Klein und köstlich waren die Polentahappen mit Zucchini und Schinken und auch die Crostini mit Käse und geröstetem Knoblauch aus ‚Tapas, Bruschetta & Co., Kleine Köstlichkeiten, 50 Rezepte‘ aus dem Lingenverlag. Da hat der Name also Wort gehalten und der Mitesser wieder mal gute Rezepte ausgewählt.
Für die Polentahappen braucht’s:
100 g Polenta
200 ml Brühe
200 ml Milch
2 TL getrockneten Thymian nach Belieben
1 Zucchini
ca. 50 g Serranoschinken
ca. 7-8 Stück in Öl eingelegte getrocknete Tomaten
Butter
Olivenöl
frischgemahlener schwarzer Pfeffer
Zahnstocher oder andere Pieksspießchen
Das sind schon meine abgewandelten Mengen, die Mengenzusammensetzungen aus dem Originalrezept waren für mich gar nicht nachvollziehbar.
Die Tomaten in ein Sieb geben, damit sie ausgiebig lange abtropfen können. Die Brühe zusammen mit der Milch aufkochen und die Polenta nach Packungseinweisung darin kochen bzw. ziehen lassen. (Ich hab das Gefühl, die Anweisungen sind da je nach Herstellerfirma total unterschiedlich. Mal 15 min ziehen, mal 2 min kochen und dann 5 min ziehen lassen – also macht’s einfach so wie’s auf der Packung steht. Den Thymian fein mörsern (sofern man einen Mörser hat) und unterziehen. Die Polenta etwa 1 cm dick auf ein mit Backpapier belegtes Brett streichen (das geht am besten mit einem Messer mit breiter Klinge, die man zwischendurch immer vollständig in kaltes Wasser tunkt, dann klebt nix) und für mind. 2 Stunden fest werden lassen.
(Im Originalrezept wird die Polenta nur in Salzwasser gekocht und es kommen auch keine Kräuter dazu, aber so mag ich sie gar nicht.)
Später dann aus der Polenta Kreise ausstechen, die etwas größer sind als der Durchmesser der Zucchini. Die Zucchini in 3-4 mm dünne Scheiben schneiden und nebeneinander liegend in einer großen Pfanne in etwas Olivenöl und Butter bräunen. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und ein bisschen Pfeffer drüber mahlen. Dann die Polentakreise in der gleichen Pfanne von beiden Seiten bräunen.
Währenddessen den Schinken und die Tomaten in kleine Streifchen schneiden und dann alles zusammen aufstapeln und mit einem Zahnstocher fixieren. Meine Aufpieks-Reihenfolge war Polenta, Zucchini, Tomate, Zucchini, Schinken, Tomate.
Sieht schick aus und ist sehr lecker, allerdings macht’s recht viel Arbeit, dafür wie schnell es hinterher weggehapst ist. Aber das ist ja häufig der Fall. 🙂

Die Zubereitung der Crostini ist dafür ultraeinfach und schnell.
Man braucht:
schräggeschnittene Baguettescheiben
pro Scheibe eine Scheibe Camembert
getrockneten Thymian
Butter oder Olivenöl
und eigentlich ausserdem eine Knolle jungen Knoblauch, von dem ungeschält nur oben und unten ca. 1 cm abgeschnitten werden, dann wird er auf Alufolie gelegt, mit Olivenöl beträufelt, mit Pfeffer und Salz bestreut und kommt eingewickelt für ca. 1 Std. bei 190° in den Backofen, muss abkühlen und die einzelnen Zehen werden dann rausgedrückt und pro Baguettescheibe wird eine unter den Käse gelegt ohne zerdrückt zu werden. Weil ich aber schon ziemlich lange fast nur mit konfierten Knoblauch* koche, habe ich pro Scheibe einfach eine Zehe davon genommen.
Der Knoblauch wird wie oben beschrieben vorbereitet (oder man nimmt konfierten).
Die Baguettescheiben werden nach Belieben entweder gebuttert oder mit Olivenöl bestrichen und kommen bei 190° in den Backofen bis Butter oder Öl gut eingezogen sind. Dann kommt auf jede Scheibe eine Knoblauchzehe und darüber der Käse. Das Ganze mit Thymian bestreuen und im Backofen überbacken – eigentlich bis es gut gebräunt ist, ich hab’s aber aus dem Ofen geholt bevor der Käse komplett vom Brot runtergelaufen war.
Fertsch, mampfen!

*Wie man Knoblauchkonfit macht, habe ich vor langer Zeit bei Steph gelesen und seit ich den zum ersten Mal gemacht hatte, mag ich gar nicht mehr mit frischem kochen. Der konfierte ist zum einen viel bekömmlicher, zum anderen extrem praktisch, weil man die Zehen ganz einfach mit einer Gabel zerdrücken kann und das kleinschnippeln entfällt komplett.

Kurzfassung: (Ich konfiere immer 5-6 Knollen auf einmal, damit es sich lohnt.)
Knoblauchzehen vereinzeln, mit kochendem Wasser übergießen und nach einer min in Eiswasser abschrecken. So lässt er sich am einfachsten schälen, wenn er ein bisschen abgekühlt ist. Ich halbiere die Zehen immer noch und hole den grünen Keim heraus, weil der Knobi so bekömmlicher ist. In einen Topf geben, mit neutralem Öl komplett bedecken und bei niedriger Temperatur sieden lassen bis die Zehen leicht bräunlich werden. Das dauert bei mir insgesamt etwa eine Stunde und die Herdplatte steht nicht wärmer als Stufe 3-4 von 10.
Den Knoblauch heiss in kleine Schraubgläser füllen, mit Öl bedecken, verschließen und für ein paar Minuten auf den Kopf stellen (wie beim Marmeladekochen, damit sich ein Vakuum bilder). Angebrochene Gläser bewahre ich nur im Kühlschrank auf, da halten sie sich problemlos mehrere Monate, so lange der Rest immer gut mit Öl bedeckt bleibt. Das Öl hat einen herrlichen Knoblauchgeschmack. Das übriggebliebene fülle ich in Flaschen und verwende es gerne für Salatdressings, dann braucht’s gar keinen zusätzlichen Knoblauch.

Und wo ich gerade dabei bin: Das für uns beste Knoblauchbrot überhaupt erhält man, wenn man ein paar (ruhig großzügig dosieren) konfierte Knoblauchzehen zerdrückt und mit der Gabel mit weicher Butter vermischt. Baguettescheiben auf beiden Seiten damit bestreichen und in einer Pfanne bei mittlerer Hitze von beiden Seiten goldgelb braten.
Katja
(Was es mit dem komischen Titel auf sich hat: hier, Projektübersicht: hier, was ich dieses Jahr noch so alles mache: hier und warum: hier)
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