Wie ich einmal 4 Wochen brauchte, um alle Zutaten für ein Rezept zusammen zu bekommen

Und da ich auf Twitter um das Rezept gebeten wurde und ich das eh gerne mal aufschreiben wollte, damit ich’s nicht zu jeder Kürbis-Maronen-Ricotta-Saison neu zurechtknobeln muss, hier also zum Nachbasteln:

Für 4 gute Esser oder für 2 Esser an 2 Tagen braucht man:

Für die Tomatensoße:

1 Zwiebel
2-3 Zehen Knoblauch
1/2 Tube Tomatenmark
optional: ein sehr großzügiger Schluck Kochwein (weiß oder rot)
1 Flasche Passata
Salz und Pfeffer aus der Mühle
Paprika (ich nehme immer scharfes geräuchertes)
1 Prise Zucker
1 Prise Zimt
Oregano
Öl

Und so geht’s:

Zwiebel und Knoblauch schälen und in feine Würfel schneiden. Das Öl in einem kleinen Topf erwärmen, Zwiebel und Knoblauch glasig anschwitzen, das Tomatenmark dazu geben und anrösten, mit dem Wein ablöschen, dann die Gewürzen und die Passata dazugeben und die Soße mindestens 1 Stunde bei kleiner Hitze einköcheln lassen.

Für die Füllung:

1 kleiner Hokaidokürbis
200 g gekochte Maronen
250 g Ricotta
250 ml Weißwein (ich nehme zum Kochen immer Pinot Grigio)
100 ml Sahne oder Cremefine zum Kochen
Salz und Pfeffer aus der Mühle
Thymian 2 Zweige oder 1 EL getrockneter
etwas Öl zum Braten

Und so geht’s:

Den Kürbis waschen, halbieren, mit einem Löffel die Kerne entfernen und das Fruchtfleisch in sehr feine Stücke schneiden. Das Öl in der Pfanne erhitzen und den Kürbis würzen und bei mittlerer Hitze anbraten, dann mit dem Wein ablöschen und den Kürbis gar dünsten. Die Maronen in kleine Stücke schneiden und zum Kürbis geben. Kurz mitanbraten, dann den Ricotta und die Cremefine dazu geben und alles gründlich vermischen.

Zum Zusammenbasteln braucht man:

ca. 25 Cannelloni
1 Kugel Mozzarella
1 handvoll geriebener Parmesan
etwas Öl für die Form

Und so geht’s:

Den Parmesan reiben, den Mozzarella in Würfel schneiden. Eine flache Auflaufform einölen, eine dünne Schicht Tomatensoße auf den Boden der Form geben. Die Füllung mit einem Teelöffel in die Cannelloni füllen und die gefüllten Nudelröllchen eng nebeneinander in die Form legen. Die Tomatensoße über die Cannelloni löffeln, sodass sie komplett bedeckt sind. Den Käse darüber streuen und die Form bei 180°C für ca. 30 min in den Ofen schieben. Mit einer Gabel reinpieksen, um zu prüfen, ob die Nudeln gar sind.

Omnomnom!

Katja

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It’s not easy being green.

Heute: erst ’ne Stunde beim Therapeuten geheult, dann ’ne Stunde durch den Regen gestapft, der just dann einsetzte, als ich beim Spaziergang auf der Rheininsel möglichst weit vom Parkplatz samt abgestellten Auto entfernt war. Immerhin habe ich den Flüssigkeitsverlust durch Tränen so sicherlich direkt wieder ausgeglichen.

Ja nu November. So haben wir nicht gewettet, das geht jetzt keine weiteren 28 Tage lang so weiter! Da kannste dich warm anziehen! Gleiches mache ich besser auch, kalt ist mir nämlich gerade auch dauernd.

Ein bisschen „Beute“ vom Spaziergang, aus Regengründen weniger als gedacht, ich hatte nur das Händi dabei, nicht die wasserdichte Kamera.

Ach ja: und einen neuen Header gibt’s auch für den November. Der stammt allerdings nicht von heute sondern aus dem letzten Herbst. Ist aber lustigerweise auch fast vor der Haustür meines Therapeuten entstanden als ich seinerzeit nach einer harten Stunde erst mal mit Musik in den Ohren losgestapft bin statt nach Hause zu fahren. Überhaupt habe ich das im letzten Jahr und auch nach Anfang dieses Jahres (bis der Umzug so viel Stress gebracht hat) viel häufiger getan und sollte es mir vielleicht wieder angewöhnen.

Katja

 

Aussen und innen

Aus der Therapiesitzung raus und nur ein kleines Stück vom Haus des Therapeuten entfernt über die Brücke auf die Insel. Alles im Nebel und Dunst, einfach loslaufen, in den Wald rein und dann nach einer Weile auf einmal die ersten hell leuchtenden Flecken auf dem Boden und die Sonne, die sich anfangs nur kurz durch ein kleines Loch im fahlen Dunst zeigt, wird immer kräftiger und der Wald wird immer bunter und passend dazu verzieht sich auch ein wenig von dem Nebel im Kopf.

*

Das, was da in der Therapie passiert ergibt für mich noch kein Gesamtbild (vermutlich wäre das auch viel zu viel erwartet). Bisher sind das einzelne Episoden und jede davon macht mich ein bisschen reicher (Ich glaube, ich habe dieses Mal endlich [Ich würde das am liebsten mit 36 Punkt Schrift, kursiv, fett und gesperrt schreiben.] einen Therapeuten gefunden, der zu mir passt.), aber sie fügen sich für mich noch nicht zusammen. Da sind bisher nur einzelne Ideen im Kopf, eine lose Folge von Akkorden, die noch keine Melodie ergeben. Mein aktuelles ‚Grundthema‘ hat er mir in der 3. Sitzung mit großer Klarheit ins Gesicht gesagt und ich konnte nur mit offenem Mund nicken, denn auf einen solch einfachen Nenner konnte ich das nie runterbrechen.

Da sind gerade so viele offene Baustellen in mir und ich habe das Gefühl, es kommen andauernd noch neue hinzu, anstatt dass irgendwo mal eine abgeschlossen wird. Aber vielleicht ist es genau das, vielleicht muss erst mal alles noch viel mehr durcheinander geraten, damit es hinterher in Ordnung kommt. Wenn ich von der Anordnung in meinen Küchenschränken wieder mal sehr genervt bin, weil ich die Sachen, die ich selten brauche, immer rausräumen muss, um an die ranzukommen, die ich in der Phase häufig brache, mache ich’s ja ähnlich. Erst mal alles raus, Riesenchaos, dann gucken, was wo wie am besten passt.

*

Es ist ganz still im Wald und wenn ich kurz stehenbleibe um zu Lauschen, kann ich hören, wie laut in dieser Stille das Geräusch von herabfallenden Blättern ist, die auf der schon dichten Laubdecke am Boden landen. Dann beim Weitergehen bloß nicht die Füße anheben – eines der besten Dinge am Herbst ist es, laut raschelnd durch Laub zu laufen. Und die bunten Fotos. Nochmal richtig viel Farbe tanken, bevor alles nur noch grau und braun ist.

Hier nochmal bunte Beute:

(Klick macht groß)

Katja

Entnebelung

Wenn in einem drin gerade grauer Novemberherbstnebel herrscht, ist es gut die Sonne zu nutzen, sofern mal welche da ist, und durch’s Bunt draussen zu stapfen. Das macht auch innen bunter und entnebelt.

Beute. Quasi. (Klick macht groß)

Katja

Versöhnlich

Gleich zwei Sonnentage in der ersten Novemberwoche, so kann das ja vielleicht doch nochmal was mit dem verhassten Monat und mir werden. Zumindest hat es mich gestern während der Mammuttour durch die Läden der kleinen Stadt und der Nachbarstadt kurz zwischendurch an meine Lieblingsstelle am Rhein gezogen. Bei dem Wetter muss das sein, es würde sich falsch anfühlen, da ausschließlich durch neonbeleuchtete Läden zu hetzen und nicht wenigstens ein paar Minuten die Nase in die echte Sonne zu halten.

(Klick macht groß)

Weiss zufällig jemand, weswegen oft die oberen Blätter, ganz an der Spitze der Baumkrone, als allerletzte noch hängen (im Bild unten links gut zu sehen)? Man sollte doch meinen, dass weiter oben mehr Wind herrscht und dass die Blätter dort doch eher wegfliegen müssten. Ein bisschen wirkt es so, als hielten die Bäume die irgendwie besser fest, als das restliche Laub, so als letztes Aufbäumen (no pun intended) gegen den Winter, ganz als wären sie noch nicht ganz so weit, sich mit der Jahreszeit abzufinden und das erinnert mich ein bisschen an meine Weigerung, wenn es Herbst wird, zuhause wieder Socken und Schuhe zu tragen und dass ich mich auch erst, wenn ich wirklich ein paar Tage lang eiskalte Füße hatte, irgendwann geschlagen gebe.

Katja

…und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Sollte es zum Erwachsenwerden gehören, dass man nicht mehr mit Karacho durch jede Laubansammlung durchschlurfen muss, dann bin ich a) noch weit davon entfernt und möchte das b) wohl auch niemals werden!

*

Ich bin froh, gestern den Schweinehund überwunden zu haben, um ein bisschen im herrlichen Oktobersonnenschein spazieren zu gehen – heute regnet es schon wieder den ganzen Tag.

Was ich übrigens vermutlich nie gut können werde: Fotos sortieren und mich auf wenige beschränken. Ihr müsst da also jetzt durch die große Sammlung von Restsommerblüten und güldenem Laubwerk, die ich gestern aufgesammelt habe.

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Katja

still

Es ist nicht diese dumpfe und schwere Stille, wie jene, wenn man den Kopf unter Wasser hat, sondern eine ganz leichte und luftige Stille, die diesen Ort erfüllt. So still, dass der eine einzige Vogel auffällt, dessen Ruf irgendwann aus der Ferne erschallt. Und er ruft nur ein einziges Mal. So still, dass man die Richtungsänderung der Schwäne hören kann. Ein ganz leises und kurzes Plätschern nur, das ihr ansonsten perfekt lautloses Gleiten über das Wasser unterbricht. So still, dass ich mich irgendwann umdrehe, als es hinter mir raschelt, weil ich nachsehen will, wer dort ist. Doch es ist nur ein Blatt, das sanft zu Boden segelt und das mit einem leisen Seufzen auf seinen bunten Kollegen, die schon am Boden liegen, landet.

Katja