Wie ich einmal ein Rezept wegen seines tollen Namens ausprobieren musste und dann war das auch noch lecker #2

Machen wir uns nix vor: Eintöpfe sind nie besonders ansehnlich. Die meisten könnte man in einem Lexikon Wiki zur perfekten Bebilderung von „Matschepamp“ abbilden und sie würden einen guten Job machen.

Machen wir uns nix vor²: Eintöpfe sind ungefähr das beste, was man nach ’nem blöden Tag auf dem Teller haben kann, die meisten sind echtes Soulfood. Und so ziemlich das souligste Soulfood, das es hier seit ein paar Jahren immer wieder gibt und das ich damals nur dringend unbedingt kochen wollte, weil es so einen schönen Namen hat (ja, in viel früheren Jahren hab ich auch Wein stets wegen schöner Etiketten gekauft) ist Jambalaya!

Jambalaya stammt aus der creolischen Küche Louisianas und ist in seiner Zusammenstellung im ersten Moment ähnlich gewöhnungsbedürftig wie spanische Paella, von der es möglicherweise abgeleitet ist, aber so krude die Zutatenliste auch wirken mag, wirft man das Zeug alles zusammen in einen Topf, wird daraus ein unglaublich harmonisches (und so man möchte scharfes) Essen.

Man braucht dafür:

für die Gewürzmischung:

2 TL Salz
1 TL Kreuzkümmel (gemahlen)
1 TL  Oregano (getrocknet)
3 TL Paprika (scharf, ich nehme immer geräuchertes Paprikapulver)
2 TL  Thymian (getrocknet
1 TL  schwarzer Pfeffer 
1 TL Cayennepfeffer

Die Gewürzmischung bereite ich immer auf Vorrat zu und bewahre sie in einem Schraubglas auf.

für die Jambalaya:

250 g Hühnerbrust
50 g Chorizo
10 rel. große Gambas (oder mehr kleinere)
1 Zwiebel
2-3 Zehen Knoblauch
3-4 Stangen Sellerie
2 Paprikaschoten
100 g Reis
500 ml Hühnerbrühe
Salz, Pfeffer aus der Mühle
2 Lorbeerblätter
1-3 TL der Gewürzmischung (je nach gewünschter Schärfe)
optional falls vorhanden: 2-3 Zweige frischer Thymian
2 Frühlingszwiebeln und/oder ein paar Zweige glatte Petersilie

Und so geht’s:

Die Chorizo in dünne (0,5 cm) Scheiben schneiden, die Hühnerbrust klein würfeln, die Gambas nach Belieben halbieren oder ganz lassen. Zwiebel und Knobi schälen und fein würfeln, Sellerie und Paprika waschen, putzen und in kleine Streifchen schneiden.

Die Chorizoscheiben in einem relativ großen Topf auf dem Topfboden nebeneinander legen und den Herd auf mittlere Hitze stellen. Nicht rühren bis ordentlich Fett aus der Chorizo ausgetreten ist, dann die Chorizoscheiben aus dem Topf nehmen – das Fett bleibt drin – und die Hühnerbrustwürfel im ausgetretenen Fett rundum anbraten und dabei Pfeffern und Salzen. Hühnerbrust aus dem Topf nehmen und die Gambas ins immer noch gleiche Fett der Chorizo geben, ebenso Zwiebel und Knoblauch und zusammen ein bisschen anbraten. Sellerie dazu, Paprika ebenfalls und nach ein paar Minuten auch wieder die Chorizo und Hühnerbrust zurück in den Topf. Den Reis dazugeben und die Gewürzmischung und alles kräftig durchmischen. Mit der Hühnerbrühe ablöschen, Lorbeerblätter (und frischen Thymian) dazu und im geschlossenen Topf ca. 45 min bei niedriger Hitze vor sich hinköcheln lassen.

Die Frühlingszwiebeln oder Petersilie in feine Ringe schneiden und die Jambalaya auf dem Teller damit bestreuen.

Die Portion reicht für zwei Hungrige, Profis bereiten direkt die doppelte Menge zu, weil das Zeug aufgewärmt noch ein bisschen geiler toller schmeckt. Wie das eben oft so ist bei Eintöpfen.

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Fehlt nur noch der Soundtrack zum Rezept:

Katja

Wie ich einmal ein Rezept wegen seines tollen Namens ausprobieren musste und dann war das auch noch lecker #1

Heute: Schakschuka

Man braucht für 2-3:

2 Zwiebeln
2-3 Zehen Knobi
1-2 rote (Spitz-)Paprika
1 Dose stückige Tomaten (400 g)
1 Flasche Passata (700 ml)
Tomatenmark
Salz und Pfeffer, am besten frisch gemahlen
1 TL Kreuzkümmelsaat (ganz)
1 TL Koriandersaat (ganz)
3 Kapseln Kardamom
1 Zimtstange
1/2 – 1 TL Chiliflocken
1 TL Paprikapulver (ich nehme immer geräuchertes, scharfes)
1 TL brauner Zucker
4-6 Eier (2 pro Nase)
etwas Olivenöl
2 Frühlingszwiebeln

Und so geht’s:

Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein schneiden, Paprika waschen, putzen und in kleine Streifchen schneiden. Die Gewürze zusammensuchen, den Kardamom aus den Kapseln lösen und alle Saaten falls vorhanden im Mörser ein bisschen andrücken. (Wer keine Saaten hat: die gemahlenen Schwestern gehen auch).

Die Gewürze von Kreuzkümmel bis Chiliflocken in eine große Pfanne (trocken ohne Öl), für die man idealerweise einen Deckel hat, geben und bei mittlerer Hitze so lange anrösten bis sie zu duften beginnen. Dann aus der Pfanne nehmen, das Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln und den Knoblauch für ein paar Minuten anschwitzen. Tomatenmark dazugeben, sämtliche Gewürze incl. des Zuckers wieder in die Pfanne und auch die Paprika dazu. Noch einen Moment unter Rühren anbraten und dann mit den Tomaten ablöschen, den Deckel auflegen und die Soße für ca. 45 min bei niedriger Hitze einköcheln lassen. Dabei immer mal umrühren, damit sie nicht ansetzt. Falls sie noch zu flüssig ist, den Deckel mal runternehmen. Das soll am Ende eine recht breiige Konsistenz haben.

Dann den Deckel von der Pfanne nehmen, die Zimtstange rausfischen und mit einem Esslöffel Mulden, in passender Anzahl für die Eier, in die Soße drücken. Die Eier einzeln in eine Tasse oder ein kleines Schälchen aufschlagen und vorsichtig, damit das Eigelb heil bleibt in die Soßenmulden gleiten lassen. Das Eiweiß ein bisschen mit der Soße verzwirbeln. Den Deckel wieder auflegen und die Eier für ein paar Minuten stocken lassen, sodass das Eiweiß fest wird, das Eigelb aber innen noch flüssig bleibt.

In der Zwischenzeit die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden und die Schakschuka damit bestreuen.

Auf die Teller, fertig los!

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Sieht unspektakulär aus, duftet und schmeckt aber durch die vielen Gewürze ganz großartig!

Katja