Da man in die meisten Hotels erst am frühen Nachmittag einchecken kann, der Mitdings und ich aber gerne den ersten Tag von Reisen auch schon nutzen, um uns ein bisschen umzugucken, suche ich meist schon vor Fahrtantritt etwas raus, was auf dem Weg oder ganz in der Nähe liegt, um es zu besuchen bzw. zu besichtigen. Für Amsterdam haben wir erstmals eine Citycard ausprobiert (mehr dazu vermutlich demnächst) und da einige der inkludierten Attraktionen außerhalb des Stadtgebiets liegen, bot es sich an, direkt etwas davon auszuwählen, um nicht erst mal mit dem Auto in die Stadt zu müssen. Dass es zum einen schwierig ist, in Amsterdam einen Parkplatz (sprich: freien Platz im Parkhaus, außerhalb ist gänzlich ausgeschlossen) zu bekommen und dieser dann, wenn man ihn mal ergattert hat, ungefähr den Gegenwert eines mittelgroßen Einfamilienhauses kostet, wussten wir aus einem früheren Amsterdambesuch, deswegen lieber erst mal im Umland gucken.
Spätestens als ich den Beschreibungstext der Zaanse Schans gelesen hatte, die noch dazu günstig nord-westlich der Stadt liegt, wo auch ungefähr unser Hotel himmelsrichtungsmäßig verortet ist, wollte ich da ohnehin gerne hin. Idylle-Pupille in Bilderbuch-Holland. Yeah.
(Klick macht alle Fotos groß.)
Neben dem niedlichen Getier im Uitkijk letztens, gibt es dort jede Menge idyllischer Windmühlen und jede Menge Touristen, vorwiegend Asiaten mit großen Kameras oder direkt mit den iPads knipsend. Die komplette Schans ist nämlich ein riesiges Freiluftmuseum und bietet einen Einblick in Hollands ältestes Industriegebiet. An der Zaanstreek standen früher an die 1000 Windmühlen, die die Güter, die über den Kanal transportiert wurden, verarbeiteten und die an (auf?) der Zaanse Schans wurden in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts restauriert und einige, die vorher entlang des Kanals standen wurden dort ab- und im Museum aufgebaut. Das lockt unfassbare Touristenmengen an, aber wenn man die stoisch ignoriert, ist es dort wirklich sehr schön und es gibt viel zu sehen und zu lernen.
Einige der Mühlen kann man besichtigen und wir taten das bei einer Farbmühle (der weltweit einzigen noch in Betrieb befindlichen: De Kat *Link zu Wikipedia*), einer Ölmühle und einer Sägemühle.
Ausserdem gibt es diverse Produktions’museen‘ zB eine Käserei,
die aber vermutlich in erster Linie dazu dienen, die Touristenmassen in die angeschlossenen Shops zu locken, durch die man auch zwingend durch muss, um aus der Besichtigungsstätte wieder rauszukommen. Viel erklärt wird dort auch nicht, sodass wir uns nur jene mit dem Käse angeschaut haben.
Auch das gegenüberliegende Ufer des Kanals ist ordentlich rausgeputzt, das eignet sich da alles echt gut für einen Spaziergang mit Kamera.
Und wenn man dann schonmal quasi direkt in Zaandam ist, lohnt sich auch noch ein kleiner Abstecher durch die Stadt, denn dort gibt es ein relativ neues und ziemlich cooles Hotel, dessen Äußeres – passend zum Stil der Stadt – aus einem Haufen dieser kleinen grünen aufeinandergestapelten Häuschen besteht.
Wenn ich schonmal dabei bin, hier so viele Fotos rauszuhauen, gibt es auch endlich wieder mal einen neuen Blogheader! Ganz klar gerade auch einer von der Zaanse Schans. 🙂
Katja