Wirre Träume, wieder mal.

Ich war in einer Art Ferienlager mit so größeren 10-Leute-Zelten, aber ich glaube, ausser mir waren nicht viele weitere Menschen dort. Ich hatte irgendetwas getan oder wusste etwas und wollte das allen anderen erzählen, was irgendwer (eine höhere Macht? die Lagerleitung? ich glaube, es war eine mächtigere Organisation im Hintergrund, die aber unsichtbar blieb) aber nicht wollte, also gab man mich zur Jagd frei.

Von der Jagd und meiner Flucht selber weiss ich nicht mehr viel, nur dass ich erst durch einen Wald hetzte und später aber auch an einem Strand im weichen Sand entlang, wo mich dann alle Kräfte verließen und ich dauernd auf die Knie fiel. Sobald ich innehielt und nicht mehr weiterrannte, holten mich riesenhafte Bücher ein. Ich glaube, das waren meine einzigen Jäger und es gab gar keine menschlichen Verfolger. Die Bücher hatten Softcover und waren total zerfleddert und standen nicht aufrecht wie im Regal, sondern waren wie riesige Jakobsmuscheln und klappten immer auf und zu mit ihren sehr abgenutzten, aufgequollenen Seiten und sie drängten mich immer wieder in eine Ecke und fingen an, mich aufzufressen und mich kauend zwischen ihre Seiten zu ziehen. Ich kam aber immer gerade so wieder los, weil sie immer mit meinem Shirt anfingen und das zuerst zwischen ihre Seiten zogen und zermalmten. Das ließ sich, sobald ich mit verzweifelter Kraft daran zog, dann wieder rausziehen und war auch immer noch heil, wurde nur immer länger vorne und ich stolperte dauernd drüber. Aber ich konnte es auch nicht ausziehen, weil sie mich sonst beim nächsten Mal direkt gefressen hätten und ich nicht mehr diesen Puffer dazwischen hätte. Ich musste das also immer weiter hochraffen, das wurde immer mehr Stoff und ich konnte es kaum noch schleppen.

Irgendwann keilten sie mich zu dritt vor einem Schuppen (?) in meinem Rücken ein und eines fing nicht wie üblich bei meinem Shirt an, sondern verschlang direkt meinen Arm bis zur Schulter. Ich war überrascht, weil das viel weniger wehtat als ich befürchtet hatte. Und irgendwie verließ mich dann der Mut und ich hörte auf, mich zu wehren, obwohl ich immer noch riesige Angst hatte, was danach passieren würde, aber ich ließ mich dann ohne Gegenwehr zwischen den Seiten zermalmen.

Dann bin ich aufgewacht.

Einer von drei oder vier seltsamen Träumen, aus denen ich in der letzten Nacht immer wieder wach geworden bin. In allen wurde ich verfolgt / gejagt und war auf der Flucht. Und in mindestens noch einem spielten Bücher eine Rolle und ich glaube, auch da, waren sie lebendig und verfolgten mich, ich kann mich aber nicht erinnern, was es genau war. Alle anderen Teile sind sehr diffus, nur das mit den Büchern, die mich aufgefressen haben, hat mich bis zum Aufstehen verfolgt.

Katja

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Und dann wäre mir fast dieses Känguru auf den Fuß gehopst…

  • Vor den Handwerkern flüchten, anstatt mich in der Wohnung tot zu stellen ist nur so lange gut, bis ich eingekeilt zwischen zig Autos versuche, bei der Orangerie in Darmstadt zu parken und in völlige Panik gerate. Ich bin früher so herzlich gerne und viel Auto gefahren und nach der langen Fahrpause stresst mich das fast nur noch. Autobahn macht mir Angst und geht quasi gar nicht, Stadtverkehr macht mich wahnsinnig und solche Situationen wie auf diesem Parkplatz sorgen dafür, dass ich mir am liebsten Augen und Ohren zuhalten und mich tot stellen würde bis alle anderen Autos irgendwann weg sind und ich problemlos durchkomme.
  • Nach 10 Minuten aussteigen und tief durchatmen dann doch wieder dort weggekommen und nicht aufgegeben – was bedeutet hätte, wieder nach Hause zu fahren und wieder in Beklemmung in der Wohnung zu sitzen – sondern weiter zum Vivarium. Dort den allerletzten freien Parkplatz ergattern!
  • An sonnigen Nachmittagen sind quasi nur Mütter (alleine oder in Rudeln) mit Kindern im Zoo. Und zwar überwiegend diese furchtbar nervige quäkende Sorte von Müttern, die direkt neben dem Schild, auf dem ‚Schopfmakaken‘ steht dem Nachwuchs weismachen wollen, die Tiere mit den ‚roten Popos‘ seien Paviane. ‚Selina, sag mal Pavian. Und guck mal, was isst der denn da? Das ist ja Gurke. Sag mal Gurke, Selina. Weisst du, wer auch immer Gurke isst, Selina? Die Oma ist immer Gurke, Selina. Selina sag mal Oma.‘
    Selina saß übrigens im Wagen, hatte einen Schnuller im Mund und ich bin nicht sicher, ob sie überhaupt schon sprechen konnte. Zumindest hat sie weder für Pavian, noch für Gurke, noch für Oma den Schnuller aus dem Mund genommen. Ich bin aber nicht sicher, ob Selinas Mama, die ich am liebsten mit der Nase auf das ‚Schopfmakaken‘-Schild gedotzt hätte, das gemerkt hat.
  • Im Gegensatz zu den Terrormüttern herrlich entspannt die einzigen beiden Papas, die alleine mit dem Nachwuchs unterwegs waren. Einer davon mit 3 Kindern vor mir herlaufend und Spanisch plaudernd. Hachz.
    Den zweiten treffe ich mit seinem Sohn bei den Riesenschildkröten, wo der Kleine mir dann, als der Papa ihn foppt und um die Ecke verschwindet als ginge er schon weg, die Arme entgegenstreckt und ‚runter‘ begehrt, weil er noch auf dem viel zu hohen Mauerstück vorm Fenster der Schildkröten steht, um dann, direkt als die Füße wieder Bodenkontakt haben, ums Eck zu flitzen, um den Papa einzuholen.
  • Ich mag das begehbare Känguru-Gehege des Darmstädter Vivariums. Und gestern kamen die wirklich (!) dicht und eines wäre mir beim Überqueren des Weges fast auf den Fuß gehopst!1hundertelf
  • Ich glaube, ich war die einzige, die ganz alleine dort unterwegs war und als mir das bewusst wurde, fühlte es sich schon sehr sehr komisch an. Ich hab mich dann an meinem Fotoapparat festgeklammert und mir fiel wieder mal auf, dass das wirklich Sicherheit geben kann. Gut jetzt, meine winzige Kompaktkamera nicht so sehr, aber ich glaube, mit einer einigermaßen professionell aussehenden Kamera um den Hals hätte ich dieses merkwürdige Gefühl wirklich wegblenden können.
    Ich frage mich jetzt, wieso das so einen Unterschied machen könnte und komme drauf, dass das wieder mal mehr mit den anderen als mit mir zu tun hat. Hat jemand eine halbwegs vernünftige Kameraausrüstung kommt vermutlich niemand auf die Idee sich zu fragen ‚Oh, was macht denn diese Frau hier ganz alleine?‘ Eigentlich könnte mir das ja egal sein, aber ich kann dieses Gefühl aufzufallen nicht gut aushalten, wenn ich draussen bin. 🙄
  • Viele Fotos mitgebracht. Und weil ich es gar nicht gut hinbekomme, die stark genug zu reduzieren, um hier einige zu zeigen (bei Tierfotos fällt mir das noch schwerer als bei Wellenbildern), folgt bitte dem freundlichen Zebra zu meinem Picasa-Album, wo es nicht nur drei Zebrapopos in einem Bild sondern auch noch die coolsten Esel der Welt zu sehen gibt.
Vivarium Darmstadt

Warum es mich übrigens ausgerechnet bei Zebras (und bei Schafen) so fasziniert, sie von hinten und nicht von vorne zu knipsen, weiss ich nicht. Isaberso.

Katja

Fluchtpunkte

Irgendwann heute Nachmittag raus an den Rhein, spazieren gehen, ein paar Fotos machen, auf einer Bank lesen, weitergehen, vors Café setzen und zum ersten Mal seit über 10 Jahren ganz alleine Kaffee im Café schlürfen und es fühlt sich trotz meiner schrägen Grundstimmung viel weniger merkwürdig an als befürchtet.

Katja