Als ich zum ersten Mal gelesen habe, dass ein in Spanien beliebtes Mixgetränk, der Tinto de verano (wobei Tinto die gängige Bezeichnung für Rotwein ist und ‚de verano‘ des Sommers bedeutet) eine Mischung aus Rotwein und Zitronenlimo ist, habe ich ziemlich angewidert geguckt. Als ich dann, in einem Anflug von ‚jetzt biste schon so oft hier gewesen, jetzt probierste das endlich mal‘ im letzten Jahr zum ersten Mal einen Tinto de verano getrunken habe, war ich überaus positiv überrascht, denn das schmeckt viel besser als es zunächst einmal klingt.
Tinto de verano ist leicht und frisch und auf Eiswürfeln, wie er fast immer serviert wird, auch überaus erfrischend. In diesem Jahr hat sich das für mich häufig als Getränk erster Wahl herausgestellt, wenn wir in den Städten unterwegs waren. Für Wein war es mir meist entweder zu früh am Tag oder deutlich zu heiss.
Über meine Begeisterung über das ‚ir de tapas‘ oder auch ‚tapear‘ hatte ich hier schon geschrieben. (Da gibt es auch ein Rezept für eine meiner Lieblingstapas, die Tortillas de Camarones.) Beide Bezeichnungen meinen das gleiche: von Bar zu Bar zu ziehen, überall eine Copa (ein Glas) zu trinken und dazu Tapas zu essen. Der Name dieser oft köstlichen Kleinigkeiten verrät auch ihren Ursprung – oder zumindest eine der Legenden über ihren Ursprung. So soll es in Sevilla (wo die Tapas herkommen) üblich gewesen sein, alkoholische Getränke mit einem Deckel, der mit Oliven beschwert wurde, um das Wegfliegen zu verhindern, vor Fliegen zu schützen. Nach und nach entwickelten sich immer kunstvollere und schmackhaftere Tapas – oder „Deckel“, denn das ist eine weitere Bedeutung des Wortes.
Aber eigentlich erzähle ich das gerade nur, um den Bogen zum neuen Blogheader zu bekommen. Der stammt nämlich vom dritten Abend unserer kürzlichen Spanienreise und wir waren dieses Jahr zum ersten Mal einen ganzen Tag in meiner spanischen Lieblingsstadt und haben auf der Hinreise dort übernachtet, um auch mal abends durch die Straßen schlendern zu können. Die Küste ist doch noch über 100 km entfernt und wenn wir in früheren Jahren ’nur‘ zu Tagesausflügen in Sevilla waren, waren wir abends meist so erledigt, dass wir keine Muße mehr gehabt hätten, noch durch die Kneipen zu ziehen.
Das Foto im Header stammt von diesem Abend, von einer Bar, ganz in der Nähe der Kathedrale, wo wir unsere Tour durch die Bars begonnen haben.
Schön war’s!
Katja
Das Getränk klingt spannend!
Ich persönlich mag ja auch Rotwein mit Cola sehr gerne. Das schmeckt dann – finde ich – wie Cherry Coke.. nur eben mit Alkohol. *g*
Siehst du, das wusste ich nicht letztes Jahr in Andalusien, was dieser SommerRotwein ist!
Hört sich erfrischend an. Irgendwann komme ich da schon mal wieder hin 😉
Hmm, ich kann mir das auch kaum vorstellen, aber ich glaube dir, muss ich dann auch mal probieren 😉
@Svü: Ich wollte gerade ‚igitt‘ schreiben, aber dann fiel mir ein, dass ich den Gedanken an Tinto de verano ja auch erst mal eklig fand. 😀
Aber Cherry Coke-Geschmack? Das ist für mich tatsächlich furchtbar gruselig.
@Noemi: Och der lässt sich sicher auch in Deutschland mischen. 🙂 Aber es spricht natürlich überhaupt nichts dagegen, in die Gegend zurückzukehren!
@Anette: Ich bin gespannt, ob es dir dann auch schmeckt. 🙂
Bei einem meiner letzten Besuche in Spanien, was durchaus schon wieder 10 Jahre her ist, lernte ich auch dieses Getränk kennen. Auch wenn ich heute den Alkohol meide, damals war es echt lecker!
@Ralph: Ich bin jetzt nur gespannt, ob es mir auch in Deutschland schmeckt oder ob das so eine Sache ist, die nur vor Ort lecker schmeckt und passt.
Wo in Spanien bist du denn damals gewesen?
Also ich kann mich grob erinnern, dass ich es in Deutschland probiert hatte aber ich habe es nicht annähernd so hinbekommen. Aber das ist ja bei den meisten leckeren Dingen aus den Urlaubsländern so.
Ich war damals in Cadiz und dann noch mal in Sevilla.
Mimimi, ich möchte jetzt bitte sofort genau dort hin, wo du da warst. 🙂
Warst du nicht erst vor Ort?! xD
@Ralph: Genau „warst“. Vergangenheitsform. Deswegen will ich ja auch hin. Das ist quasi immer so, wenn ich nicht gerade dort bin…