„Schreibste morgen eben: ich hatte gestern keinen Bock mehr zu bloggen. Und um 22.28 Uhr muss ja auch niemand mehr bloggen.“, sagt er und dann sagen wir noch Gute Nacht, was eine Weile dauert und legen auf, was ja genau genommen gar nicht mehr so heißt, weil man gar keinen Hörer mehr auflegt, sondern nur einen blöden Knopf drückt, aber bei mir wird das wohl auf immer und ewig Auflegen heißen und ehrlich gesagt fand ich das richtige Auflegen auch immer viel schöner, weil jetzt kann man zum Beispiel nicht mal mehr wütend den Hörer auf die Gabel knallen, sondern höchstens wütend auf den roten Knopf drücken, der ja noch nicht mal ein echter Knopf ist, sondern nur als solcher auf dem Display angezeigt wird, aber das wütende Knopfdrücken kann man auch gleich bleiben lassen, weil der andere gar nicht merkt, ob man wütend oder traurig oder betrunken oder fröhlich gedrückt hat, also zumindest nicht am Drücken und obwohl das mit dem Telefonieren ja alles ein bisschen einfacher ist, auch dadurch, dass man nicht mehr angeleint ist, sondern volle Bewegungsfreiheit hat, ist es doch auch komplizierter.
Und jetzt ist es sogar noch deutlich später als zweiundzwanziguhrachtundzwanzig und ich sitze doch wieder mit den Fingern auf der Tastatur, weil es gar nicht mehr so ist, dass ich keinen Bock mehr habe zu bloggen, sondern eigentlich sogar das dringende Bedürfnis, jetzt doch noch aufzuschreiben, dass dieser durch und durch besch…eidene Tag noch ein so versöhnliches Ende findet. Yukon Jack und Tee trinkend, in der schummrigen Küche telefonierend und statt weiterheulend ganz schön viel lachend, dann auflegend, eine Nachricht findend und direkt weiterfreuend.
In diesem Internet gibt’s ganz schön großartige Menschen und ich bin froh, ein paar davon zu kennen. Heute wieder mal besonders. ❤
Katja