Neulich in meiner Küche

Das könnte ich durchaus häufiger tun – für Menschen kochen, die ich so gerne habe und sie dann um meinen Tisch versammeln – kaum etwas macht mich so dermaßen froh und zufrieden.

Gestern durfte ich und das war wegen der besonderen Menschen besonders schön! (Klick macht big!)

Auf das Leben! Und auf die Freundschaft!

Kommt bitte bald wieder! ❤

Katja

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Neulich in meiner Küche

„Wir haben dir gerne den Gefallen getan, uns aufopferungsvoll um deine Köstlichkeiten zu kümmern, damit du 2 Tage lang beim Kochen glücklich sein konntest.“ verabschieden sich meine Lieblingsgäste, für die ich deswegen so gerne koche, weil sie tatsächlich niemals sagen, dass man sich doch nicht so viel Mühe hätte machen sollen. Ich liebe es, mir die Mühe zu machen. Ich liebe es, wenn Menschen sich richtig darüber freuen können, dass man mit Liebe und Freude für sie kocht und jene Gäste können das.

Nachdem ich gestern 8 Stunden und heute ab kurz nach 7 morgens in der Küche stand, bin ich gerade überaus erledigt, aber zufrieden grinsend, weil meine Gäste vorhin satt und glücklich wieder in Richtung ihrer Heimat aufgebrochen sind.

Heute hier so. In ein paar Bildern: (Klick macht groß)

 

Kann losgehen!

Aperitif (schnöder Holunderblütenlikör bzw. -sirup mit Mineralwasser)

Meine ersten Antipasti…

…und ich bin zugegebenermaßen stolz darauf.

Dazu Focaccia.

Spinatgnudi mit Salbeibutter

Pizza

Pizza

und Pizza

Saltimbocca ala Romana mit Peperonata und Risoleekartoffeln

Pflaumencrumble mit Amarettini-Streuseln und Vanilleeis

Und weil die Gäste dann noch so hungrig aussahen, gab es hinterher noch Monkeybread.

 

Küchenchaos. (Mittlerweile fast schon wieder in Ordnung.)

Das war sehr schön! Ich hoffe, die kommen bald wieder. 🙂

Katja

 

 

Rezeptesammlung für ein herbstliches Menü von Apfelwein bis äh Apfelwein!

Letzten Sonntag hatten wir Gäste und ich durfte mich endlich wieder mal richtig in der Küche austoben. Und auch wenn ich nach solchen Wochenenden hinterher echt geschafft bin, macht es doch immensen Spaß und ich finde es schade, dass ich nur so selten Gelegenheit habe, mich so umfangreich ins Kochen zu stürzen. Nur für den Mitdings und mich mache ich sowas ja doch nur äusserst selten.

Weil ich es irgendwie witzig fand, ging das Menü von Apfelwein bis Apfelwein – das hat aber ausser mir, glaube ich, niemand gemerkt.

Los ging es mit einer ‚Hessischen Caipi‘, die habe ich natürlich vergessen zu fotografieren und auch beim Häppchen dazu hätte ich das Foto vergessen, wenn mich die Freundin nicht daran erinnert hätte. 😀 (Die beiden sind eigentlich ein bisschen älter als die Generation ‚Essen fotografieren‘, sie finden’s aber nicht komisch, dass ich knipse und wollen auch immer die Bilder haben. 🙂 )

Auch ohne Bild, für eine Hessische Caipi braucht man:

1 – 1,5 Limetten
ca. 1 EL brauner Zucker
2 Eiswürfel
Apfelwein

Und so geht’s:

Die Limettenschale gründlich unter heissem Wasser schrubben, die Limetten achteln und mit einem Caipistößel in einem Cocktailglas zerstoßen. Zucker dazu, Eiswürfel dazu, mit Apfelwein auffüllen, kräftig umrühren, fertig.

Das war diesen Sommer neben dem grandiosen Gösser Naturradler mein Lieblingsgetränk zum Grillen und es ist herrlich frisch. Weil Äpfel aber auch herbstlich sind und der Apfelwein ganz am Ende nochmal auftaucht, wollte ich damit auch gerne anfangen.

Dazu gab’s:

OLYMPUS DIGITAL CAMERA(Man sieht dem Bild an, dass ich erst mal vergessen hatte, zu fotografieren.)

Selleriemus mit Parmesanchip

Dafür braucht man:

ca. 1/4 – 1/2 Sellerieknolle
wenig Sahne
Salz, schwarzer Pfeffer, Muskatnuss

pro Person einen, ca. 1 cm dicken, Ring von einer Paprikaschote (bei roten ist der Kontrast schöner)

pro Person 1 EL frisch geriebenen Parmesan

Und so geht’s:

Den Parmesan mit einem EL auf ein Backblech häufeln und ein bisschen platt drücken. Bei 200°C Ober-/Unterhitze so lange backen, bis der Käse geschmolzen ist und leicht braun wird. (Bei meinem Ofen sind das ca. 7 min, man sollte das aber auf jeden Fall im Auge behalten.) Auf Küchenpapier entfetten.

Die kann man 1 bis 1,5 Stunden bevor die Gäste eintreffen vorbereiten. Länger sollte man sie aber nicht liegen lassen, weil sie sonst nicht mehr knusprig sind, sondern zäh werden. (Latschig nennt man das in der Gegend, wo ich aufgewachsen bin. Kennt den Begriff jemand?)

Für das Selleriemus den Sellerie schälen und in kleine Würfel schneiden. In wenig (!) Sahne weich kochen, dabei immer mal rühren, damit nichts anbrennt. (Für die Hälfte einer etwa handballgroßen Sellerie nehme ich etwas weniger als 1/2 Becher Schlagsahne.)
Die weichegekochte Knolle pürieren und falls die Konsistenz zu fest ist, kann man jetzt noch einen Schluck Sahne dazu geben, damit es cremiger wird. So herum ist aber viel einfacher als das Mus hinterher fester zu bekommen. Mit Salz und Pfeffer aus der Mühle und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken.

Das kann man entweder heiss als Gemüsebeilage zu wasauchimmer essen, es schmeckt aber auch in dieser Zusammenstellung abgekühlt sehr gut, dann lässt es sich morgens oder am Vortag schon vorbereiten (dann über Nacht im Kühlschrank aufbewahren).

Die Paprikaringe von den Trennwänden und Kernen befreien, waschen, auf Teller legen und mit dem Selleriemus füllen. Kurz vorm Servieren einen Parmesanchip reinstecken.

Danach gab es

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Feldsalat mit Kartoffeldressing, Granatapfelkernen und Brotchips

Dafür braucht man:

pro Person eine große Handvoll Feldsalat
pro Person einen Schwung Granatapfelkerne (darüber wie man Granatapfel am besten zerlegt, ohne hinterher die Küche renovieren zu müssen, hatte ich hier gebloggt)
Baguette
gutes Olivenöl

für das Kartoffeldressing:

(das Rezept stammt aus einem meiner meistverwendeten Kochbücher, dem tollen ‚Deutschland Vegetarisch‘ von Katharina Seiser und Stevan Paul, ich habe nur den Weissweinessig durch Balsamico ersetzt)

100 g gekochte Kartoffeln vom Vortag
150 ml Gemüsebrühe
4-5 EL heller Balsamico-Essig
1 EL scharfer Senf
Salz, weisser Pfeffer
eine große Prise Zucker
50 ml Rapsöl

Und so geht’s:

Den Granatapfel am besten schon am Vortag zerlegen und die Kerne in einer luftdichten Schüssel im Kühlschrank aufbewahren. Den Salat waschen, trockenschleudern und putzen, sodass die Blätter zusammenbleiben.

Für das Dressing die Zutaten bis auf das Öl mit dem Pürierstab fein pürieren und dann das Öl einfließen lassen und weiterpürieren, sodass ein sämiges Dressing entsteht. (Lässt sich auch gut vorbereiten. Hält in einem gut verschlossenen Gefäß im Kühlschrank mehrere Tage.)

Für die Brotchips vom Baguette hauchdünne Scheiben schneiden. Ich weiss nicht, ob man die mit der Hand so fein bekommt, ich habe so eine Alleschneidemaschine und habe das Brot 2 mm dünn geschnitten.
Die Brotscheiben mit einem Backpinsel ganz dünn mit gutem Olivenöl bepinseln und im, auf 200°C Ober-/Unterhitze vorgeizten Ofen, ca. 10 Minuten backen bis sie mittelbraun sind. Auch hier bleibt man sinnvollerweise in der Nähe, denn von braun nach schwarz geht bei den dünnen Scheiben sehr schnell.

Während das Baguette im Ofen ist, den Salat auf Tellern anrichten, mit dem Dressing beträufeln und die Granatapfelkerne darüber streuen. Dann die Brotchips dazulegen und ab auf den Tisch damit.

 

Weiter ging es mit

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Schweinefilet im Baconmantel, gefüllt mit Feigen, dazu Semmelknödel und Rahmlauch

Für das Filet braucht man:

1-2 Schweinefilets (Ich hatte 2 besorgt, weil ich nur das Mittelstück gefüllt und die Enden direkt eingefroren hatte, aber davon war auch noch eine Menge übrig. Ich wollte nur gerne, der Gäste wegen, hübsch gefüllte Scheiben und keine Endstücke anrichten. Ein großes Filet hätte sicher auch gereicht.)
Baconscheiben zum Umwickeln, je nach Größe des Filets, ich hatte pro Filet so ca. 130 g; lange Scheiben sind hier besser als kurze
ca. 100 g Soft-Trockenfeigen
250 ml trockener Weisswein
1 Zimtstange
3 Nelken
1 EL Zucker
100 – 200 ml Braten- oder Gemüsefond (besser Fond als Brühe, Brühe geht aber auch)
1 Schuss Sahne oder 1 Klecks Creme Fraiche
2 EL Rum
Salz und schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Butterschmalz (oder Olivenöl) zum Anbraten

Und so geht’s:

Den Weisswein mit den Nelken, der Zimtstange, dem Zucker und den Feigen aufkochen, dann vom Herd nehmen und noch mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen. Die Feigen rausnehmen (für die Füllung), Zimtstange und Nelken können weg, den Sud für die Soße aufheben.

Das Filet, nicht ganz vom Rand ab, da bleibt ein Stück geschlossen, der Länge nach mit einem scharfen Messer einschneiden, aber nicht durchschneiden. (Man schneidet also so eine Art Tasche zum Füllen rein.) Salzen, Pfeffern (innen und aussen) und mit den Feigen füllen. Mit Bacon so umwickeln, dass die „Naht“ auf einer Seite verläuft. Am einfachsten geht das, wenn man sich erst einen „Baconteppich“ bastelt, bei den die Scheiben immer ein kleines bisschen überlappen. Das kann man, wenn man möchte, am Abend vorher schon soweit vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren.

Dann ca. 45 Min bevor man das Filet servieren möchte, eine große Pfanne (oder einen Bräter – man braucht ein Gefäß für das man einen Deckel hat) mit dem Butterschmalz erhitzen und das Filet von allen Seiten (mit der Nahtseite zuerst) scharf anbraten. Mit dem Weinsud ablöschen, den Fond dazugeben und mit Pfeffer und Salz würzen. Mit geschlossenem Deckel 25-30 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln, dabei das Filet nach der Hälfte der Zeit einmal wenden. Dann das Fleisch aus der Pfanne nehmen und im Backofen bei 100 Grad warm stellen, die Soße kräftig aufkochen, den Rum und die Sahne bzw. Creme Fraiche dazugeben und kräftig kochend auf die gewünschte Konsistenz einköcheln lassen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Zum Anrichten dann das Filet aus dem Ofen nehmen und in Scheiben schneiden.

 

Für die Semmelknödel braucht man:

250 g Knödelbrot (das gibt es hier dankenswerterweise fertig getrocknet und geschnitten beim Edeka im Brotregal, man kann natürlich auch selber Brötchen trocken werden lassen und sehr fein schneiden)
375 ml lauwarme Milch
1 kleine Zwiebel
1/2 Bund glatte Petersilie
2 EL Butter
2 EL Paniermehl
2 Eier
Salz, Muskatnuss

So geht’s:

Die Zwiebel schälen und sehr fein schneiden, die Petersilie ebenfalls sehr fein schneiden (wiegen). Die Butter in einer kleinen Pfanne erhitzen und die Zwiebel und die Petersilie so lange darin anschwitzen bis die Zwiebel glasig ist.

Alle Zutaten (Gewürze darf man ruhig großzügig verwenden) gründlich (!) miteinander verkneten, die Brotwürfel müssen dabei richtig aufweichen, und die Masse 30 min stehen lassen. Dann am besten mit feuchten Händen (dann klebt der Knödelteig nicht so) gleichmäßige Knödel formen. Meine oben im Bild waren etwa so groß wie Golfbälle und die Menge ergibt dann etwa 12. Wenn man auf der sicheren Seite sein will, nimmt man für 4 Personen im Menü die 1,5 fache Menge und freut sich, wenn’s am nächsten Tag gebratene Klöße gibt.

Wenn man die Pfanne für’s Filet einschaltet, kann man kurz darauf auch einen großen Topf mit Salzwasser aufsetzen. Wenn das Wasser kocht, die Hitze so reduzieren, dass es gerade nicht mehr kocht, die Knödel mit einem Schaumlöffel ins Wasser geben und ca. 20 Min ziehen lassen. Dabei darf das Wasser nicht mehr kochen, sonst zerfallen die Knödel! Und glaubt nicht den Anleitungen, wenn da steht, die Knödel seien fertig, wenn sie an die Oberfläche steigen. Das tun meine schon nach etwa 5 min, 20 sollten sie aber schon im Topf bleiben. Wenn man den Teig gründlich geknetet hat und durchziehen lassen, dann zerfallen die nicht, keine Bange.

Die Knödel kann man auch morgens schon vorbereiten und ein paar Stunden stehen lassen ohne Qualitätseinbuße. Man kann die fertig geformten Knödel sogar einfrieren und bei Bedarf auftauen und kochen – das hatte ich zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal ausprobiert.

 

Für das Rahmlauchgemüse braucht man:

3-4 Stangen Lauch
250 ml trockenen Weisswein
2 EL Schmand oder Creme Fraiche
Salz, schwarzen Pfeffer aus der Mühle
Muskatnuss
wenig Olivenöl

So geht’s:

Den Lauch in feine Ringe schneiden und waschen. Gut abtropfen lassen oder besser in der Salatschleuder trocken schleudern. Das Olivenöl entweder in einer Pfanne (wenn man eine passend große mit Deckel hat) oder einem Topf erhitzen, den Lauch ganz hellgelb anbraten (nicht zu stark, sonst wird er bitter), dabei würzen. Mit dem Weisswein ablöschen, Schmand dazu und erst 15 min mit Deckel bei mittlerer Hitze köcheln, dann nochmal 15 min offen, sodass der Großteil der Flüssigkeit verkocht.

Dann alles zusammen auf Tellern anrichten, fotografieren und sich über lobende Gäste freuen. 🙂

Zeit für einen Espresso!

Und danach aber noch ein Dessert!

Bei uns gab es

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Holunderbirnen mit Vanilleeis und Keksicrunch

Die Holunderbirnen sind eine leichte Abwandlung eines Rezepts von Maximilian Buddenbohm und sind eines meiner liebsten Desserts zu dieser Jahreszeit. Wenn ich die für Gäste vorbereite, mache ich immer direkt eine größere Portion und wir freuen uns tagelang über grandiosen Nachtisch. Kann man auch einfach so ohne Eis und Gedöns essen, die Birnen alleine sind ein Kracher.

Für 4 braucht man:

3-4 Birnen (braucht man für die 4 Personen, in diese Sudmenge passen aber sicher 6-8)
100 g Zucker
350 ml Holunderbeerensaft (ich hab es früher auch schon mit Holunderbeerensirup gemacht als ich keinen Saft bekommen habe, da habe ich 150 ml und entsprechend mehr Wein genommen)
350 ml trockener Rotwein
1-2 Vanilleschoten
2 Zimtstangen
3-4 Nelken

Vanilleeis (nach Belieben selbst gemacht, zB nach diesem Rezept, für das man ziemlich weit runterscrollen)

für den Keksicrunch: 1 EL Butter, 1 EL Zucker, ein paar Butterkekse

Und so geht’s:

Den Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren, dann mit Rotwein ablöschen (vorsicht, das zischt und spritzt und das Karamell erstarrt sofort zu einer festen Masse), den Saft dazugeben und bei niedriger Hitze so lange köcheln lassen bis das Karamell sich wieder komplett gelöst hat. Dabei gelegentlich mal rühren. Das dauert eine Weile, in der Zwischenzeit kann man die Vanilleschoten auskratzen und die Birnen schälen und vierteln.

Wenn das Karamell gelöst ist, die Gewürze mit in den Topf geben (die ausgekratzten Vanilleschoten kommen auch mit dazu, nicht nur das Mark) und die Birnen und alles ca. 15 min bei schwacher Hitze kochen.

Abkühlen lassen, Deckel drauf und gut mit Gummiringen verschließen. Zur Sicherheit auch noch ’ne Tüte drum wickeln und dann für 2 Tage in die Novemberkälte auf der Terrasse damit. Es sei denn man verfügt über luxoriös viel Kühlschrankplatz, dann kann man den Topf auch ohne den Verpackungsvoodoo einfach dort lagern.

Wenn’s schneller gehen muss, genügen wohl auch 2 Stunden Durchziehen, meinte Herr Buddenbohm im Rezept. Ich schwöre aber auf die 2 Tage mindestens.

Dann am großen Tag morgens einen Teil der Flüssigkeit in einem kleinen Topf erhitzen und stark einkochen, damit das Volumen deutlich reduziert und die Konsistenz sirupartig wird. Man muss das nicht dringend machen, es schmeckt auch mit dem sehr flüssigen Sud, aber man kann es mit den Sirup viel hübscher anrichten. 🙂

Den Sirup kalt stellen.

Für den Keksicrunch kurz vorm Servieren Butter und Zucker zusammen in einer kleinen Pfanne schmelzen und karamellisieren und dann vom Herd nehmen und mit den Kekskrümeln vermischen.

Alles zusammen auf Tellern anrichten.

Und dann, wenn sich nach ein paar Stunden, alle wieder ein bisschen bewegen können, kann man auch noch Kuchen servieren.

Zum Beispiel jenen

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Spekulatius-Apfelkuchen

dessen grandioses Rezept ich hier aber nur verlinke. Noemi hatte den letztens gebloggt und ich musste ihn justamente testbackenzubereiten (er wird gar nicht gebacken) und den Gästen hat er so gut geschmeckt, dass ich das Rezept auch direkt weitergeben musste. Er ist durch die vielen Schritte, bei denen zwischendurch immer etwas trocknen muss, ein bisschen zeitaufwändig, aber es lohnt sich. Geschmacklich ist das ein echter Knüller und passt genau in die Jahreszeit.

Probiert den also dringend! Man kann ihn auch ohne das Menü vorher zum Sonntagskaffee machen.

Wer gut aufgepasst hat, fragt sich vermutlich jetzt, wo denn der End-Apfelwein bleibt. Der steckt auch im Kuchen – deswegen passte das ja alles so gut. 🙂

Katja

Lunch for two

„Oh. Ich möchte auch mal von jemandem bekocht werden.“ sagte sie vor einer Weile mal.

Na bitte, das kann man ja machen. Man lädt sich ja eh viel zu selten mal jemanden zum Mittagessen ein.

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🙂

Katja

Nochmal neulich in meiner Küche

Eigentlich wollte ich ja auch die zweite Rezeptesammlung vom zweiten Freundebekochen im November noch pünktlich vor Weihnachten bloggen, falls vielleicht noch dem einen oder der anderen eine Idee für’s Feiertagsessen fehlt, aber dann begab es sich, dass ich selber Weihnachten gar nicht großartig kochen durfte bzw. konnte, weil wir uns bei meiner Mutter trafen statt dass die Familie hierher zu Besuch kam und dann war ich erst mal ein bisschen frustriert, weil ich ja ohnehin nicht sooo viele Gelegenheiten zum hübsch kochen habe und nun eine davon wegfiel und damit fiel auch irgendwie meine Laune, lange an Menürezeptbeiträgen rumzutippen.

Aber trotzdem mag ich’s jetzt doch noch hier festhalten. Ostern steht ja fast schon wieder vor der Tür ( 😀 ), mein neuer Herd und Ofen hoffentlich auch bald, also kocht doch mal für eure Lieben! 🙂

Weil einer meiner Gäste laktoseintolerant ist, habe ich möglichst auf Milchprodukte verzichtet (was sich zB beim Nachtisch zeigt) und da, wo ich Milchprodukte verwendet habe, war es immer die laktosefreie Version.

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Zucchinimus mit Parmesancreme

Das Rezept dafür hatte ich schon vor längerem bei Theofel entdeckt und wollte das immer mal ausprobieren.

Man braucht dafür:

2 Zucchini
1 Zweig frischen bzw. 1 EL getrockneter (und dann unbedingt fein gemahlener!) Rosmarin
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Salz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1 Prise Zucker
gemahlenen Kreuzkümmel
Olivenöl
und für die Creme:
200 g Sahne (ich nahm laktosefreie)
100 g frisch geriebener Parmesan (der ist von Haus aus laktosefrei)
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Parmesanspäne zum Bestreuen

Und so geht’s:

Die Zucchini waschen, die Enden abschneiden und in sehr dünne Scheiben schneiden (die Zucchini, nicht die Enden). Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebel bei mittlerer Hitze glasig anschwitzen, den Knoblauch dazu geben und aufpassen, dass er nicht bräunt. Die Zucchini in einem kleinen Topf mit Wasser aufsetzen und ca. 3 min köcheln lassen. Sie dann abtropfen lassen und zusammen mit dem Rosmarin und den Gewürzen mit in die Pfanne geben. Alles für ein paar Minuten zusammen durchziehen lassen, dann den Rosmarinzweig wieder entfernen und die Masse mit einer Gabel fein zerdrücken. (Bei einer beschichteten Pfanne natürlich nicht in der Pfanne, sondern dann erst in eine Schüssel oder einen Teller umfüllen.)

Das Zucchinimus in Gläser füllen, mit einem Löffelrücken andrücken, damit sich keine Blasen bilden und kalt stellen.

Den Parmesan in kleine Stücke schneiden und in der Sahne in einem kleinen Topf unter Rühren erhitzen bis der Käse geschmolzen ist. Mit ein bisschen schwarzem Pfeffer würzen. (Salz braucht man keines, weil der Parmesan schon salzig schmeckt.)

Die Creme ein bisschen abkühlen lassen und dann über das Zucchinimus in die Gläser füllen. Am besten über Nacht, mindestens aber für einige Stunden kalt stellen. Die Sahne wird dann fest. Vorm Servieren kann man (muss aber nicht) noch ein paar frisch gehobelte Parmesanspäne drüberstreuen.

Lässt sich super vorbereiten, wenig Aufwand und eine sehr feine kleine Vorspeise! Die Masse oben reicht für 4 – 6 kleine Gläser. Falls ihr das nachmachen möchtet, lasst bitte auf keinen Fall den Kreuzkümmel weg! Der gibt dem ganzen Gericht den letzten Pfiff und ich glaube ja seitdem, man sollte Zucchini ruhig häufiger mit Kreuzkümmel kombinieren.

Dazu eine Schale mit frischem Baguette auf den Tisch. Die kann da auch gerne bis nach dem Hauptgericht stehen bleiben, weil es überall dazu passt.

*

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Salat mit würzig gebratenen Kichererbsen

Dieses Rezept wiederum hatte ich irgendwann mal bei Anke Gröner entdeckt, die es aus einem Ottolenghi Kochbuch hat und das gibt es hier häufiger und ich freue mich jedesmal über die tollen Aromen.

Man braucht dafür:

Salat.
Den mische ich immer nach Belieben, was ich gerade da habe oder frisch ergattern konnte. Hier war das:

Lollo Rosso
Gurke
Tomaten
rote Paprika
Radieschen
Mais
Frühlingszwiebeln
viel frische glatte Petersilie

für das Dressing:
abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
2 EL Zitronensaft
1 EL Sherryessig (wer keinen hat: Balsamico geht auch)
1 TL Zucker
Pfeffer und Salz, möglichst frisch gemahlen
ca. 50 ml Olivenöl

nach Belieben Naturjoghurt, ich nahm laktosefreien

für die Kichererbsen:
1 kleine Dose Kichererbsen
1 TL gemahlenen Kardamon
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
1,5 TL gemahlenes Piment
1/4 TL Salz
Olivenöl

Die Salatzutaten waschen, putzen und in mundgerechte Größe schneiden und zupfen, die Petersilie hacken. Die Zutaten für die Salatsoße miteinander vermischen – dabei gibt man zuerst die Gewürze und die Säure (also Zitronensaft und Essig) in ein Schüsselchen und gießt dann langsam unter Rühren mit einem Schneebesen das Öl dazu. Dann wird’s eine fluffige Vinaigrette. (Auf keinen Fall zuerst das Öl rein und die Säure später, das verbindet sich nicht zur Emulsion.)

Die Kichererbsen über einem Sieb abtropfen lassen. Die Gewürze in einem tiefen Teller vermischen und die Kichererbsen dazu geben und wälzen bis sie rundum von Gewürzen überzogen sind. In einer Pfanne das Öl erhitzen und bei mittlerer Hitze die Kichererbsen für ein paar Minuten braten.

In der Zwischenzeit den Salat auf Teller drappieren, das Dressing darüber geben, mit Petersilie bestreuen. Dann die Kichererbsen dazugeben und entweder direkt einen Klecks Joghurt mit auf die Teller geben oder in einem Schälchen Joghurt zur Selbstbedienung mit auf den Tisch stellen.

Vorbereiten lässt sich davon das Salat putzen und das Gewürze bereitstellen. Aber auch alles andere erfordert dann nur ein paar wenige Handgriffe und geht schnell während die Kichererbsen braten.

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(Ich kann übrigens viel besser kochen als Essen fotografieren. 🙄 )

Danach gab es, schon mehrfach bewährtes, Boeuf Bourguignon, das ich zum einen gerne für Gäste koche, weil es sich toll vorbereiten lässt, zum anderen aber auch, weil mir diese Passage aus Julie & Julia so gut gefällt, die ich beim Rezept (Link) schon zitiert hatte – oh und lecker ist es natürlich auch! Irgendwie fühlt es sich für mich richtig an, für Gäste, speziell, wenn sie zum ersten Mal zum Essen hier sind, Boeuf Bourgignon zu kochen. 🙂

Zum Eintopf gab es dieses Mal Salzkartoffeln und dafür hatte ich ganz kleine Kartoffeln (Drillinge) besorgt und sie dann im Ganzen (natürlich geschält) gekocht. Wenn der Mitesser nicht vorher schon angeboten hätte, dass er sich ums Kartoffelschälen kümmert, hätte ich aber wohl eine weniger arbeitsaufwändige Beilage gewählt. Die Kartoffeln habe ich aufgesetzt kurz bevor ich den Salat angerichtet habe und habe sie dann in eine Schüssel gefüllt, in der sie gut warm bleiben. Das ging so zeitlich ganz entspannt für eine gemütliche Pause zwischen den einzelnen Gängen. Nudelwasser würde ich wohl (beim bisherigen Ceranherd, das wird wohl bald anders mit einem Induktionskochfeld) einschalten, wenn der Salat fertig zum Servieren ist.

 

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Zum Dessert gab es Orangensorbet mit Schokoladen-Minimuffins und Orangenscheiben in Orangensirup

Für das Sorbet braucht man:

200 ml frisch gepresster Orangensaft oder Orangendirektsaft
1 Eiweiss
1 Messerspitze gemahlenen Kardamon
150 ml Läuterzucker*

Und so geht’s:

Die Zutaten müssen alle gut gekühlt sein. Das Eiweiss sehr steif schlagen. Saft und Läuterzucker vermischen und das Eiweiss mit einem Schneebesen vorsichtig unterrühren, Kardamon dazugeben. Für etwa 1 Stunde in die Eismaschine füllen und danach noch etwa 2 Stunden in den Gefrierschrank, damit es fest genug ist, dass man Kugeln daraus formen kann.

(*Läuterzucker kann man ganz einfach selber herstellen, indem man Zucker und Wasser im Verhältnis 1:1 vermischt, aufkocht und ca. 3 min sprudelnd kochen lässt. Das lässt sich in Gläsern oder Flaschen gut aufheben.)

Dazu gab es frische Orangen in Orangensirup:

Dafür einfach die Orangen mit einem scharfen Messer inclusive der weissen Haut abschälen und in dünne Scheiben schneiden. Einen Esslöffel Zucker in einem Topf leicht karamellisieren lassen und mit ca. 50-70 ml Orangensaft ablöschen und so lange köcheln lassen bis sich das Karamell gelöst hat. Mit gemahlenem Kardamon parfümieren und die Orangenscheiben darin für mind. 2 Stunden ziehen lassen.

Und ausserdem Schokoladen-Minimuffins.

Für die braucht man:

200 g Butter
150 g Zartbitterschokolade in Stücken
200 g Mehl
2 TL Backpulver
100 g Zucker
1 Vanillezucker
1 TL Vanilleessenz
4 Eier
75 g gehackte Pistazien
Puderzucker zum Bestäuben

Und so geht’s:

Den Backofen auf 180°C vorheizen. Butter und Schokolade im Wasserbad schmelzen und anschließend ein bisschen abkühlen lassen. Mehl und Backpulver in eine Schüssel sieben. Zucker, Vanillezucker dazugeben. Die Eier in eine weitere Schüssel schlagen und verquirlen, die Vanilleessenz dazugeben. Die abgekühlte Butter-Schokoladen-Mischung dazugeben, verrühren und anschließend alles zu der Mehl-Zucker-Mischung geben und unterrühren. Pistazien unterrühren und den Teig gleichmäßig auf Minimuffinförmchen verteilen.

Zur Backzeit kann ich leider keine sinnvolle Aussage machen, so lange ich das nicht irgendwann nochmal mit dem dann neuen Backofen probiert habe. Meiner funktionierte da schon nicht mehr richtig, weswegen es auch kleine Muffins statt Brownies (wie ursprünglich geplant) wurden, weil die leichter durchbacken. Bei funktionierendem Backofen und Minimuffins sollte die Backzeit bei ca. 10 – 12 min liegen.

Auch das lässt sich super am Vortag vorbereiten, sodass man dann nur noch alle Bestandteile zusammen auf einen Teller zu drappieren braucht.

*

Das war schon alles! 🙂

Und auch dieses Mal lassen sich die meisten Bestandteile sehr gut vorbereiten und man kann den Aufwand, wenn es dann soweit ist und die Gäste am Tisch sitzen, gut bewältigen.

Noch ein Tipp: Falls ihr noch nie ein mehrgängiges Menü gekocht habt, denkt daran euch bei der Auswahl der Gerichte schon Gedanken um das Geschirr zu machen. Ich habe früher manchmal noch Gänge umwerfen müssen, als ich noch nicht ausreichend viele Teller hatte. Es gibt kaum einen größeren Stressfaktor als wenn man mitten im Kochgewirr, wenn es in den meisten Küchen ohnehin schon recht eng zugeht, noch Teller spülen muss.

Katja

Rezeptbeiträge mit kompletten Menüideen gab es übrigens auch schon hier, hier und hier. 🙂

Neulich in meiner Küche

Wird Zeit, dass ich mal damit anfange, ein paar der Rezepte der letzten beiden Sonntage zu notieren. Weihnachten steht ja quasi schon in den Startlöchern, kocht doch mal für eure Lieben! 🙂

Los geht’s mit dem Menü vom 17. November, von dem es hier zumindest schon mal die Bilder gab:

Crostini mit Ziegenkäse

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Sehr simpel und gut tauglich als erstes Häppchen zum Aperitif.

Man braucht dafür:

Baguette, pro Nase 1 oder 2 Scheibchen
Ziegenweichkäse von der Rolle (ich habe immer Sainte Maure, aber natürlich tut’s auch jeder andere Ziegenkäse oder auch Camembert, wem Ziege zu streng ist)
Walnüsse
Pflaumenchutney (Klick für’s Rezept), aber es gehen sicherlich auch Preisselbeeren
gutes Olivenöl

Und so geht’s:

Backofen auf 180-200°C vorheizen. Baguette in Scheiben schneiden, auf ein Backblech legen und die Oberseite dünn mit Olivenöl einpinseln. Für ein paar Minuten in den Ofen schieben bis die Oberseite leicht bräunt.
Dann jede Baguettescheibe mit einer Scheibe Ziegenkäse belegen und wieder in den Ofen schieben bis der Käse schmilzt. Einen Klecks Chutney drauf, eine Walnusshälfte reindrücken und direkt servieren.

Wenig Aufwand, gute Wirkung.

Und weil’s gerade passt:

Mein aktueller Lieblingsaperitif, den es bei uns dazu gab, ist der 4.4.2

4 cl Grand Marnier
4 cl sprudelndes Mineralwasser
2 cl Zitronensaft

mit ’nem Scheibchen Zitrone und 1, 2 Eiswürfeln.

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Süffiges Zeug das!

(No-Butter-no-Chicken-) Kürbiscappuccino mit Parmesankeks

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Bei der Suche nach einem Suppenrezept für mein Menü war ich auf ein Rezept für Kürbiscappuccino gestoßen, der mit Milchschaum serviert wird und das fand ich des Effekts wegen ganz schick.
Beim Testkochen stellte sich dann raus, dass die Suppe (mit Orangensaft und Kokosmilch) zwar ganz nett schmeckte, aber auch nicht darüber hinauskam. Und dann fing mein großes Problem an, denn es gibt so viele Kürbissuppenrezepte wie Bärchenpärchen in meinem Regal – vielleicht sogar noch ein paar mehr.

Weil es aber ein paar Tage vorher bei uns wieder mal Tanyas Keine-Butter-Huhn gegeben hatte – eines der Rezepte, die ich wahnsinnig gerne und immer wieder koche, weil ich die Duft- und Geschmacksexplosion der Gewürzmischung so unheimlich mag – kam mir die Idee, die Gewürze in Kombination mit Kürbis zu probieren und das fand ich so grandios, dass ich sehr versucht bin, Kürbissuppe jetzt immer so zuzubereiten.

Man braucht dafür:

1 kleinen Hokaidokürbis
1 rote Zwiebel (weiss tut’s aber auch)
2 Knobizehen
Ingwer, ungefähr ein daumengroßes Stück
2 EL Tomatenmark
1 EL brauner Zucker
1 EL Cumin (ganz)
1 EL Garam Masala
1 TL Curcuma
1 TL rote Chiliflocken, gemahlen
1 TL Salz
2 EL Joghurt (oder Schmand, den hatte ich gerade offen)
ca. 1/2 Liter Gemüsebrühe
Olivenöl

Und so geht’s:

Den Kürbis halbieren, die Kerne und den sehr weichen Innenteil des Fruchtfleischs mit einem Löffel auskratzen und den Kürbis mitsamt der Schale, die man beim Hokaido mitessen kann, in ca. 1,5 – 2 cm große Würfel schneiden.
Die Zwiebel schälen und fein würfeln, ebenso Knobi und Ingwer. Die Gewürze schonmal zusammensammeln und in ein Schälchen abmessen. Das habe ich von Tanya übernommen, das ist praktischer als später über dem Topf rumzuhantieren.

Olivenöl in einem ausreichend großen Topf für alle Zutaten erhitzen und die Zwiebel, den Knobi und den Ingwer ein paar Minuten bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Dann sämtliche Gewürze dazugeben und unter Rühren anbraten. Dabei nicht vergessen, sich über den wahnsinnig intensiven Duft zu freuen, der aus dem Topf in die Nase steigt! Das Tomatenmark dazugeben und mit den Gewürzen und Zwiebel und Co. zu einer Art Paste im Topf verrühren, dann die Kürbiswürfel dazugeben und unter rühren ein bisschen anbraten bis der Kürbis rundum von der Paste überzogen ist. Joghurt dazu, ebenso die Gemüsebrühe und bei mittlerer Hitze mit aufgelegtem Topfdeckel für ca. 20 min vor sich hinköcheln lassen und immer mal umrühren.

Das kann man bis hierhin prima am Vortag vorbereiten – auch wenn dann natürlich den Gästen bei der Ankunft leider nicht mehr der krasse Duft der gerösteten Gewürze im Flur schon in die Nase steigt.

Wenn der Kürbis weich ist, die Suppe mit dem Pürierstab pürieren. Falls man das am nächsten Tag macht, sollte man den Kram unbedingt vorher (!) erhitzen und erst danach pürieren. Es ist sehr viel einfacher, weil wenn die Suppe schon püriert ist und dann kocht, blubbert das heisse Kürbismus vulkanähnlich durch die halbe Küche. Falls die Suppe zu dickflüssig ist, nochmal einen Schluck Brühe oder auch einfach Wasser dazugeben.

Das kann man einfach so in tiefen Tellern oder Suppenschalen servieren, aber wenn man einen Kürbiscappuccino daraus machen möchte, muss man jetzt mit einem Milchschaumerzeugungsgerät seines Vertrauens Milchschaum erstellen. (Bei mir macht das ein Gerät, das mit Induktionsenergie arbeitet und falls ihr Kaffee mit Milchschaum liebt, kann ich das ohnehin uneingeschränkt empfehlen. Dolles Teil, superstabiler Schaum und alle Teile sind spülmaschinentauglich. *der hier Klick*). Dann die Suppe in ein Glas füllen, den Schaum drüber und nach Belieben oben noch Dekogewürz drauf streuen – bei mir sind das ein paar Chilifäden.

Dazu gab’s Parmesankekse. Die hatte ich schon vor längerem beim Sammelhamster entdeckt und hab’s in der Tat noch mit den Resten des im Juli aus Italien mitgebrachten Parmesan zu backen. Rezept hab ich ein bisschen variiert.

Für meine Variante braucht man:

70 g weiche Butter
50 g Kürbiskerne
80 g Mehl
1/2 TL Backpulver
1/2 TL Salz
30-40 g Parmesan
1 Ei

Und so geht’s:

Backofen auf 180°C vorheizen. Kürbiskerne trocken in einer Pfanne anrösten, anschließend ein bisschen abkühlen lassen und auf einem Brett mit einem Messer ein bisschen kleinhacken. Den Parmesan fein reiben.

Butter, Mehl, Backpulver, Salz und Ei mit den Fingern zu einem Teig verkneten. Die Kürbiskerne drunter kneten und ca. walnussgroße Kugeln aus dem Teig formen. Die Kugeln ein bisschen flach zu Keksen drücken und auf einem mit Backpapier belegten Blech ca. 20 – 25 min backen bis sie leicht bräunen.

Schweinefilet gefüllt mit Backpflaumen in Rumsoße mit Kartoffelplätzchen und Rotkraut

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Wie praktisch! Die Rezepte hatte ich alle schonmal verbloggt. Ich verlinke also an dieser Stelle nur. Vom Rotkraut hatte ich zum Glück noch ein Glas selber eingekochtes im Keller stehen und habe an der Stelle viel Zubereitungszeit und -arbeit gespart. (Und dabei fällt mir ein, wofür ich mir in den nächsten Wochen auch direkt dringend wieder mal Zeit nehmen sollte.)

Schweinefilet-Klick

Kartoffelplätzchen-Klick (Die müsste man sowieso viel häufiger machen! Wie montags angebratene Restklöße vom Sonntagsessen. Nur, dass man sich den Umweg über die Sonntagsklöße spart, gebraten schmecken sie eh nochmal so gut!)

Rotkraut-Klick

Vorbereiten lässt sich davon das Rotkraut – wenn man es einfriert oder in Gläsern einkocht mit ordentlich Vorlaufzeit – und die Kartoffeln kann man am Vortag schon kochen und pellen. Pressen oder reiben sollte man sie aber erst am Morgen des Essens und dann kann man sie auch direkt in Plätzchen verwandeln und dann später nur in die Pfanne werfen. Das Schweinefilet lässt sich auch schon morgens bis zu dem Punkt, wo’s in die Pfanne kommt, gut vorbereiten und im Kühlschrank lagern.

Wenn man das Menü in dieser Zusammensetzung und Reihenfolge kocht, ist es gut, direkt nach den Crostini den Backofen ein bisschen offen stehen zu lassen, damit er auf ca. 80°C runterkühlen kann bis man an der Stelle ankommt, an der das Filet warm gehalten werden muss, damit man die Soße in der Pfanne reduzieren kann. Da lassen sich auch die Kartoffelplätzchen auf Küchenkrepp warm halten, falls man nicht alle auf einmal in die Pfanne bekommt.

Und dann noch:

Orangen Crème Brûlée

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Für 4 solcher ofenfester Förmchen braucht man:

200 ml Sahne
200 ml Vollmilch
das Mark aus 1 Vanilleschote
6 Eigelb
50 Gramm Zucker
1-2 EL Grand Marnier
1 TL fein geriebene Orangenschale (weil es so schwierig ist, Orangen zu bekommen, deren Schale unbehandelt ist, weiche ich da meist auf jene aus, die es bei den Backzutaten zu kaufen gibt)
1 Prise gemahlener Kardamom (jetzt zuschlagen! Zumindest hier in der kleinen Stadt ist es fast unmöglich, das Zeug ausserhalb der Weihnachtsbäckereizutatenverkaufssaison zu bekommen.)
2-3 EL brauner Zucker zum Karamellisieren

Und so geht’s:

Die Vanilleschote auskratzen. Das Vanillemark zusammen mit der ausgekratzen Schote, der Sahne, der Milch, der Hälfte des Zuckers und dem Grand Marnier in einem kleinen Topf zum kochen bringen. Dann vom Herd nehmen und wieder auf etwa Handwärme abkühlen lassen.

Den Backofen auf 150°C vorheizen.

Dann die leere Vanilleschote rausfischen. Die Eigelb verrühren, einen kleinen Schluck der Milchmischung dazugeben und mit einem Schneebesen mit der zweiten Zuckerhälfte verrühren. Der Zucker sollte sich möglichst auflösen, aber das Eigelb nicht schaumig werden. Langsam den Rest der lauwarmen Milch-Sahne-Mischung zufügen und alles miteinander verrühren und auch Orangenschale und Kardamom mit einrühren.

(Die meisten Crème Brûlée Rezepte, die ich gesehen habe, verlangen, dass man direkt Eigelb und Zucker verrühren soll. Macht das nicht! Das gibt kleine Zucker-Eigelb-Klümpchen, die sich nie wieder auflösen. Mit einem Schluck Milchmischung geht es hingegen wunderbar.)

Die Mischung in die ofenfesten Förmchen füllen. Die Förmchen in eine große flache Auflaufform, in die alle reinpassen ohne sich zu berühren oder in die Fettpfanne des Ofens stellen und die Form bzw. Fettpfanne mit Wasser auffüllen, sodass das Wasser bis 1-2 cm unter dem Rand der Creme-Förmchen steht.

In den Backofen damit und nach 35-40 min anfangen, immer mal danach zu schauen und an den Förmchen zu wackeln, um festzustellen, ob die Masse schon gestockt ist. Man merkt das eigentlich relativ leicht. Die Oberfläche sieht zwar schon recht schnell fest aus, aber wenn man an den Förmchen wackelt, bilden sich da große Wellen. Wenn die Masse fest genug ist, bewegt sich die Oberfläche beim Förmchenwackeln nicht mehr.

Meine letzte Crème Brûlée brauchte ca. 50 min. Mein Backofen hat aber eine Macke und dieses Mal hatte ich die Form doppelt so lange im Ofen und habe am Ende die Temperatur auch noch ein bisschen erhöht. So lange man aufpasst, dass die Oberfläche nicht zu dunkel wird, kann innendrin kaum was passieren, wenn man die Creme etwas länger im Ofen hat.

Für mindestens 4 Stunden, aber besser ist über Nacht in den Kühlschrank stellen. Lässt sich also auch super vorbereiten.

Direkt vorm Servieren dann mit braunem Zucker bestreuen und den Zucker mit einem Gasbrenner karamellisieren. (Das kann man wohl auch im Backofen machen, sofern der über einen Grill verfügt, aber ich habe das noch nicht ausprobiert und weiss auch nicht, ob das schnell genug geht, damit die Creme nicht wieder warm wird. Das Schöne an der fertigen Creme ist ja nämlich eigentlich, die noch etwas warme, knackige Karamellkruste über der gut gekühlten Creme.)

Und das war’s schon. 🙂

Alles viel weniger Aufwand als es vielleicht erst mal aussieht, das Kochen ging ja fast schneller als das Aufschreiben. 😀

Demnächst dann noch die Rezepte vom Freunde bekochen gestern!

Katja

Übrigens gab es hier und hier auch schonmal Rezeptsammlungen von vollständigen Menüs.

Und sonntags kocht das Murmeltier*

Die Fotos sind heute leider alle in lausiger Fix-nach-dem-Anrichten-in-der-Küche-knipsen-Qualität, lecker war’s aber trotzdem!

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Wenn nur dieses leidige Küche aufräumen und sauber machen am Ende nicht wäre.

*die Katja