Gelesen im Dezember 2015

Ich bin ein bisschen spät dran, aber ich wollte erst noch den letzten Band der Loretta Luchs Serie zu Ende gelesen haben, weil ich da nix einzeln zu den Büchern schreiben wollte. Das letzte ist also eigentlich schon ein Januarbuch.

 

Marc-Uwe Kling, Die Känguru-Chroniken (Hörbuch)

Nachdem ich erst mal mit dem Hören von Büchern angefangen hatte und das Eis gebrochen, habe ich direkt auch noch die Känguru-Chroniken gehört. Die standen schon ungefähr soooo lange auf der Liste der Bücher, die ich unbedingt lesen wollte, aber mir wurde nahegelegt, dass sich gerade hier das Hören anböte.

Was soll ich sagen? Mich hat’s erwischt. Ich mag die Mann-Känguru-WG unheimlich gerne. Die Geschichten sind witzig und Marc-Uwe Kling liest sie sehr unterhaltsam vor. Geht mir nicht häufig so, dass ich bei Büchern lauthals losprusten muss. Bei diesem war es so. 🙂

 

Hermann Hesse – Siddhartha, Eine indische Dichtung

„Lesen Sie mal Siddhartha von Hesse“, sagte der Therapeut mir letztens und dass es für ihn viele Dinge und speziell das Konzept des Loslassens sehr viel klarer und verständlicher gemacht hätte. Jetzt hab ich’s gelesen und weiss in etwa, was er gemeint hat. Ich weiss aber auch, dass ich’s vermutlich noch ein zweites Mal lesen muss, um das noch ein bisschen auf mich wirken zu lassen.

Gerade bin ich gar nicht in der Lage mehr dazu zu schreiben, weil mich die Assoziationen mehr beschäftigen als der eigentliche Inhalt. Aber wen jener interessiert, der wird sicher auch im Web fündig. Für nicht-gut-loslassen-Könner wie mich ist das sicher eine bereichernde Lektüre.

 

Lotte Minck – Radieschen von unten

Lotte Minck – Einer gibt den Löffel ab

Lotte Minck – An der Mordseeküste

Lotte Minck – Wenn der Postmann nicht mal klingelt

Lotte Minck – Tote Hippe an der Strippe

Hm ja. Nachdem das mit dem Lesen alles immer noch ein bisschen schleppend war, wollte ich dringend, um mal wieder reinzukommen, was leicht Lesbares und da kam mir die Serie um Loretta Luchs, auf die ich bei Svü gestoßen bin, gut entgegen. Die Bände lesen sich wirklich wie nix runter, da ist nichts kompliziertes, worüber man nachsinnen müsste. Oder könnte. Oder wollte. Loretta lebt im Ruhrpott in einer nicht näher bezeichneten Stadt und tappst in den Bänden immer unbeabsichtigt in Mordfälle bzw. stolpert fast im Wortsinne über Leichen und fängt dann an, mit ihren Freunden, zu denen Erwin, ein pensionierter Polizist gehört, auf eigene Faust, Untersuchungen anzustellen. Die Bücher sind als ‚Krimödien‘ ausgewiesen und das trifft es vermutlich ganz gut. Die eigentlichen Fälle sind eher unspektakulär und vor allem arg an den Haaren herbeikonstruiert. Im Grunde geht es um Loretta und ihren Freundeskreis, der erfreulicherweise von Band zu Band anwächst, weil aus jedem Band ein oder mehrer Charaktere in der Gruppe ‚hängen‘ bleiben und in Zukuft dazu gehören. Die Sprache ist oft Ruhrpottschnauze und das fand ich auch ohne Bezug zur Gegend zu haben oft amüsant. Was mich allerdings ab spätestens dem dritten Band sehr genervt hat, waren die dauernd ausgepackten Rollenklischees: MännersindsoundsoFrauensoundso und das konnte auch das lesbische Paar unter Lorettas Freunden nicht rausreissen, das war alles schrecklich festzementiert. Und so ging’s mir ab der Hälfte des 3. Bandes ein bisschen wie bei so ’ner Fremdschämveranstaltung, wo man doch fasziniert weiter hinguckt, obwohl man’s eher schlimm findet.

Die fünf Bände sind die einzigen bisher erschienenen und ich muss mal sehen, ob ich, wenn weitere rauskommen, noch Lust habe, da weiterzulesen. Momentan tendiere ich eher gegen ‚reicht jetzt‘.

Trotzdem – die Bücher haben mich ja doch gut unterhalten und mich vor allem wieder zum regelmäßigen Lesen gebracht. Und die Charaktere sind auch größtenteils sympathisch. Als eher anspruchslose Strandlektüre ist die Serie sicher ganz gut geeignet.

Katja

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