Und dann gibt’s… / 26 to go

…diese Tage, die von vorne bis hinten nicht so gut sind und an denen das Beste, der nicht mal wirklich besonders gute Rotwein am Abend ist, wenn alles endlich vorbei ist und an denen ich in der letzten Zeit ansonsten garantiert gar nicht den Weg zum Blog gefunden hätte. Aber auch da merke ich, dass es ein guter Vorsatz war, das mit dem wirklich täglichen Bloggen für eine Weile, weil es trotz des umfassend emotional anstrengenden und auslaugenden Tages doch geht, irgendwie, hier diese 3 Sätze aufzuschreiben, die bisher eigentlich sogar nur 2, aber dafür ein bisschen verschachteltere und längere sind. Für den dritten geht mir dann aber doch die Luft schon aus, aber das ist gar nicht so schlimm, denn im Moment des Luftausgehens ist er ja schon da, schon vorhanden und immerhin dieser Plan ging heute doch auf.

Und dann kommt sogar noch ein vierter, der mit der überraschenden Wendung, dass heute _trotz allem_ doch auch etwas Gutes in mir passiert ist, ein bisschen wie ein kleiner oder vielleicht auch ein bisschen größerer, das wird die Zeit erst noch zeigen müssen, Befreiungsschlag oder zumindest ein kleines Schlägchen oder der zaghafte Anfang eines Befreiungsschlägchens oder zumindest so etwas ähnliches.

Katja

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Uitkijk / 27 to go (ich könnte die Nummern ja weglassen, aber so bin ich disziplinierter nicht zu schummeln)

Alles wie immer: mir fehlt gerade die Zeit. Heute allerdings aus dem guten Grund heraus, dass wir lange draussen gesessen haben, grillend, Wein schlürfend, schnackend – bis ich irgendwann vor den Stechmücken ins Haus geflüchtet bin. Danach bin ich in Amsterdam-Fotos versunken, weil ich euch eigentlich heute ein paar davon zeigen und ein bisschen was dazu erzählen wollte, aber darin hing ich so lange fest, dass es mir jetzt zu spät für langes Erzählen ist. Daher heute nur ein paar niedliche Tierfotos von der Zaanse Schans, ganz ohne Erzählung, was es da sonst noch so gibt. Tierfotos, das geht ja immer, die sprechen ja für sich, da kann ich mir viel Gesabbel sparen. Und das ist dann auch so ’ne Art Uitkijk auf den Rest der fucking awesome Idylle der Zaanse Schans.

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Müde und morgen wird ein harter Tag. Denkt bitte mal an mich!

Katja

Neulich beim Einkaufen / 28 to go

„Wollen wir noch Gorke mitnehmen? Wollen wir heute Abend einen Gorkensalat machen?“ ruft die brünette Mittdreissigerin mit dem kleinen Kind, das total in pink gekleidet, im Kindersitz in ihrem Einkaufswagen thront, neben mir stehend, in unbestimmte Richtung. Ich gucke mich um, kann nicht erkennen, wen sie gemeint hat und kichere nur innerlich ein bisschen vor mich hin. Gorke. Gnihi. Zo Tösssch! Össs göbt Gorkensalat!

Ein paar Minuten später in der Obst- und Gemüseabteilung bin ich ganz entzückt vom Anblick eines jungen Papas. Mit seiner vielleicht 4 oder 5 jährigen Tochter an der Hand schlendert er, trotz des überfüllten Ladens, total entspannt und mit Engelsgeduld einmal in der ganzen Abteilung rund.

„Und was ist das?“
„Wassermelone.“
„Und das hier?“
„Kohlrabi.“
„Und das?“
„Kohlrabi.“
„Aber Kohlrabi war doch gerade schon das daneben und das sah ganz anders aus. Was könnte das hier denn sein?“
„Ich weiss es, aber ich darf’s dir nicht verraten.“
Der Papa lachend: „Ich weiss, die Mama kocht das nicht so oft, weil sie’s nicht mag. Ich verrat’s dir: das ist Brokkoli.“
„Brokkoli.“ wiederholt die Kleine andächtig.
„Was ist denn das hier?“
„Das weiss ich! Paprika.“
„Und das?“
„Gorke.“

Nein. Ich habe nicht losgeprustet. Ja, ich habe mir dabei innen auf die Backe gebissen. 😀 Immerhin habe ich rausgefunden, an wen sich die Frage vorher richtete.

Hihihi.

Katja

 

4 Tage Amsterdam in short / 29 to go

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gesehen: Zaanse Schans (incl. einer Farbmühle, einer Ölmühle und einer Sägemühle), Van Gogh Museum, Käsemuseum (naja), Rembrandts Nachtwache in 3D, Woonbootmuseum, Museum Het Grachtenhuis, Museum Van Loon, Nieuwe Kerk, Het Rembrandthuis, die Nordsee

gemacht: ausgiebig an den Grachten geschlendert und über den Bloememarkt und über den Flohmarkt am Waterlooplein, durch Grachten geschippert, am Strand gelegen und die Füße in die Nordsee getaucht, zum ersten Mal seit langem – viel und mit Spaß – fotografiert, hingefallen und wieder aufgestanden, so viel Tram gefahren wie nie zuvor, die öffentliche Bibliothek (OBA) besucht und dort das Mäusehaus und die Aussicht über die Stadt bestaunt, hungrig über den Großen Marktplatz rund um die Kirche in Haarlem geschlendert, wo sich Restaurant an Restaurant reiht

gekauft: Tulpenzwiebeln, eine neue quietschbunte Handtasche vom Flohmarkt, Van Gogh Kühlschrankmagnete, Käse und Vla

gegessen: viele Vlamse Frites, sehr gute Brownies, zum ersten Mal indonesisch, wirklich (!) gute (!) Falafel, ausgezeichnete Pfannkuchen mit frischen Erdbeeren und einer Karamellsoße für die ich töten würde

getrunken: fast nur Wasser, weil’s so heiss war, Kaffee, belgisches Bier, holländisches Radler, einen Baileys in der Hotelbar, die keine Cocktails kann und einen Campari in frischgepresstem Orangensaft in der Bar 100 m weiter, die auch keine Cocktails kann

gerochen: Gewürze, frisch gemähtes Gras, frisch gerauchtes Gras, das Meer

Katja

 

Verflucht! / 30 to go

Ok, ich bin auch zu Hause ungeschickt, laufe häufiger mal gegen Türrahmen oder bleibe mit dem Arm an Türklinken hängen oder noch schmerzhafter: mit dem Schienbein an der Bettecke. Ich stolpere gelegentlich über die eigenen Füße, noch auf dem Boden rumliegende Kabel oder rutsche mit den Füßen in der Dusche weg.

Aber das ist alles nichts gegen diesen Urlaubsfluch, der mich seit etlichen Jahren auf fast jeder Reise heimsucht. Abgesehen von einzelnen Unfällen in meiner Jugend (bei denen aber fast immer ein bisschen zu viel Alkohol im Spiel war) ist meine älteste dahingehende Erinnerung eine, an meine erste Reise nach Spanien in 2009. Irgendwann abends am Strand, ging ich mit den Füßen gerade so in den Wellen, die auf den Strand trafen, spazieren und dotzte BADONG mit dem Zeh gegen einen großen Stein, der eben so von Wasser bedeckt, am Strand lag. Danach: tagelanges Humpeln.

An die 2010er Verletzung kann ich mich nicht erinnern, nur daran, dass auch da etwas gewesen sein muss.

In 2011 hing auf der riesigen Dachterrasse der Ferienwohnung eine Hängematte, nicht weit über dem Boden, und eines Tages ging ich von draussen rein, schaute nicht vor die Füße, weil ich Kram reintrug, blieb an der Hängematte hängen, strauchelte und klatschte längs hin. Knie offen, Knöchel umgeknickt und geschwollen. Danach: tagelanges Humpeln.

2012 hatten wir mehrere Treppen zum und in dem Ferienhaus und dass ich mir da nicht den Hals gebrochen habe, liegt vermutlich daran, dass ich einfach nur in Zeitlupe die Treppe hoch und runter bin. Ich hatte damals™ ja schon eine Ahnung von dem Fluch, der mir anhängt und mich bei fast jeder Reise erwischt.

2013 am zweiten Tag umgeknickt. Danach: tagelanges Humpeln.

Zwischendurch: Hamburg, Schlagloch, stolpern, fallen, humpeln.

2014 ALLES ging gut. Ich hab aber auch beim Laufen kaum mal die Augen vom Boden genommen und hatte ewig das ‚jetzt bloß nicht stolpern‘-Mantra im Kopf. (Dafür stürzte in dem Jahr der Mitdings direkt nach ein paar Tagen übel und konnte tagelang fast gar nicht laufen.)
Dann am letzten Abend: wir waren zum Sonnenuntergang mit einer Flasche Wein und den Kameras am Strand. An dem Strand hatten wir schon vorher mal erlebt, dass quasi mit Versinken der Sonne im Meer SOFORT Heerscharen von Stechmücken wie aus dem Nichts erscheinen und man wirklich innerhalb weniger Minuten mehrere Dutzend Stiche kassiert. EIGENTLICH wollten wir also an dem Abend nicht so lange dort bleiben, wir wollten schließlich danach auch noch in den Ort laufen und Tapas essen, aber dann war’s so schön und der Sonnenuntergang so toll und wir konnten uns nicht losreissen. Als die Sonne weg war, waren die Stechmücken da. Wir rafften in Windeseile unser Zeug und starteten im Laufschritt Richtung Ferienhaus, der Mitdings ein paar Schritte vor mir. Wir nahmen extra den ‚besseren‘ Weg, der mit ein paar kunststoffbezogenen Holzbohlen durch die Dünen führt, auf denen man schneller vorankommt. Der Mitdings tritt vorne auf eine der Platten, das hintere Ende schnellt mit Wucht genau in dem Moment hoch als mein Fuß in der Nähe ist, ich strauchele vor Schmerz, kann mich nicht halten, reisse noch den Arm mit der Kamera nach oben, damit ich nicht drauf falle (und die Kamera nicht in den Sand), hab also einen Arm weniger zum Abfedern und klatsche statt dessen längs bis zum Gesicht auf die Bohle. Brille kaputt, Knöchel kaputt, Zeh kaputt, Knie kaputt, auf der anderen Seite Arm aufgeschürft, knapp unterm Auge ein mehrere cm langer Schnitt, mittlerweile ist das Veilchen nur noch blassgelb verfärbt.

Zwischendurch: Prag, Kopfsteinpflaster, stolpern, umknicken, humpeln.

Vor genau einer Woche in Amsterdam. Wir laufen durch’s Rotlichtviertel (viel zu früh als dass schon was los wäre), überlegen, wo und was wir essen wollen. In einer Seitenstraße stolpere ich, reisse den Arm mit der Kamera hoch, kann den Sturz also WIEDER nicht richtig abfangen, falle längs bis zum Kopf hin. Arm aufgeschürft und kurze Zeit drauf blau, Knie aufgeschürft und kurze Zeit drauf blau und geschwollen, Handgelenk umgeknickt, Brille kaputt, mehrere kleine Schnittwunden direkt in der Nähe des Auges.

Ich hab’s echt so satt und versteh’s nicht. GERADE auf Reisen bin ich wirklich vorsichtig. Ich hopse nirgendwo rum, klettere auf nix drauf, gucke dauernd auf den Boden, auf dem ich laufe und trotzdem schaffe ich’s jedes Mal wieder (Ich hab vermutlich in der Aufzählung eh noch etliche Stolperer und Stürze vergessen.) mich hinzupacken.

Was mir hoffentlich nicht mehr passiert ist das mit dem Kamera-Arm. Ich hab zweimal so verdammtes Glück gehabt, dass mir zwar die Brille kaputt gegangen ist und ich hinterher mit Veilchen rumgelaufen bin, aber das Auge nix abgekriegt hat. Ich will mein Glück nicht über Gebühr strapazieren und mich darauf verlassen, dass das nochmal gut geht. Also lieber die Kamera riskieren (Erst mal den Reflex loswerden, sie zu schützen…). Die hat ohnehin ausser diesen Stürzen auch noch mindestens einen weiteren überlebt. Mitten im Odenwälder Tiefschnee, bei dem sie komplett nass geworden war.

Ach so: ich war übrigens in Amsterdam! Ich glaube, ich hatte das bisher hier noch gar nicht erwähnt. Bis auf den Sturz war’s auch wirklich schön! Mehr hoffentlich demnächst. Das robuste Ding von Kamera hat nämlich auch einen Haufen schnieker Fotos fabriziert.

Katja

31 to go

So. Ich jammere mir jetzt lange genug gedanklich die eigenen Ohren darüber voll, dass ich das mit dem Bloggen gar nicht mehr hinbekomme. Habe permanent das Bedürfnis, darüber zu bloggen, dass ich dringend wieder mehr bloggen will, dabei will ich doch eigentlich einfach nur, dass es wieder zu mir gehört, ohne dass ich dem Tun oder Nichttun überhaupt so viel Aufmerksamkeit widmen muss. Dann komme ich nämlich gar nicht mehr dort raus, bleibe ewig wie eine gesprungene Schallplatte an der gleichen Stelle hängen. Will will, komme nicht dazu, alles so ungewohnt geworden, so entfremdet und auch das ‚im Kopf bloggen‘, was ich jahrelang andauernd gemacht habe, ist gerade keiner meiner Begleiter und es fehlt mir sehr.

Nach vielen Achs und Mists und Müsstes und Wolltes mache ich das, womit ich ganz gut klar komme. Ich fordere mich selber heraus, nehme mir nicht – wie so oft in den letzten Monaten – irgendwie vage vor, wieder häufiger zu bloggen, sondern dieses Mal ganz konkret, eine Weile lang täglich, damit die Gewohnheit und Normalität und Vertrautheit zurückkommt. Und damit ich mir selber ein bisschen Druck mache, tratsche ich es hier auch raus. Nehmt mich also bitte beim Wort und schimpft ein bisschen mit mir, wenn ich nicht Wort halte. Wenigstens jeden Tag ein paar Sätze. Ab heute 32 Tage lang. Wieso gerade 32 Tage? Weil (heute mitgerechnet) am 32. Tag, das ist der 26. August, mein Blog 8 Jahre alt wird. Und bis dahin fremdeln wir dann hoffentlich auch nicht mehr so miteinander sondern gehen wieder wie alte Vertraute nach 8 gemeinsamen Jahren miteinander um.

Katja