Schönes Mem aka Stöckchen, das da seit einiger Zeit bei Twitter die Runde macht. Es geht darum, an 5 Tagen je 1 Schwarz-Weiss-Foto zu twittern und jeweils eine*n andere*n zu nominieren, selbiges zu tun.
Ich erinnere mich noch, ganz zu Anfang als ich digital knipste, kam es für mich gar nicht in Frage, Bilder in irgendeiner Weise zu bearbeiten, nicht mal Farbe rausnehmen konnte ich. Die Fotos mussten gefälligst so bleiben, wie ich sie aufgenommen hatte. Schließlich konnte man das früher ja auch nicht so einfach. Waren analoge Aufnahmen einmal im Kasten, musste man sie schon selber entwickeln, um noch Einfluss darauf zu nehmen, was dann hinterher auf Papier zu sehen war. Das habe ich damals tatsächlich gelegentlich getan. Ganz früher im Zeltlager, als ich da Ferienfreizeiten betreut habe, habe ich halbe Nächte im Fotolabor verbracht, meist zusammen mit C. und einem halben Kasten Jever, haben wir die Schnappschüsse des Tages entwickelt und die Negative belichtet. Manchmal saßen wir auch einfach nur im schummrigen Rotlicht, nebeneinander mit den Rücken an die Tür gelehnt, weil es der einzige Platz war, wo man überhaupt sitzen konnte, rauchend, Bier trinkend und die halbe Nacht verquatschend.
Dann später, an der Uni, hatte ich eine Wahlpflichtveranstaltung in der Chemiedidaktik belegt, in der wir Schwarz-Weiss-Filme vollknipsten und dann im Labor entwickelten. Dabei haben wir alle möglichen Tricks gelernt, zB haben wir die Entwicklerchemikalien manchmal nur mit einer Pipette aufgetragen, anstatt die Fotos ganz einzuweichen. Das erzeugt skurrile Effekte, wenn der Rest des Fotopapiers weiss bleibt. Wir hatten damals ja nichts, mussten, wenn wir Effekte haben wollten, das was heute alle möglichen Filter und Apps erzeugen, mit Chemikalien simulieren. Aber Spaß hat es immer gemacht. Damals war ich überhaupt sehr fasziniert von s/w-Aufnahmen.
Mittlerweile bearbeite ich gelegentlich meine Fotos nach, längst nicht immer und alle, wie manche das tun, dafür fehlt mir Zeit und Geduld, aber speziell die Farbe nehme ich häufiger mal raus, einfach nur um die Wirkung einer Aufnahme in s/w zu sehen.
Dieses Twitter-Mem hat mir viel Spaß gemacht und weil ich die Fotos, die ich da gezeigt habe, allesamt sehr mag, sie bei Twitter aber so fix in der Timeline runterrutschen und ich sie gerne irgendwo festhalten möchte, wo ich sie auch wiederfinde, bekommt ihr sie hier jetzt auch noch zu sehen, alle auf einmal.
Ja, die Miez‘ – übrigens ist das eine echte Palastkatze, sie lebt auf dem Gelände der Alhambra in Cordoba – ist geschummelt, aber ich liebe das Bild so sehr. Fast am liebsten mag ich das vierte, obwohl das Motiv so schlicht ist. Aber ich finde es so grandios, weil ich es in Farbe sehe – auch in dieser s/w-Version, weil die Farbe zusammen mit der Erinnerung an den knackeblauen Himmel im Herzen abgelegt ist.
(Klick macht ihr-wisst-schon-was.)
Katja