Wenn ich mich jetzt ein bisschen beeile und auch noch Eingebungen für die Themen habe, dann könnte ich es unter Umständen schaffen, den Artikel noch zu veröffentlichen, bevor unser aller zukünftige Weltherrscherin und beste Projektmuddi von allen, nachher das Thema für die neue Woche in den Ring wirft.
Deswegen keine lange Vorrede, sondern direkt zum Regal umgedreht für eine Idee zum 8. Thema, das Katrin sich selber ausgedacht hat und das da lautete:
Ha! Das war viel einfacher als gedacht! Da passt nämlich ganz wunderbar
‚About a boy‚ von Nick Hornby und dafür muss ich nicht mal besonders weit um die Ecke denken, denn der 12-jährige Marcus, einer der Protagonisten im Buch besucht mit einer unglaublichen Beharrlichkeit fast täglich den egozentrischen 30-jährigen Will, weil er sich den nunmal zum Freund auserkoren hat.
Ich verlinke mal zu meinen gelesenen Büchern im Juli, da hatte ich schonmal mehr über das Buch geschrieben: Hier *klick*
und ich war ganz überrascht, dass ich das scheinbar im letzten Jahr schon eingereicht hatte. Ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern.
Ich hab jetzt natürlich nicht bei allen exakt abgezählt, aber ich habe die drei Titel, die mir beim Drüberlesen am längsten vorkamen, in die Tweeteingabemaske von Twitter gehauen und geguckt, wieviele Buchstaben noch übrig waren. Mit dieser immens genormten Methode kam heraus, dass ‚Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht‚ von Dieter Moor, der aber mittlerweile den Künstlernamen Max Moor nutzt, der längste Buchtitel in meinem Regal ist. Erst recht, wenn man noch den Untertitel ‚Geschichten aus der arschlochfreien Zone‚ mitrechnet.
Ich mache es mir wieder einfach und verlinke zu einem früheren Blogartikel, wo ich schon über das Buch geschrieben hatte. Den findet ihr hier.
Beide vorgestellte Bücher fand ich übrigens überaus lesenswert.
Alle 52-Bücher-Beiträge sammelt Katrin hier in ihrer tollen Liste!
Ich höre jetzt einfach auf, mich darüber zu ärgern oder zu grämen, dass ich in diesem Jahr so wenig zum Lesen komme. (Haha, die Finger waren an der Stelle schneller als der Kopf mitkam und hatten automatisch ‚Leben‘ getippt statt Lesen und das ist auch gar nicht so verkehrt, denn auch da kommt es mir vor, als ginge das ziemlich an mir vorbei…) Das ist jetzt eben so.
Immerhin quasi 3 Bücher beendet im Juli, das letzte eigentlich erst gestern, aber das wollte ich lieber noch im Juli verorten, um mich nicht im nächsten Monat nochmal drüber zu ärgern, dass man aus so einem guten Setting so ein schlechtes Buch machen kann.
Frank Schmeißer, mit Bildern von Jörg Mühle, Schurken überall!
Ich hab’s ja meist nicht so mit lustigen Büchern, es gibt nur wenige, die mich wirklich zum lachen bringen (Dieter Moors „Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht“ ist ein sehr gutes Beispiel dafür), aber ich hab’s oft mit Kinderbüchern. Schurken überall! ist nicht nur lustig gemeint, sondern hat mich an vielen Stellen wirklich zum Lachen gebracht und gerne würde ich hier mehr über dieses Buch schreiben, aber bei der Warnung auf dem Klappentext traue ich mich leider nicht…
Bevor ich erzähle, wie der ganze Schlamassel passieren konnte, muss ich darauf hinweisen, dass diese Aufzeichnungen total geheim sind.
Es geht niemanden etwas an, worum Tante Hellas Geburtstag in einer Katastrophe endete, warum unser Hamster Machwas sich plötzlich tarnen musste und ich fast in einem Giraffenkostüm verhaftet worden wäre.
Und das Allerwichtigste:
Niemand darf von meiner geheimen Identität erfahren, weil sonst die Welt in Gefahr ist!
PS: Wer das hier liest und weitertratscht, den soll der Blitz beim Kacken treffen!
Hmm, vielleicht probiere ich’s doch mal? Nur ein kurzes Zitat, damit man ahnt, weswegen ich manchmal schallend lachen musste? Das merkt Sebastian von Nervköter alias ‚das Gehirn‘ unser geheimer Held vielleicht gar nicht…
Ich kapier eh nicht, warum jede Klasse einen eigenen Hamster hat. Wahrscheinlich für schlechte Tage. Wenn wir mal eingeschneit werden oder so. Man hört ja im Fernsehen oft was von Hamsterkäufen, wenn sich irgendwas Schlimmes anbahnt. Wie dann aber so ein kleiner Nager einem weiterhelfen soll, kapier ich persönlich nicht so ganz. Zum Essen eignet sich so ein Hamster ja eher nicht. Da hätte man sich, wenn es denn unbedingt ein Nager sein soll, wohl besser ein Meerscheinchen zugelegt. Erstens sind die dicker und zweitens klingt da ja das Wort Schwein und damit Schinken und Speck schon mit. Und so ein Hamster macht ja nix. Gar nix. Außer pennen. Aber vielleicht schont der sich auch nur, um im Falle einer Katastrophe genug Kraft zu haben, um zum Beispiel Verschüttete aus einer Lawine zu ziehen? So bernhardinermäßig. Kann schon sein. Man weiß es nicht genau.
(Frank Schmeißer, Schurken überall!, Ravensburger Buchverlag, Seite 56)
Nick Hornby – About a Boy
Nachdem ich im März so begeistert von Hornbys ‚A long way down‘ war und festgestellt habe, dass ich alles von Hornby lesen muss, hat Svü mir vor einer Weile ‚About a Boy‘ geschenkt. 🙂
Das war ein bisschen merkwürdig zu lesen, weil ich den – übrigens sehr großartigen – Film schon vor einiger Zeit gesehen hatte und jetzt natürlich die Bilder dazu im Kopf hatte. Weil der Film aber wunderbar und noch dazu mit (ich gestehe, ich stehe auf) Hugh Grant ist, war das alles doch irgendwie sehr gut. Am Ende klaffen Film und Buch etwas auseinander und erstaunlicherweise fand ich auch das gut, denn der Film braucht das andere Ende, damit man die geänderte Gefühlslage der Figuren besser verstehen kann. In Büchern ist das ja viel leichter, weil der Autor die Leser*in einfach an den Gedanken und Gefühlen der Charaktere teilhaben lassen kann, im Film braucht es dafür manchmal mehr/andere Handlung. Das ist hier ausgezeichnet gelungen und ich bin von Buch und Film gleichermaßen begeistert.
Will ist Mitte 30, Single mit häufig wechselnden Affären, gutaussehend und dadurch, dass sein Vater vor vielen Jahren einen One-Hit-Wonder-Weihnachtssong-Treffer gelandet hat, so reich, dass er noch keinen Tag in seinem Leben arbeiten musste. Seinen Tagesablauf vertreibt er sich mit Quizshows, Musik hören, Shopping, hauptsächlich alles bleibt ausreichend oberflächlich, mit Kindern hat er nichts am Hut.
Marcus ist 12, neu auf der Schule und Aussenseiter, der gemobbt wird. Dazu sorgt er sich um seine depressive Mutter.
Weil Will bei einer Freundin von Marcus Mutter landen will, ergibt es sich, dass die beiden, Will und Marcus einen Tag zusammen im Park verbringen – den Tag der toten Ente, der für Marcus traumatisch endet. In der Zeit danach steht er fast täglich nach der Schule vor Wills Tür, weil er sich nicht nach Hause traut und was dem bisher ausschließlich auf sich selber fixierten Will anfangs lästig ist, entwickelt sich nach und nach zu einer Art seltsamen Freundschaft zwischen den beiden, worüber sich vermutlich niemand stärker wundert als Will selber.
Ich mag inhaltlich gar nicht mehr verraten und eigentlich ist die Handlung auch nur zweitranging, denn was das Buch zu einem so besonderen Buch macht ist die Freundschaft zwischen dem erwachsenen, aber bis dato völlig kindsköpfigen Will und dem schwermütigen Marcus, der obwohl er so viel jünger ist, durch die vielen Sorgen sehr viel weniger Kind ist als Will.
Ein wunderbares Buch über eine ungewöhnliche Freundschaft und darüber, wie zwei, so verschieden ihre Anfangslagen auch sein mögen, einander irgendwie gegenseitig retten. Liebenswert. Lesenswert. ♥
Mary L. Longworth – Tod auf Schloss Bremont, Ein Provence-Krimi
Zum Inhalt nochmal ein Klappentext:
Etienne de Bremont, ein bekannter Dokumentarfilmer, stürzt nachts aus dem Dachfenster des unbewohnten Familienschlosses in der Nähe von Aix-en-Provence in den Tod. War es ein Unfall, ein Selbstmord oder gar Mord? Schnell gerät François de Bremont, der tief verschuldete Bruder des Toten, in Verdacht. Der junge und charismatische Untersuchungsrichter Antoine Verlaque, der in dem Fall ermittelt, bittet seine Ex-Geliebte, die Juraprofessorin Marine, um ihre Unterstützung, denn sie kennt die Familie Bremont seit ihrer Kindheit. Marine hilft Antoine jedoch nur ungern, denn noch immer hat sie Schmetterlinge im Bauch, wenn sie ihm begegnet. Der charmante, kurzweilige Auftakt einer Krimiserie, die auf jeder Seite den Süden Frankreichs, seine Sonne und seine berauschenden Düfte lebendig werden lässt.
Ich bin ja bekennender Krimi-Fan und ich mag besonders Krimiserien, bei denen man die Protagonisten im Laufe der Bücher immer besser kennen lernen kann. Noch dazu mag ich es, wenn sie in Südeuropa spielen und einen Hauch von Urlaubsstimmung erzeugen. Und nochmal: noch dazu, wird der Untersuchungsrichter in anderen Texten als Gourmet angekündigt, der viel Wert auf gutes Essen legt.
Also im Grunde genommen genau das richtige Buch für mich!
Aber dann… Die Charaktere haben keinerlei Tiefe und sind durch die Bank weg furchtbar unsympathisch. Die eigentliche Krimihandlung ist langweilig. Mich hat nicht mal die Neugier gepackt, rausbekommen zu wollen, wer nun tatsächlich die Brüder ermordet hat. Es wird überhaupt nichts von Licht oder Stimmung der Landschaft und Gegend vermittelt. Alles blass, fad, langweilig, unsympathisch.
Dazu kommen einige üble logische Fehler – da werden zB Mandeln geerntet (im April!), wo nur 2 Tage vorher die Bäume geblüht haben – und ein Haufen Rechtschreibfehler.
Absolut keine Empfehlung, das Buch ist von vorne bis hinten blutleer oder wie Homer Simpson das so schön ausdrückt:
Mal ganze vier Bücher in diesem Monat und der Hornby definitiv das beste, das ich in diesem Jahr bisher gelesen habe!
Nick Hornby – A long way down
Maureen, Martin, JJ und Jess könnten unterschiedlicher nicht sein – eine Hausfrau, die sich um ihren behinderten Sohn kümmert, ein abgewrackter Fernsehmoderator, ein Musiker, der seine Band und seine Freundin verloren hat und eine junge Frau, die dank ihres losen Mundwerks, Drogen und Alkohol von einer Schwierigkeit in die nächste gerät.
Gemeinsam haben die vier lediglich, dass sie sich zufällig in der Silvesternacht auf dem Dach eines Londoner Hochhauses – des Topper House – begegnen, jeder einzelne von ihnen dort oben, um zu springen und sein Leben zu beenden. Das geht natürlich nicht mit so vielen Zuschauern und so vertagen sie ihre Pläne erstmal. So verschieden die vier sind, diese gemeinsame Erfahrung verbindet sie und auch wenn sie die meiste Zeit streiten, irgendwie wollen sie einander doch helfen und ergründen gemeinsam, was sie dafür brauchen, am Leben zu bleiben. Und manchmal kommt auch einfach etwas dazwischen:
„He, Leute“, sagte JJ. „Bleiben wir doch bei der Sache.“
„Bei welcher? Ist das nicht gerade unser Problem? Nichts, wobei wir bleiben können?“
„Bleiben wir bei diesem Kerl.“
„Wir wissen doch nicht das Geringste über ihn.“
„Schon, ja, aber … ich weiss auch nicht. Irgendwie finde ich ihn wichtig. Wir waren auch drauf und dran, das zu tun.“
„Waren wir?“
„Ich ja“, sagte Jess.
„Aber du hast es nicht getan.“
„Du hast auf mir drauf gesessen.“
„Aber seitdem hast du es nicht noch mal versucht.“
„Na ja. Erst waren wir auf dieser Party. Dann sind wir in Urlaub gefahren. Und … na ja. Es kam dauernd irgendwas dazwischen.“
„Schrecklich, so was. Du musst dir unbedingt ein paar Tage im Terminkalender frei halten. Sonst kommt dir ständig das Leben in die Quere.“
„Halt die Fresse.“
(Nick Hornby – A long way down, Knaur, Seite 279)
Ich mag Bücher, bei denen ich ab Seite 100 denke, dass ich von dem entsprechenden Autor unbedingt alles lesen möchte und bei denen sich der Eindruck dann auch tatsächlich bis zum Ende hält. Hornby lässt die vier Protagonisten das ganze Buch in der ich-Perspektive erzählen, wobei die Sicht pro Kapitel zwischen den einzelnen Figuren wechselt. Das ist eine gute Methode, die mir die vier, trotz ihrer Unterschiede, alle nah gebracht hat. Manche Szenen schildern mehrere der Protagonisten je aus ihrer Sicht, manchmal erzählt nur einer und man erfährt dadurch wie die Handlung voranschreitet. Das hat er gut eingesetzt und für mich passend; die Toppers‘ House Four sind alle stimmige Figuren, zwar schräg aber konsistent. Ein wunderbares Buch, gerade auch, wenn man diese dunklen Phasen und Gedanken selber kennt. Durchhalten, rausfinden, was du brauchst – das könnte kein Ratgeber besser verdeutlichen.
Während ich das Buch gelesen habe, habe ich den Film ‚About a boy‘, der auf einer Romanvorlage von Nick Hornby beruht, gesehen – großartig. Das wird wohl das nächste seiner Bücher sein, die ich mir vornehme.
Astrid Lindgren – Pippi Langstrumpf
Vermutlich war bei den ganzen Büchern aus der Grundschulbibliothek, die ich seinerzeit verschlungen habe, auch Pippi Langstrumpf dabei – ich konnte mich aber überhaupt nicht erinnern, das Buch je gelesen zu haben und weil das natürlich ein großes Versäumnis ist, kaufte ich es mir vor einer Weile. Überaus präsent sind mir nur die Filme mit Inger Nilsson, die in diesem Jahr schon stolze 55 Jahre alt wird unglaublich!), und so ging es mir auch beim Lesen so, dass ich dauernd die Filmfiguren vor Augen hatte und den unglaublichen Charme, den die Filmpippi versprüht.
Grobe Angaben zum Inhalt kann ich mir hier wohl tatsächlich sparen. Ich glaube, selbst annähernd 70 Jahre nach dem ersten Erscheinen des ersten Buches, kennt (und liebt!) auch heutzutage noch jedes Kind Pippi Langstrumpf.
Ich bin gar nicht auf dem aktuellen Stand, ob es von Pippi eine neuere, überarbeitete Ausgabe (ich kaufte meine gebraucht und sie stammt aus 1996) gibt oder ob sie zumindest geplant ist, ich weiss nur, dass viel darüber diskutiert wurde, die (heutzutage) rassistisch konnotierten Begriffe zu ersetzen und aus Pippis Vater, der im Buch ein ‚Negerkönig‘ ist, einen Südseekönig oder dergleichen zu machen, und ehrlich gesagt, erschließt sich mir überhaupt nicht, weswegen das so hart diskutiert wird. Gemeint ist eindeutig – das wird spätestens beim Lesen klar – keine rassistische Deutung sondern eine exotische, die könnte man sehr simpel durch den Austausch weniger Begriffe erreichen, ohne dass dem Buch dadurch irgendetwas von seinem Charme genommen würde. Und man könnte es leichter lesen, ohne immer wieder an diesen Begriffen hängenzubleiben. Ich kann nicht verstehen, wieso man sich aus nostalgischen Gründen an Begriffe klammert, die man heutzutage in keinem Kinderbuch verwenden würde. Es sind ja vor allem nur die Erwachsenen, die daran klammern, nicht die Kinder. Und das Kulturgut Buch verkommt durch die Änderung nicht, sondern es würde den Pippi Büchern gut zu Gesicht stehen und man könnte sie auch heutzutage bedenkenloser Kindern zum Lesen geben, ohne einschränkende Erklärungen abgeben zu müssen.
Stephenie Meyer – Bis(s) zum Ende der Nacht
Halleluja, das war endlich der letzte Band der Twilight-Reihe und ich bin froh, dass ich das jetzt hinter mir habe. Es ist nämlich irgendwie die Pest. Ich finde diese Bücher ganz furchtbar, den Stil grottenschlecht, Bella geht mir seit den ersten 2 Seiten des ersten Bandes furchtbar auf die Nerven, das ist alles so kitschig und schwulstig und ‚Drama Baby‘, dass mir übel wird und trotzdem habe ich jeden der 4 Wälzer innerhalb kürzester Zeit inhaliert und ich musste auch alle lesen und konnte nicht nach dem ersten aufhören.
Irgendwas macht die Frau Meyer also verflucht richtig, auch wenn ich einfach nicht dahinterkomme, was es für mich ausmacht. So vorhersehbar die Geschichte in Teilen ist, so unterhaltsam ist sie doch andererseits.
Zur Geschichte an sich lässt sich natürlich nichts sagen, was nicht die vorherigen Bände spoilern würde, deswegen so kurz und knapp und ganz eindeutig: Team Jacob!
Elizabeth George – Denn bitter ist der Tod
Ein weiterer Krimi mit dem Ermittlerduo Thomas Lynley und Barbara Havers – er Spross einer alten englischen Adelsfamilie, sie Kind der Arbeiterklasse und diese Unterschiede sind es auch, die in fast jedem Fall der beiden auftauchen und die die beiden aber auch durch ihre sehr unterschiedlichen Herangehens- und Denkweisen ziemlich erfolgreich machen.
In diesem Band werden die beiden New Scotland Yard Ermittler nach Cambridge gerufen, wo eine junge gehörlose Frau – Tochter eines angesehenen Geschichtsprofessors aus erster Ehe – beim morgendlichen Lauftraining ermordet wurde. Ehebruch, Eifersucht, Gehörlosenkultur, dazu die privaten Sorgen der beiden Ermittler – meiner Meinung nach bisher der schwächste Band der Serie, weil Elizabeth George einfach unvernünftig viele verschiedene Aspekte und Geschichten in die knapp 500 Seiten gepackt hat und dabei jedes für sich ein bisschen zu kurz kommt. Dazu ein wirklich krudes Motiv für den Mord – ein bisschen zu dramatisch als dass es mir ein ‚aaaaah, ja klar‘ hätte entlocken können. Und ich mag ja lieber Ausgänge, wo man schon hätte drauf kommen können und immer so knapp dran vorbeischrammt.
Nichtsdestotrotz werde ich die Serie natürlich weiterlesen, denn das ist wirklich faszinierend: die Bücher kommen alle recht langsam und fade in Schwung und ich merke gar nicht, wie ich in den Sog gerate, der mich aber bei jedem Band irgendwann packt und dafür sorgt, dass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr weglegen würde, bis es fertiggelesen ist.