Eines meiner absoluten Lieblingsrezepte stammt von Tanya, deren Blog leider schon seit geraumer Zeit ganz verwaist ist. Jedes Mal, wenn ich das kochen will – und das ist bei diesem Essen aufgrund der explosiven Aromenvielfalt wirklich oft der Fall – googele ich „kyramae butter huhn“ oder etwas ähnliches und jedes Mal halte ich die Luft an, ob google mich hinführt, weil ich immer ein kleines bisschen Angst habe, die Lieblingstanya könnte ihr feines Blog, das übrigens das allerallererste Blog war, das ich jemals gelesen habe, irgendwann ganz abschalten und das Rezept könnte damit im Nirvana versinken. Klar, eigentlich weiß ich, was alles rein kommt, aber bei all den Gewürzen bin ich nie 100%ig sicher, von welchen die Ess- und von welchen die Teelöffel reinkommen, daher gucke ich doch immer wieder nach.
Um meine Nerven endlich mal zu beruhigen und mir die Angst zu nehmen, muss ich jetzt endlich mal die genauen Mengen noch irgendwo greifbar festhalten und weil es wirklich so ein grandioses und einfaches Gericht ist, das in der ganzen Wohnung großartigen Duft verbreitet, halte ich’s hier fest auf dass ihr auch alle No-Butter-Chicken süchtig werdet. Kocht. Das. Nach. Das ist wirklich famos! (Oder kocht einen der anderen Teile, die hier irgendwann demnächst noch folgen werden und mit ein Grund dafür sind, dass ich’s endlich mal hier verblogge.)
Man braucht dafür:
500 g Hühnerbrust
1 (rote) Zwiebel
2-3 Zehen Knobi
1 etwa daumengroßes Stück Ingwer
2 EL Tomatenmark
1 EL braunen Zucker
1 EL Kreuzkümmel (ganz, wenn ihr habt, sonst geht auch gemahlen)
1 EL Garam Masala
1 TL Salz
1 TL Kurkuma
1 TL rote Chiliflocken
1 Schluck Olivenöl
2 EL Joghurt
200 ml Wasser
Und so geht’s:
Gewürze zusammensuchen, Hühnerbrust in kleine Würfel schnippeln, Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen und fein würfeln.
Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und Zwiebel, Knobi und Ingwer ein paar Minuten bei mittlerer Hitze unter Rühren anschwitzen, dann die Gewürze dazugeben und ein paar Minuten rösten bis die ganze Küche intensiv danach duftet. Das Tomatenmark dazugeben und mit den Zwiebeln und Co. vermischen.
Die Hühnerbrust ebenso in die Pfanne und so lange wüst drin rumrühren bis die Fleischstücke rundum mit der roten Gewürzpaste überzogen sind und dabei ein bisschen anbraten. Die müssen bei weitem nicht garen, das tun sie gleich, indem sie in der Soße durchziehen und werden dabei wunderbar zart.
Wasser angießen, kräftig rühren und ca. 20 min vor sich hinblubbern lassen, dann den Joghurt reinrühren, nicht mehr kochen (sonst gerinnt der Joghurt). Fertig.
Reis passt wunderbar dazu oder auch Naan-Brot. (Das auf dem Foto ist mit Shirataki-Nudeln.) Wem’s zu scharf ist, der verrührt ein bisschen Joghurt mit einem Schluck Olivenöl und frischer oder getrockneter Minze. Das kühlt herrlich und nimmt die Schärfe.
Omnom! Ich glaube, ich muss das nächste Woche schon wieder machen.
Katja
Sehr lecker! Und sehr schöne Fotos, da kriegt man gleich Lust zum Nachkochen, danke! Nutzt Du ein bestimmtest Garam Masala, von einer bestimmten Firma? Es gibt so unterschiedliche Mischungen, daher die Frage…
Ich nutze, wenn ich Muße habe, manchmal folgendes frisches Rezept für Garam Masala, dass ich dann trocken röste und dann in der Kaffeemühle mahle: sind folgende Sachen auch ungefähr in Deiner Garam Masala-Sorte drin? 1 TL Zimt, 2 Lorbeerblätter in kleinen Stücken, 4 TL schwarze Pfefferkörner, 4 TL Kardammom, 2 TL Kreuzkümmel, 2 TL Koriander, nach Belieben 1/2 TL Fenchelsamen – manchmal mache ich das auf Vorrat, manchmal habe ich auch nur ein Viertel der Menge gemacht…
(Ein TL Chilliflocken bei Deinem Rezept… :-D, ich glaube, da nehme ich schon mal ein bisschen weniger… sehe mich schon feuerspeien, bin etwas empfindlich bei Chilli geworden.)
@Anne: Ich bin so ein Gewürzejunkie, habe 2 riesige 80*60 cm Schubladen voll mit Gewürzen und kann nur ganz schlecht an diversen Marktständen oder Gewürzläden vorbei. Daher habe ich keine feste Mischung, sondern gerade eine vom Wiener Naschmarkt, die quasi leer ist und eine aus einem unfassbar bezaubernd duftenden Gewürzladen in Antwerpen, in den ich rein musste, weil die ganze Straße duftete. Entsprechend schmeckt das auch immer mal ein bisschen unterschiedlich, aber die Grundnote ist immer gleich. Ich glaube, ich verbrauche von keinem Gewürz so große Mengen, wie von Garam Masala, weil ich das häufig Esslöffelweise verwende, daher ist das immer ein beliebtes „Opfer“ für solche Marktstände, weil ich weiß, dass ich’s zeitnah aufbrauchen werde.
Nimmt die Kaffeemühle da nicht den Gewürzduft an? Auf jeden Fall klingt das toll und bis auf die Fenchelsamen habe ich sogar immer alles zu Hause.
Da ich den Kaffee immer gemahlen kaufe (ich weiß, Frevel!) ist das kein Problem, ich habe die Mühle extra für Gewürze gekauft… Ansonsten hilft es wohl, grobes Salz zu zermahlen, zum Reinigen. Auch wenn man bei einer Drehgewürzmühle das Gewürz wechseln will, soll das gehen. Ich hatte jetzt im Advent einen reizenden Adventskalender mit 24 Gewürz-(Blüten-)Mischungen von Sonnentor. Ich habe sie nicht in diesen 24 Tagen alle benutzt, aber es ist toll, diese vielen Varianten auszuprobieren, weil es dann einfach mal eine andere Note bekommt, als wenn ich selbst draufloswürze…
@Anne: Ha! Mit dem Adventskalender hatte ich auch geliebäugelt, aber weil ich schon so irrsinnig viele Gewürze habe, hab ich mir dann einen mit Kaffee gewünscht (ich hatte die Wahl). Im Nachhinein hab ich da blöd gewählt, weil der Kaffee nicht schmeckt und qualitätiv so dermaßen weit von meinem Lieblingskaffee entfernt ist. Nächstes Jahr dann! 🙂
Kann mir vorstellen, dass das Freude macht. Ich hab eine Freundin, die mir immer, wenn ich sie zum Essen einlade und für sie und ihren Mann koche, eine Gewürzmischung mitbringt. Darüber freue ich mich auch immer sehr, weil es Mischungen sind, die ich mir vermutlich gar nicht kaufen würde. Aber dann rumzuprobieren, was man damit kochen kann, macht mir Spaß.
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