Kann ich auch gut: mich zum Horst machen

Ich bin eine furchtbare olle Glucke, das merke ich gerade wieder mal…

Kennt das jemand, dieses komische Gefühl im Magen, wenn einem auffällt, dass ein Mensch, den man – nur online und auch nur eher flüchtig – kennt, schon seit Wochen oder Monaten keinen Mucks mehr von sich gegeben hat?

Mir geht das gerade wieder mal so. Ein Blogger, dessen Blogs (ja mehrere) ich schon lange abonniert habe, ist von jetzt auf gleich komplett verstummt, bloggt nicht mehr, kommentiert nirgends mehr, zumindest nirgends wo ich es mir aufgefallen wäre und twittert auch nicht mehr.

Das fiel mir schon vor einer Weile auf. Da hinterließ ich einen Kommentar in einem seiner Blogs – keine Reaktion. Gerade habe ich dort nochmal nachgesehen, wann das überhaupt war – die Zeit rennt und ich konnte nicht einschätzen, ob vor einer oder eher 3 Wochen, aber es sind sogar schon 6 Wochen (also mein Kommentar). Und jetzt habe ich einen komischen Knoten im Magen und habe ihm gerade eine Mail geschrieben und nachgefragt und fühle mich wieder mal wie die peinliche Oberglucke, weil ich mich so schnell um Menschen sorge, selbst wenn es eher flüchtige Kontakte sind und es fühlt sich an, als würde ich mit meiner Mail eine Grenze überschreiten und ihn belästigen, was ich aber überhaupt nicht möchte.

Das Schlimme ist, dass es ja eigentlich nicht mal einen Unterschied macht. Im Idealfall hat er einen tollen Sommer draussen verbracht und einfach keinen Gedanken ans Web verschwendet. Und falls ihm tatsächlich irgendetwas passiert ist, werde ich vermutlich nicht mal Antwort bekommen und falls doch, kann ich vermutlich überhaupt nicht helfen und nichts ändern. (Und falls ich keine Antwort bekomme, das muss ich mir selber die ganze Zeit deutlich vor Augen halten, heisst das im Umkehrschluss noch lange nicht, dass ihm tatsächlich etwas passiert ist.) Und wenn mir das auffällt, fühle ich mich direkt noch schrecklicher in meiner Sorge, weil sie eigentlich vor allem darauf hofft, ein ‚alles ok‘ zu hören und sich damit so egoistisch anfühlt. Vermutlich kann ich gar nichts machen und niemandem ist dadurch geholfen, dass ich mich um ihn sorge, nur mir selber, falls ich eine Reaktion erhalte und diese diffuse Sorge vielleicht wieder verschwindet.

Und dann ist da in mir dieses winzige Stimmchen, das sagt, dass ich selber vermutlich froh darüber wäre, wenn jemand merken würde, wenn ich plötzlich verstummen würde, weil das bei mir meist dann passiert, wenn es mir nicht gut geht und dann denke ich, dass ich mich vielleicht deswegen lieber zur Horstin mache und in solchen Situationen nachfrage, weil manchmal alleine ein Nachfragen das Gefühl gibt, dass da jemand ist, dass man nicht völlig bedeutungslos ist, wenn irgendwer merkt, dass man nicht mehr da ist.

Furchtbar schwermütig, mir lässt sowas so schnell keine Ruhe mehr. 😦

Kennt das irgendwer diese Sorge? Und falls ja, wie geht ihr denn damit um? Fragt ihr auch nach oder könnt ihr das nur mit euch selber aussitzen?

Katja

 

 

Nochmal Pflaumen

Falls ich es noch nicht erwähnte: ich liebe Chutneys! Ich mag diese Kombination aus süß-sauer-scharf wahnsinnig gerne, das ist für mich an sich sehr rund und damit kann man wunderbar andere Geschmäcker abrunden. Strengen Ziegenkäse zB mag ich pur gar nicht so gerne, mit einem Klecks Chutney als Kontrast finde ich ihn himmlisch.

Bisher hatte ich überwiegend mit Kürbis rumprobiert und verschiedene Chutneyvarianten ausprobiert und aus Zwiebeln eine Art Chutney-Relish oder was auch immer gekocht. Jetzt habe ich mich an Pflaumen rangewagt und das ist – zumindest für meinen Geschmack – ziemlich gut geworden.

Man braucht dafür:

2 kg Pflaumen
400 g brauner Zucker
400 g rote Zwiebeln
400 ml Weissweinessig
1 EL Salz
50 g frischen Ingwer
2 Zehen Knobi
je ca. 1/2 TL Kardamon, Zimt, Muskat
2 EL Tomatenmark
1 TL Harissa (nach Belieben und Schärfeempfinden)
ein bisschen Öl

Und so geht’s:

Die Pflaumen waschen, putzen, halbieren, entsteinen. Die Zwiebeln schälen und fein würfeln. Den Knobi und Ingwer schälen und sehr fein würfeln.

In einem großen Topf Öl erhitzen und darin Zwiebeln, Knobi und Ingwer leicht andünsten bis die Zwiebel glasig ist. Den Zucker dazugeben und ein bisschen karamellisieren lassen. (Das muss längst nicht vollständig sein.) Dann mit dem Essig ablöschen und Pflaumen, Salz, Tomatenmark und die Gewürze dazugeben und bei mittlerer Hitze vor sich hinköcheln lassen bis eine Konsistenz erreicht ist, die einem gefällt. Bei mir hat das sicher 1,5 Stunden sanft geköchelt. Dann mit Harissa und evtl. mit noch mehr Gewürzen abschmecken, kochend in saubere Schraubgläser füllen und diese für ein paar Minuten auf den Kopf stellen und dann richtig rum vollständig abkühlen lassen.

Das Chutney verträgt sich zB prima mit Käse und passt auch gut zu Gegrilltem.

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Katja