Kurz zitiert #20

„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass etwas anderes wichtiger ist als Angst. Die Tapferen leben vielleicht nicht ewig, aber die Vorsichtigen leben überhaupt nicht.“

(Anne Hathaway als Amelia „Mia“ Thermopolis in ‚Plötzlich Prinzessin [@Maryam: Na wenn das nicht passt, Prinzessin Wuschelkopf! :)])

 

Von Maryam angeregt habe ich wieder mal über Angst nachgedacht und da fiel mir ein Bruchteil dieses Zitats ein, von dem ich bis eben nicht mal wusste, woher es stammt. Ich hatte nur diesen ersten Halbsatz im Sinn ‚Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst‘.

Früher dachte ich immer, man sei entweder ängstlich oder mutig und die beiden lägen an den gegenüberliegenden Enden einer Skala. Dass das gerade nicht so ist, ist mir erst in den letzten Jahren klar geworden.

Wer keine Angst kennt, braucht ja gar keinen Mut.

Katja

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8 Kommentare zu “Kurz zitiert #20

  1. Genau so ist es. Wieso sollte man für etwas so geehrt werden, wenn man dazu nichts leisten, nichts überwinden musste? Wer die Angst überwindet, weil er andere Prioritäten setzt (wie bei einem Held, der jemanden rettet und dabei seine Angst vor der Höhe, dem Feind oder dem Sterben überwindet), der ist mutig.

  2. Liebe Katja,
    „Wer keine Angst kennt, braucht ja gar keinen Mut.“ Dieser Satz bringt es so gut auf den Punkt!
    Ich frage mich, wie wir zu diesen Trugschlüssen kommen? Sind es Sätze wie „Ein Indianer kennt keinen Schmerz!“, die uns als Kinder glauben machen, es gäbe da nur den Helden und das Gegenteil den Feigling, sind es die ganzen dualistisch polarisierenden Geschichten/Märchen, die uns dieses verdammt tiefsitzende Glaubensmuster eingeprägt haben?
    Und selbst wenn dir mein Kopf zustimmt : Ja, ja- „Für Mut braucht man erst einmal Angst“
    hält etwas in mir, mich immer noch für feige, weil ich überhaupt Angst empfinde.
    Es gibt gewisse irrationale Tendenzen in mir, die bei mir nicht auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten, sondern auf der Abschussliste ganz weit oben.
    Aber und daran glaube ich wirklich, ist ergibt unser psychologisches Ökosystem immer einen Sinn, gibt es weder Unkraut, noch Ungeziefer. Irgendwann-so hoffe ich- sehen wir immer mehr, dass alles zusammengehört, unsere ganze Geschichte, alles, was uns begegnet ist, alles was wir durchmachen mussten, sein musste, weil wir genau das brauchten, ob es uns nun gefällt oder nicht.

    Liebe Grüße Maryam!

  3. @rebhuhn: :)!

    @Frau Leo: Ja, mittlerweile finde ich das tatsächlich offensichtlich. Früher konnte ich das nicht so wahrnehmen. Aber das liegt vielleicht wirklich daran, dass ich mich gezwungenermaßen viel mit Angst auseinandersetzen musste in den letzten Jahren. *grübel*

    @Sherry: Manchmal genügt aber auch ein simples ‚ich will das so nicht mehr‘ als Antrieb, also zumindest bei mir. Die Angstüberwindung an sich ist mir zur Priorität geworden, ohne dass etwas ‚Höheres‘ dahinter stehen muss. 🙂

    @Maryam: Vielleicht gehört die Feigheit ja auf den Platz, den ich früher immer der Angst einräumte? Also am anderen Ende der Skala auf der sich der Mut befindet und die Angst ist das hmm ‚übergeordnete‘ Element?
    Also je höher der Grad der Angstüberwindung desto mutiger, je größer die Fluchttendenz desto feiger? Falls man das überhaupt auf einen so vereinfachten Nenner zusammenstutzen kann.

    Ich merke das auch, wie ich es zwar manchmal hinbekomme, diese Dinge rational so zu betrachten, aber trotzdem nagt an mir immer dann, wenn mich gerade wieder einmal eine Angst einschüchtert der Begriff ‚Feigheit‘ und alles Wissen, dass der da nichts zu suchen hat, hilft nicht. Es fühlt sich in diesem Moment, wo die Angst mich so klein werden lässt, trotzdem so an.

    Vielleicht war das auch gerade deswegen für mich so wichtig, das in diesem rationalen Moment aufzuschreiben, damit ich mich selber daran aufrichten kann, wenn es sich wieder einmal nach Feigheit anfühlt. Hmmm.

    Die liebsten Grüße zurück in die Hauptstadt!

    @Emily: Vielleicht war gestern ja der Tag der Mutgedanken, nein? 🙂

    @amanda: Danke! Das freut mich wirklich. 🙂 Das ist das Faszinierende daran: Mut scheint tatsächlich etwas zu sein, was man durch Übung lernen kann. Früher hielt ich solche hmm ‚Dinge‘ für Charaktereigenschaften, aber tatsächlich sind sie so sehr veränderbar (zumindest in ihrem Stärkegrad) durch die Erfahrungen, die man macht.

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