Was ist das für ein Top(f)wetter?!

Ich liiiiebe Eintöpfe und dass man sich im Herbst und Winter damit so gut von innen wärmen kann, versöhnt mich immer ein bisschen mit der Kälte und dem schlechten Wetter.

Gestern gab es einen wilden Mix aus u.a. Gemüsefachresten, durch die Gewürze orientalisch anmutend. Und scharf. Huiii! Auf jeden Fall aber merkens- und damit hier festhaltenswert.

Für einen großen Topf, von dem 4-5 satt werden braucht man:

1 rote Zwiebel (oder natürlich eine ganz normale)
3 Zehen Knobi
1 mind. daumengroßes Stück Ingwer
500 – 600 g Hühnerbrust (schmeckt vermutlich auch lässig ohne)
6 Karotten
3 Pastinaken
2 Stangen Lauch
6 Tomaten
100 g rote Linsen
1 Dose Kidneybohnen
1 TL Harissa (wer keins hat kann auch Chili verwenden)
2 EL Tomatenmark
2 TL Cumin
2 TL Ras El-Hanout
2 TL getrockneter Thymian
1 TL Sumach (wer’s nicht hat, lässt’s weg oder gibt einen kleinen Schluck Balsamico rein)
1 TL scharfes Paprikapulver (ich nahm mein geräuchertes aus Spanien)
1 Prise Zimt
Pfeffer, Salz aus der Mühle
2 Liter Gemüsebrühe
Olivenöl (oder ein beliebiges anderes zum Anbraten)

Diese ganzen Gemüsesachen sind vermutlich auch beliebig austauschbar, bei mir war es das, was noch im Kühlschrank lag und weg musste. Ich könnte mir auch Paprika gut dazu vorstellen oder Zucchini oder Blumenkohl oderoderoder.

Und so geht’s:

Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen und in kleine Würfel schneiden. In wenig Öl bei mittlerer Hitze in einem großen Topf glasig dünsten. In der Zwischenzeit die Hühnerbrust in kleine Würfel schneiden und dazugeben. Immer mal im Topf rühren und währenddessen Karotten und Pastinaken schälen und in Scheiben schneiden. Harissa, Tomatenmark und sämtliche Gewürze dazugeben und gründlich verrühren, sodass das Fleisch von einer Art Gewürzpaste überzogen ist. Dann auch die Karotten und Pastinaken dazugeben. Lauch in dünne Ringe schneiden und waschen, Tomaten kleinschnippeln und ebenfalls in den Topf, genauso wie die roten Linsen und die (abgesiebten und unter fließendem Wasser abgespülten) Kidneybohnen. Brühe drüberkippen, Herd hochdrehen bis es einmal kräftig aufgekocht ist, dann bei mäßiger Hitze ohne Deckel 30-40 min vor sich hinköcheln lassen, gelegentlich umrühren, falls es zu sehr eindickt einen Schluck Wasser nachkippen und in der Zwischenzeit die Küche wieder hübsch machen. Oder bloggen.

Hinsetzen, freuen.

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Katja

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Fruchtig-scharf

Wenn es um Soßen geht, glaube ich unumbrüchlich an Liebe auf den ersten Blick äh Probelöffel und in diese Orangen-Ingwer-Soße habe ich mich vor ein paar Tagen ganz frisch verliebt. Ich habe es natürlich wieder mal versäumt, das Essen zu knipsen, das Rezept möchte ich aber trotzdem nicht wieder vergessen – daher bekommt es hier seinen Platz.

Man braucht dafür:

die dünn abgeriebene Schale einer halben unbehandelten Orange – oder (wenn man in der Kleinen Stadt wohnt, wo es zwar zum Glück immer unbehandelte Zitronen, aber fast nie unbehandelte Orangen gibt) ca. 1 EL Orangenschale aus dem Backzutatenregal
400 ml frisch gepresster Orangensaft (es geht natürlich auch Direktsaft)
1-2 daumengroße Stücke Ingwer – je nach gewünschtem Schärfegrad, bei mir waren es etwa 1,5 Daumen
2-3 Zehen Knoblauch
1 EL brauner Zucker
1-2 EL Sojasoße
Pfeffer und Salz, frisch gemahlen

Und so geht’s:

Ingwer und Knoblauch möglichst fein schneiden, alle Zutaten – bis auf Salz und Pfeffer – zusammen in einen kleinen Topf geben, aufkochen lassen und dann 20-30 min im offenen Topf leise vor sich hinköcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und wenn einem die Soße noch zu flüssig ist, kann man einen TL Speisestärke mit kaltem Wasser verrühren und zum Binden in die Soße rühren. Mir hat die Konsistenz aber auch so schon gut gefallen.

Schmeckt fruchtig und scharf gleichermaßen und passt hervorragend zu asiatischen Gerichten bzw. verleiht die Soße einem Gericht eine asiatische Note.

Bei uns gab es dazu Jasiminreis und knusprige Hühnerbruststücke aus dem Backofen. Für letzteres einfach die Hühnerbrust in Stücke schneiden, in Mehl wälzen, in mit Salz und Pfeffer verquirltes Ei tunken, dann in Semmelbröseln wälzen. Ein Backblech mit Backpapier belegen und 2-3 EL Öl mit einem Backpinsel darauf verteilen. Die Hühnerstücke auf dem Blech platzieren, einmal umdrehen, damit beide Seiten ganz dünn mit Öl benetzt sind, dann für 30 min bei 200°C Umluft in den Backofen geben. Nach der Hälfte der Zeit alle Stücke wenden. Das ganze dann noch mit leicht angerösteten Sesamsaaten und Frühlingszwiebelringen bestreuen, wenn es aus dem Ofen kommt. Gut war’s. 🙂

Katja

Unfassbar!

Ich habe mit Rosinen gekocht!1hundertelf. Aber vor einiger Zeit war ich zum Essen bei einer Freundin aus dem Spanischkurs eingeladen und so beeindruckt, von dem indischen Gericht, das ihr Mann für uns gekocht hatte, dass ich’s ziemlich direkt – hauptsächlich auf der Erinnerung beruhend, was er mir darüber erzählt hatte – nachkochen musste. Und weil’s tatsächlich ähnlich schmeckte und wir’s sehr lecker fanden, muss ich das hier aus Erinnerungsgedankenstützengründen festhalten. Immerhin kommt es nicht so häufig  eigentlich nie vor, dass ich freiwillig Rosinen esse.

Biryani (oder sowas ähnliches):

200 g Basmati-Reis
4 kleine Kartoffeln
3 Karotten
1 Zwiebel
1,5 Hand voll Cashew-Kerne
1 Hand voll Rosinen
300 g Rinderhack
1 TL Chilipulver
1 TL Kardamom
1 TL Kreuzkümmel
2 TL Garam Masala
2 cm Zimtstange
2-3 cm frischer Ingwer
1 TL Kurkuma
Öl und Butter zum Braten

Reis waschen, damit weniger Stärke anhaftet, in Salzwasser aufkochen und 5 min sprudelnd kochen. Dann absieben, den Topf trocknen, Butter erhitzen, 1 TL Garam Masala mit 1 EL Wasser verrühren und unter den Reis mischen, den Reis wieder in den Topf füllen, in die Mitte eine Mulde drücken, 4-5 EL Wasser reingeben, ein Geschirrtuch über den Topf legen und den Topf mit dem Deckel fest verschließen. Falls der Deckel locker sitzt, am besten irgendwie beschweren. Die Kochplatte nach 1-2 min ausschalten und den Reis mit der Restwärme der Platte 30-35 min lang dämpfen. Durch das Dämpfen quillt der Reis nicht so auf wie beim Quellen und bleibt sehr körnig.

Während der Reis dämpft:

Das Hackfleisch mit wenig Öl in einer großen Pfanne krümelig anbraten. Während es brät, Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden, Karotten schälen und in Scheiben schneiden, Ingwer schälen und sehr fein schneiden und die Zwiebel schälen und klein schneiden.

Das Hackfleisch nach dem Braten aus der Pfanne nehmen und etwas Butter in der Pfanne zerlassen. Die Kartoffeln und Karotten bei starker Hitze anbraten, dann die Zwiebel und den Ingwer dazugeben. Wenn die Zwiebeln recht glasig sind, die Cashewkerne mit in die Pfanne geben und etwas bräunen. Dann alles an den Rand der Pfanne schieben und in der Mitte Chilipulver, Kreuzkümmel und Kardamom 1 min lang rösten. Mit einem kleinen Schuss Wasser ablöschen und den Rest Garam Masala, die Zimtstange (die wird später wieder rausgefischt. Falls sie beim Aufschneiden zerbröselt, kann man die Bröckchen in einen Teefilter geben und den zuknoten, damit man sie leichter rausfischen kann.) und die Rosinen zufügen.

Mittlerweile sollte der Reis fertig sein und wird mit untergemischt. 2-3 EL Wasser mit Kurkuma vermischen, über das Gemisch geben und alles gründlich verrühren.

Dazu Joghurt, mit einem Schuss Olivenöl und frischer gehackter glatter Petersilie oder Minze verührt. Den braucht es auch dringend, um die Schärfe zu mildern. 😀

Katja

Gulgoltogh, Dämon der dritten Hölle*

oder aber: Resteverwertung in schürf.

Man nehme:

eine Katja, die eigentlich eh keine Zeit hat, mitsamt ihren letzten 3 leeren Einkochgläsern, sauber
einen Kürbisrest von 500 – 600 Gramm, gewürfelt
eine Dose Tomate in Stücken (400 g) oder entsprechend frische Tomaten
1 große Gemüsezwiebel, kleingeschnippelt
4-5 Zehen Knobi
100 Gramm brauner Zucker
150 ml heller Balsamico
eine paar Körner Piment
2 gehäufte TL Sambal Oelek, selbstgemacht
1 EL Salz
ca. 1-1,5 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Alles zusammen in einen Topf werfen, 1,5 Stunden vor sich hinköcheln lassen, die Kürbiswürfel mit einem Kartoffelstampfer plätten, probieren und dabei auf der Stelle losheulen, weil’s so scharf ist, in heiss ausgespülte, saubere Gläser füllen und beschließen, dass das Chutney nur so und nicht anders heissen kann. 😀

Das unschuldige Aussehen täuscht!

Katja

(*Der Name ist hier ausgeborgt und nicht selbst erdacht.)