eine simple Warenrücksendung zu einer größeren 15-minütigen Aktion ausartete („Wisse Sie, früher da ging des ja, awer des is ja heut alles aach net mehr so aafach mit dem neue technische Zeuchs *fuchtelt mit dem Paketscanner* komm ich aafach ned zurecht. TORBEN KOMMEMOL, ich braach dich hier emol.“) und man dort außerdem nicht mal ansatzweise in der Nähe parken kann, aber da ich um 15.40 Uhr schon mit dem restlichen Einkauf fertig war und das Sonnenstudio erst ab 16 Uhr nachmittags geöffnet hat, blieb mir also doch nur wieder der Friseursalon.

Hinterm Tresen die gleiche ältere Dame, bei der ich schon zur Viertelstunden-Rücksendungs-Session war. Nun denn!

 

ich: „Guten Tag! Ich würde das hier gerne als Paket versenden.“

ä.D.: „Ach ach. Als Paket?“

ich: „Ja genau.“ (nicke bekräftigend)

ä.D.: „Wisse Sie zufällig, wie schwer des ungefähr is?“

ä.D. (kommt langsam um den Tresen herumgeschlurft, schiebt die Brille auf die Stirn hoch, bückt sich zum, auf dem Tresen stehenden, Pappaufsteller, auf dem die Produkte samt Portokosten gelistet sind herunter und guckt angestrengt darauf)

ich (verkneife mir jeglichen Kommentar, dass sie das Teil auch einfach vom Tresen hätte runternehmen können und sich den Weg hätte sparen können)

ä.D. (nimmt meine Sendung in die Hand, hebt sie prüfend ein Stückchen hoch)

ä.D.: „Also des is ja höchstens e Kilo.“

ich: „Spielt das genaue Gewicht denn überhaupt eine Rolle? Ich möchte es ja als Paket versenden und es fällt da auf jeden Fall in die günstigste Kategorie.“

ä.D.: kneift die Augen wieder zusammen und guckt angestrengt auf den Pappaufsteller, murmelt „so bis zu aam Kilo, des macht 4 Euro“

ich: „Aber ich möchte das ja gerne als Paket versenden. Im Grunde könnte ich die Sendung dieser Größe sogar als Brief aufgeben, aber mir geht es um den versicherten Versand. Deswegen möchte ich es als Paket schicken. Das müsste sechsneunundneunzig kosten.“

ä.D.: „Sechsneununneunzich sache Sie? Awer des is ja bis 5 Kilo. Mir ham ja hier höchstens aa Kilo. Da macht des 4 Euro.“

ich: „Dann ist es aber nur ein Päckchen und der Versand ist nicht versichert. Darum geht es mir ja aber gerade. Ich möchte also wegen des versicherten Versandes freiwillig mehr Porto zahlen. Schauen Sie hier. *deutet auf die Kategorie* Das möchte ich.

ä.D.: „TORBEN KOMMEMOL, ich braach dich hier emol. Ich kann des net. TOOOOOORBEEEEEN!“

T.: „Wo brennt’s denn?“

ich: „Guten Tag, ich…“

ä.D. (fällt mir ins Wort): Die Dame möcht des hier verschigge. Kost 4 Euro, awer ich weiss net, wie ich des eingewwe muss.“

T.: „Ei, da musste doch einfa….

ich (falle Torben ins Wort): „Entschuldigung bitte! Ich möchte das gerne als Paket versenden, nicht als Päckchen.“

T.: „Ei, dann ist das aber teurer.“

ich: „Ja, das weiß ich, sechsneunundneunzig. Mir geht es um den versicherten Versand.“

T.: wendet sich an die ä.D. und erklärt Schritt für Schritt.

ä.D.: „Awer was mach ich dann jetz mit dene ganze Ausdrugge?“

T.: „Der kommt auf’s Paket, den scanst du gleich, den bekommt die Dame, den klebst du ihr hier auf so eine Karte und dann kommt gleich noch einer – der Einlieferungsbeleg – der ist auch für die Dame, damit sie auch sehen kann, ob das Paket angekommen ist.“

Zweiter Ausdruck flutscht raus.

ä.D.: „Awer wofür is der dann jetz?“

T. (schon im Gehen, zurück zum Friseurstuhl, wo er gerade am Schneiden war): „Das ist der Einlieferungsbeleg. Den klebst du mit auf die Karte für die Dame.“

ä.D.: „Awer wohin dann? Hier denebe odder auf die Rüggseide?“

ich: (summe – nur im Kopf – die Jeopardy-Melodie)

Torben schneidet schon wieder Haare und so klebt die ä.D. klebt den Einlieferungsbeleg beherzt „denebe“, schlurft langsam um den Tresen, schiebt die Brille hoch, kneift die Augen zusammen, guckt angestrengt.

ä.D.: „So! E Paket! Des war ja jetzt, was? E Paket! Macht sechsneununneunzich bidde! Wisse Sie, hier komme ja sonst fast immer nur Rüggsendunge. Mit dene kenn ich mich aus, mit Pakete net so. Wisse Sie, früher da ging des ja…“

ich (ihr lächelnd ins Wort fallend): „Des is ja heut alles aach net mehr so aafach mit dem neue technische Zeuchs.“

Katja

Typen / 24 to go

Meine persönlichen Highlights, was Menschen in Amsterdam in den 5 Tagen, die wir kürzlich dort waren, angeht:

  • die Barfrau, die zuerst schlecht gelaunt und missmutig wirkte als wir eine halbe Stunde vor Schluss als einzige Gäste reinstürmten und dann aber – als sie eigentlich schon Feierabend hatte und wir längst bezahlt – an den Tisch kam und freundlich zu plaudern anfing
  • der Kellner im Café, der mir nach meinem Sturz ein Handtuch mit jeder Menge Eis zum Kühlen der Augenverletzung brachte, weswegen das Veilchen nicht noch schlimmer geworden ist, echte Zehenschuhe tragend, was für mich immer ein bisschen wie Froschfüße aussieht, mich fragend, ob ich nicht zum Eis auch lieber ein Bier, statt meines Wassers, gegen die Schmerzen haben wollte
  • die 5 Ladies in Abendgarderobe (wenn das keine waren, weiss ich nicht, wie man das sonst definieren sollte), die direkt vorm Bahnhof Sloterdijk auf der anderen Straßenseite auf das Grün der Fußgängerampel warteten und dort anfingen zu tanzen und zu singen (noch dazu saugut) und die sich sichtlich freuten als ich mitwippte und ihnen dann mitten auf der Straße beim Vorübergehen applaudierte
  • der überaus high wirkende Typ, direkt neben der Gracht, mit riesigen Kopfhörern auf den Ohren und Bob Marley-Shirt, virtuos seine Luftgitarre bearbeitend
  • die Security-Frau in Het Rembrandthuis, die mit ihrer Erscheinung und Körpersprache wirkte, als könne sie genauso gut bei  Men in Black mitmachen (ich schaute mich verstohlen um, konnte aber keine Aliens erkennen!)
  • und mein Favorit: der Typ, Anfang 20 in Bermudas und FlipFlops, der alleine am Tisch beim Hotelfrühstück saß und nachdem er sich hingesetzt hatte, erst mal die Vase mit der einzelnen Sonnenblume so drehte, dass er die Blume besser anschauen konnte ❤

Katja

Neulich beim Einkaufen / 28 to go

„Wollen wir noch Gorke mitnehmen? Wollen wir heute Abend einen Gorkensalat machen?“ ruft die brünette Mittdreissigerin mit dem kleinen Kind, das total in pink gekleidet, im Kindersitz in ihrem Einkaufswagen thront, neben mir stehend, in unbestimmte Richtung. Ich gucke mich um, kann nicht erkennen, wen sie gemeint hat und kichere nur innerlich ein bisschen vor mich hin. Gorke. Gnihi. Zo Tösssch! Össs göbt Gorkensalat!

Ein paar Minuten später in der Obst- und Gemüseabteilung bin ich ganz entzückt vom Anblick eines jungen Papas. Mit seiner vielleicht 4 oder 5 jährigen Tochter an der Hand schlendert er, trotz des überfüllten Ladens, total entspannt und mit Engelsgeduld einmal in der ganzen Abteilung rund.

„Und was ist das?“
„Wassermelone.“
„Und das hier?“
„Kohlrabi.“
„Und das?“
„Kohlrabi.“
„Aber Kohlrabi war doch gerade schon das daneben und das sah ganz anders aus. Was könnte das hier denn sein?“
„Ich weiss es, aber ich darf’s dir nicht verraten.“
Der Papa lachend: „Ich weiss, die Mama kocht das nicht so oft, weil sie’s nicht mag. Ich verrat’s dir: das ist Brokkoli.“
„Brokkoli.“ wiederholt die Kleine andächtig.
„Was ist denn das hier?“
„Das weiss ich! Paprika.“
„Und das?“
„Gorke.“

Nein. Ich habe nicht losgeprustet. Ja, ich habe mir dabei innen auf die Backe gebissen. 😀 Immerhin habe ich rausgefunden, an wen sich die Frage vorher richtete.

Hihihi.

Katja

 

Kurz vorm Handgemenge

„Ich bring dich mit dem Schirm zum Auto!“
„Danke, aber brauchste nicht! Ich bin ja nicht aus Zucker und es ist doch nicht weit.“
„Ich hab gerade ZWAN-ZIG MINUTEN an deiner Frisur gefÖHNT! Die wird jetzt WENIGSTENS halten, bis du wieder zu HAUSE BIST. ICH BRING DICH MIT DEM SCHIRM!1elf KEINE WIDERREDE!“

(Und während sich ihre Stimme überschlug, stemmte sie die Hände in die Hüften und funkelte mich an. Ich verkniff mir mühsam weiteren Widerspruch und noch mühsamer, laut loszuprusten.)

Ich mag meine Friseurin. :mrgreen:

Katja