So here I am once more…

…mit dem ewigen Vorsatz, wieder mal häufiger Gedanken hier festzuhalten, weil sie ansonsten leider oft so flüchtig sind, ich aber doch eigentlich ganz schön froh bin, dass ich das – also das Gedankenfesthalten – hier früher so regelmäßig gemacht habe, weil es mir hilft, mich zu erinnern, wie das mal war; und weil es mir hilft zu sehen, was für Riesenschritte ich tatsächlich in den letzten Jahren gemacht habe. Man sieht ja so viel leichter, was man alles nicht kann und was einem alles schwer fällt statt die Dinge wahrzunehmen, in denen man besser geworden ist und welchen Weg man schon zurückgelegt und welche Hürden man schon hinter sich gelassen hat.

So bin ich über die Jahre von einer, die auszog das Fürchten zu verlernen zu einer geworden, die zwar immer noch oft Angst hat, sich davon aber nicht mehr unterkriegen lässt, weil fast immer der Mut (oder die Neugier oder die Abenteuerlust) am Ende doch ein bisschen größer ist als die Angst.
Und so ziehe ich inzwischen ganz schön oft aus und das merke ich leider immer wieder und immer noch, auch und gerade hier, dass ich mir viel seltener Zeit zum Schreiben nehme – denn seien wir mal ehrlich, man hat nie Zeit über und es ist immer eine Frage von Prioritäten, wofür man sich das bisschen Zeit, das man so hat, am Ende nimmt. Aber eigentlich ist das, so schade ich es oft finde, auch ein gutes Zeichen: da ist nämlich ganz schön viel Leben mit mir passiert und vieles davon ist gut (aber leider auch gleichermaßen anstrengend) und da geht sie hin die Zeit. In Leben.

Der Grund, warum ich aber jetzt heute doch hier bin und mir genau diese immer zu knappe Zeit heute für mein Blog nehme ist, dass es heute seinen 14. Geburtstag hat.

14 Jahre lang schreibe ich inzwischen Zeug ins Internet. In den letzten Jahren sehr viel häufiger drüben bei Twitter als hier, aber missen möchte ich meine Gedankensprünge auf keinen Fall – und sei es nur als Gedächtnisstütze, Rezeptsammlung, Gedankenhalde, Fotoalbum, Spielwiese,…

Happy Blogsday, mein inzwischen gar nicht mehr so Kleines.

Danke allen, die hier immer noch oder gerade frisch oder auch nur völlig zufällig diesen einen Beitrag mitlesen! Schön, dass ihr noch oder gerade frisch oder immer mal wieder hier seid.

Katja

Mist.das.

Es ist kompliziert, dass da immer noch so viele Dinge vor mir rumliegen, die mir gerade so viel Mut abverlangen und/oder zumindest irgendwie eine bewusste Entscheidung, weil sie sich sonst auf ewig und in schwindelnde Höhe gestapelt vor mir aufbauen. Dieses gedankliche Nicht-Loslassen-Können, wenn sich ein Gedanke erst mal im Kopf geformt hat, macht mich fertig. Dass es kein echtes Beiseitelegen gibt, kein Abschieben, kein Wegpacken. Das alles ist andauernd da und wieder da und wieder. Es kreiselt tagsüber und lässt mich aktuell auch nachts wieder mal nicht schlafen. Keine Ruhe für den Kopf und sie wäre doch so dringend nötig.

Normalerweise ist Bloggen für solche Dinge DAS Mittel meiner Wahl, aber selbst das geht gerade nicht richtig. Obwohl ich hier seit Jahren immer wieder Seelenstriptease betreibe, ist die innere Zensur gerade zu groß und ich weiß (noch) nicht recht, wie ich damit umgehen soll. Mauern einreißen? Da fehlt mir gerade auch der Mut. Und es türmt sich direkt noch eine weitere Sache drauf auf’s Gedankenkarussel. Immer wieder dabei sein, immer wieder mitmachen, die nächste Fahrt geht rückwärts!

Noch vertrackter ist das gerade Nicht-Frei-Schreiben-Können bei den guten Dingen. Dass mir für einiges, was mich da bewegt, gerade auch der Ort fehlt, um es festzuhalten, der Ort, von dem ich es später wieder rauskramen kann, um mich irgendwann zu erinnern, wie diese Phase – in der sich gerade so viel ändert – gewesen ist. Das ist großer Mist. Wie gut mir der Blick in die Vergangenheit tut, merke ich gerade tatsächlich oft am vielleicht für mich spannendsten Feature von Facebook, der „An diesem Tag“-Funktion, die mich oft in alte Blogeinträge katapultiert und mir bewusst macht, wo ich immer noch nach den gleichen losen Fäden suche und wo ich schon deutlich weiter beim Entwirren bin.

Es ist gut und wichtig für mich, diese Gedanken zu sammeln, da muss ich mir wirklich (bald) etwas einfallen lassen. Wenn ich das nicht mache, nicht (auf)schreibe und das alles ohne Ventil im Kopf bleibt, wird der Druck immer größer und wie schnell das in heftigen Stimmungsschwankungen mündet und wie oft ich mich gerade wieder im Fall (be)finde, macht mir gerade ziemliche Angst.

Ich merke zwar, dass ich es bisher auch irgendwie immer noch schaffe, das Ruder wieder rumzureißen und den Fall aufzuhalten, aber das Eis kommt mir jeden Tag ein bisschen dünner vor…

Katja

 

Als ob man mit dem Denken je fertig würde / 17 to go

Wo ich mich gerade wieder so häufig im Blogdashboard rumtreibe, ist mir aufgefallen, wie viele Entwürfe von Blogartikeln ich noch dort gespeichert habe.

Vieles angefangene Gedanken, bei denen ich aus irgendeinem Grund, vermutlich meist vom klingelnden Telefon, aus dem Denk- und Schreibfluss gerissen wurde, die ich dann nicht direkt weiterschreiben und auch später nicht wieder aufgreifen konnte, weil die Gefühlslage, aus der heraus sie entstanden sind, dann nicht mehr so war und ich den losen Faden nicht mehr zu greifen bekam. Gerade habe ich in ein paar davon reingelesen, mich teilweise gefreut, wieviel weiter ich doch in meiner Entwicklung bin, teilweise geschluckt, weil die Dinge immer noch so plastisch und aktuell sind, wenn ich darüber lese.

Zum Glück gibt es aber auch so „harmlose“ Dinge, wie angefangene Rezepte, wo ich nur schnell die Zutaten notiert habe, um sie nicht zu vergessen, aber nie dazu gekommen bin, das Rezept dann tatsächlich zu bloggen. Vielleicht sollte ich wenigstens einige davon noch aus der Versenkung holen, um sie wiederzufinden. Die Entwürfe durchsuche ich ja niemals mit, wenn ich auf der Suche nach einem Rezept bin, von dem ich denke, es schon gebloggt zu haben.

Und dann noch jene Entwürfe, wo ich scheinbar irgendeinen Gedanken hatte, ein Thema, über das ich dringend mal bloggen wollte, aber gerade keine Zeit dafür hatte und wo ich dann teils nur Überschriften, teils 2, 3 Sätze skizziert habe.

Am meisten erstaunt hat mich aber der Fund eines kompletten Artikels (über Florenz!1elf) aus einer Serie von Reiseberichten. Den hatte ich damals fertig geschrieben, wollte ihn aber erst veröffentlichen, wenn ich mit dem nächsten Teil wenigstens schon begonnen hatte, weil ich pro Teil mehrere Stunden brauchte und dann habe ich aber nie weitergeschrieben und jetzt liegt dieser eine Teil immer noch in den Entwürfen rum.

Eigentlich müsste/sollte/könnte ich da mal aufräumen. Ein paar löschen, ein paar fertig schreiben, ein paar einfach so veröffentlichen, auch wenn der zeitliche Bezug nicht mehr da ist. Mal sehen, ob ich Zeit dafür finde!

Es ist ja schon manchmal schräg, im eigenen Blog ein bisschen zurückzublättern und zu lesen, in den Entwürfen fühlt sich das noch seltsamer an, so viele unfertige Gedanken…

Katja

 

Eigentlich stattdessen, mit Meerblick / 21 to go

Eigentlich wollte ich heute Vormittag direkt schon bloggen, um nicht wieder so spät dran zu sein, aber dann habe ich mich stattdessen in einer Schrillion Kunden-Bewertungen von Strandstühlen festgelesen.

Eigentlich wollte ich heute Nachmittag schon bloggen, aber dann habe ich stattdessen 2 Stunden lang Zeug geschnippelt und den ersten Kürbis des Jahres in meinen Lieblings-Kürbis-Eintopf verarbeitet.

Eigentlich wollte ich heute Abend direkt nach dem Essen – es gab *Überraschung* Kürbis-Eintopf – bloggen, aber dann sind wir stattdessen ewig am Tisch sitzen geblieben, haben Wein getrunken und gequatscht.

Und wegen der vielen Eigentlichs gibt es jetzt eben nur diese paar losen Gedanken, denn jetzt komme ich tatsächlich wenigstens kurz zum Bloggen, während der Mitdings angefangen hat, eifrig nach einem Strand zu suchen, den wir im Herbst unter die bestellten Klappstühle schieben können. Also eigentlich (schon wieder) sucht er nach einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung in der Lieblingsprovinz im Lieblingsurlaubsland, direkt an einem Strand, den wir unter die Stühle schieben können oder so ähnlich.

Nachdem die letztherbstige Spanienreise der Autolosigkeit bzw. der langen Autolieferzeit zum Opfer fiel und wir eigentlich stattdessen im Frühling fahren wollten, was dann aber dem Umzug zum Opfer fiel, ist das Meerweh gerade auch besonders groß.

Und damit bekomme ich jetzt gerade eben so doch noch einen Schlenker mit aktuellem Bezug zu etwas hin, das ich ohnehin verbloggen wollte: ein paar Meerfotos! Als wir in Amsterdam waren, haben wir nämlich das Bombenwetter genutzt und waren an einem Nachmittag spät, als es schon leerer wurde und die Sonne nicht mehr ganz so schlimm geknallt hat, für 2 Stunden in Zandvoort am Strand. (Na gut, okok. Ich hätte natürlich auch bei strömendem Regen und ohne Sonne ganz wetterunabhängig ans Meer gewollt, wenn ich schon mal so in der Nähe bin. Aber so war’s schöner. 🙂 )

(Klick macht groß!)

Katja

31 to go

So. Ich jammere mir jetzt lange genug gedanklich die eigenen Ohren darüber voll, dass ich das mit dem Bloggen gar nicht mehr hinbekomme. Habe permanent das Bedürfnis, darüber zu bloggen, dass ich dringend wieder mehr bloggen will, dabei will ich doch eigentlich einfach nur, dass es wieder zu mir gehört, ohne dass ich dem Tun oder Nichttun überhaupt so viel Aufmerksamkeit widmen muss. Dann komme ich nämlich gar nicht mehr dort raus, bleibe ewig wie eine gesprungene Schallplatte an der gleichen Stelle hängen. Will will, komme nicht dazu, alles so ungewohnt geworden, so entfremdet und auch das ‚im Kopf bloggen‘, was ich jahrelang andauernd gemacht habe, ist gerade keiner meiner Begleiter und es fehlt mir sehr.

Nach vielen Achs und Mists und Müsstes und Wolltes mache ich das, womit ich ganz gut klar komme. Ich fordere mich selber heraus, nehme mir nicht – wie so oft in den letzten Monaten – irgendwie vage vor, wieder häufiger zu bloggen, sondern dieses Mal ganz konkret, eine Weile lang täglich, damit die Gewohnheit und Normalität und Vertrautheit zurückkommt. Und damit ich mir selber ein bisschen Druck mache, tratsche ich es hier auch raus. Nehmt mich also bitte beim Wort und schimpft ein bisschen mit mir, wenn ich nicht Wort halte. Wenigstens jeden Tag ein paar Sätze. Ab heute 32 Tage lang. Wieso gerade 32 Tage? Weil (heute mitgerechnet) am 32. Tag, das ist der 26. August, mein Blog 8 Jahre alt wird. Und bis dahin fremdeln wir dann hoffentlich auch nicht mehr so miteinander sondern gehen wieder wie alte Vertraute nach 8 gemeinsamen Jahren miteinander um.

Katja

Winkst du noch?

Vorhin freute ich mich über den mittlerweile 14000. Kommentar auf meinem Blog. Weil ich ein große Affinität zu Zahlen habe, habe ich von Anfang an die Tausender bemerkt, darauf hingefiebert und in meinen Entwürfen liegen auch Links zu allen Jubiläumskommentaren (und auch Beiträgen).

Ich blogge jetzt seit etwa 6,5 Jahre, davon 5,5 Jahre bei WordPress und kam vorhin ins Grübeln über damals™. Irgendwie kam es mir so vor als hätten wir früher mehr miteinander geredet, wir Blogger*innen. Und ein Blick in diese Links im Entwurf bestätigt das auch, früher lag viel weniger Zeit zwischen so zwei Tausendern.

Und weil mir ausserdem vor ein paar Tagen aufgefallen ist, dass die WordPressApp jetzt als neues Feature hat, dass sie in den Statistiken nicht nur die Zahl der Aufrufe, sondern auch die der Kommentare und ‚Gefällt mir‘-Klicks ausweist, habe ich gerade mal genauer reingeschaut.

Im August 2010 hat WordPress den ‚Gefällt mir‘-Knopf eingebaut. Nur mal die Zahlen jenes Jahres und des letzten Jahres:

Kommentare in 2010: 3729, Gefällt mir-Klicks: 111
Kommentare in 2014: 1659, Gefällt mir-Klicks: 2873

Die Zahl der Blogaufrufe war in 2014 ungefähr doppelt so hoch wie in 2010.

Seit mir das so bewusst geworden ist, habe ich überlegt, ob und wie sehr sich mein eigenes Kommentierverhalten geändert hat, seit es den Knopf gibt. Ich glaube, ich gehe auch oft den ‚einfachen‘ Weg und klicke – auch und speziell, wenn mein Kommentar inhaltlich keinen großen Beitrag leisten würde oder wenn ich wieder mal sehr im Feedreader hinterherhinke und das, was ich zu sagen hätte, hat schon jemand anderes kommentiert. Manchmal ist mir das aber auch völlig egal und ich kommentiere auch bei recht alten Blogeinträgen noch. Hm.

Ich glaube, ich werde auf jeden Fall in der nächsten Zeit ein bisschen mehr darauf achten, was ich dahingehend mache. Denn so toll das mit den schnellen Klicks auch ist, ich möchte eigentlich doch lieber mit Menschen reden (oder da es in Schriftform ist, ja eher kommunizieren) als so oft nur still zu applaudieren. Das ist ja gerade das, was für mich das Gefühl ausmacht, in der Blogwelt ein virtuelles Zuhause zu haben; dazu gehören eben auch virtuelle Nachbarn.

Für mehr Treppenhausgespräche und weniger stummes Zuwinken!

Und du? Winkst du noch oder schwatzt du schon wieder? 🙂

Katja

Es geht bei Zeit ja meist ums Nehmen, nicht ums Haben

Immer, wenn von aussen viel auf mich einstürzt, fühlt es sich in mir an, als käme ich gar nicht mehr zur Ruhe. Wenn der Berg der zu erledigenden Dinge groß ist, verliere ich oft erst mal den Überblick, gerate ins Trudeln und schaffe es – je stärker ich trudele – nicht gut, mir einen Plan zurechtzulegen. Der Kopf steht dann nicht still. Nie. Nachts kann ich noch schlechter schlafen als ohnehin schon, weil 1000 Darfstenichtvergessens und Mussteunbedingtdrandenkens in meinem Kopf eine Party feiern.

Was mir dann – das hat die Erfahrung der letzten Jahre mich gelehrt – verlässlich gut hilft ist, wenn ich mit einer gewissen Regelmäßigkeit meinen Kopf im Blog auskippe. Wenn ich hier Gedanken aufschreibe, wird es dort (also im Kopf) ruhiger, werde ich ruhiger. Der Haken an der Sache ist, dass ich genau das, was gut hilft, dann oft nicht gut hinbekomme. Viel los, viel zu tun und immer ist es das Bloggen, das auf der Strecke bleibt, weil das ja _eigentlich_ nur Freizeitvergnügen ist und wenn da (mindestens gefühlt) wenig Freizeit ist, fehlt mir die Ruhe und ich finde keinen Anfang. Und nicht mal die Feiertage bringen mich dazu, mal abzuschalten und runterzufahren.

So beobachte ich mich gerade wieder seit Wochen. Dadurch, dass ich seit Anfang Dezember diese dusslige Erkältung nicht wieder richtig losbekomme und ohnehin alles auf Sparflamme läuft, ist da noch weniger Energie übrig, um mich hinzusetzen und zu bloggen. Und es dauert jedes Mal, wenn ich in einer solchen Zwickmühle stecke, ein bisschen, bis die Erkenntnis bei mir ankommt, dass das (einer) der Haken ist, dass dieses Zeit nehmen, für diese Sache, die mir gut tut und vor allem hilft, den Kopf ein bisschen leiser zu bekommen, mich gar nicht aufhält, sondern voranbringt.

In diesem Sinne also endlich wieder ein Versuch, den gordischen Knoten im Kopf aufzubekommen. Zeit gewinnen, durch Zeit nehmen. Denn letztendlich ist ja nie welche davon übrig und es hängt alles nur an meiner Wahrnehmung.

Katja