Es gibt tatsächlich eine Eigenschaft an mir, über die ich immer wieder froh und dankbar bin: ich kann ziemlich gut über mich selber lachen. Das ist vor allem eine nützliche Eigenschaft, wenn man ausserdem gelegentlich ein bisschen ungeschickt ist – oder dappich, wie es in der Gegend heisst, in der ich aufgewachsen bin.
Ich war also gestern auf dem Weg zum Einkaufen erst mal kurz an meiner Lieblingsstelle am Rhein. Da war ich im ganzen Jahr für meinen Geschmack noch viel zu selten, irgendwie ist immer was anderes. Gestern dann aber endlich und ich hatte auch endlich mal daran gedacht, die wasserfeste Kamera mitzunehmen. Bisher war ich immer zu feige zu testen, ob sie auch wirklich dicht ist, aber es ist vermutlich eine gute Idee, das eher im Rhein auszuprobieren als im Atlantik. Nicht, dass ich schon genaueres wüsste, dass ich bald wieder dort bin, dafür gibt es in diesem Jahr noch zu viele Unsicherheitsfaktoren (von A wie Auto bis W wie Wohnungssuche) bis Oktober, aber ich hoffe es natürlich.
Der Strand an der Lieblingsrheinstelle ist gerade ungewöhnlich groß, durch die andauernde Trockenheit steht der Fluss gerade sehr niedrig und ich war froh, als dann endlich ein Schiff in Sicht kam, weil das natürlich bedeutet, dass es gleich Wellen gibt. Das ist ja an Meeren so viel praktischer, da haben die meist eine recht passable Größe und man ist nicht auf die Bugwellen von Schiffen angewiesen.
Ich ging also, noch während das Schiff auf gleicher Höhe mit mir war, zwei Schritte auf den Rhein zu, packte die Kamera in Position und wartete auf die Wellen.
Dann kam die erste Welle und ich muss im Refelx abgedrückt und dieses eher unspektakuläre und unscharfe Bild oben geknipst haben. So genau wusste ich das nämlich nicht mehr, ob ich tatsächlich überhaupt ein Bild geschossen habe, denn mit der Welle kam das Wasser.
In die Schuhe.
In die Socken.
In die unteren 20 cm der Jeans.
Alles klatschnass. Und mit dem Wasser kam der Lachanfall. Wow. Ich hatte tatsächlich völlig ausser acht gelassen, erst mal darauf zu achten, wie weit die Wellen auf den Strand schlagen, wenn ein Schiff vorbeifährt. Es war ja das erste, das da gestern vorbeikam. Üblicherweise macht das keinen so riesigen Unterschied aus, aber ich hatte das auch noch nie bei solchem Niedrigwasser erlebt. Bis etwa 1,5 oder 2 m hinter mir schwappte das Wasser über den Sand.
Und weil das Bild so unspektakulär und unscharf ausgefallen ist und ich _aus Gründen_ kein weiteres mehr gemacht habe, hier also wenigstens die Geschichte zum Bild. 😀
Ich gehe derweil mal gucken, was über Nacht aus meinen Schuhen geworden ist, die mit Zeitungspapier ausgestopft auf der Terrasse stehen.
Katja
Ich finde das Bild super. Und die Geschichte auch. 😀
sehr schön! 🙂
@Pfefferschote und Markus: Dankeschön! 🙂
😀
Manchmal ist es gut vorher nicht alles zu bedenken, denn sonst hättest du dieses Bild nicht machen können 😉
Mir gefällt das Bild sehr.
Wunderbar. Über sich selber lachen können ist eine Eigenschaft, die so viele Menschen mehr gebrauchen könnten. Schön, dass Du es kannst!
Ich mag das Bild auch richtig gerne! Da sieht man eine richtige Dynamik 🙂
Ist mir in der DomRep am Strand so ähnlich passiert 😉
Das Bild ist genial dynamisch!
Hättest du es mit Absicht so machen wollen, wäre es nicht so eindrucksvoll geworden!
Außerdem ist dies Eigenschaft eine der wunderbaren;)
Ich mag das Bild, gerade die Unschärfe lässt es so schön stürmisch wirken.
Und frag nicht, wie oft ich in Dänemark nasse Füße hatte, und das im November… 🙂
Das Foto ist ein super Cam Underfoot geworden 🙂
https://wortman.wordpress.com/2009/09/27/underfoot-aufnahmen/
@absolutnormal: Stimmt! 😀
@Zeilentiger: Das freut mich! (Und ich hatte es mir ein bisschen gedacht, weil es ja wieder ein ähnliches von jener Stelle ist. :))
@Buntes Schaf: Früher konnte ich das auch nicht so gut. Möglicherweise braucht man dafür ein gewisses Alter?
@Sonnenlicht: Oh ja, dynamisch war’s. 😀
@Anette: Am Meer hatte ich das auch schon häufiger (dann aber auch leichter bekleidet), am Rhein noch nie. 😀
@noemi: Vielen Dank! 🙂
@Katrin: Urks. Da ist’s dann ja auch nicht ganz einfach, die Klamotten und vor allem Schuhe schnell wieder trocken zu bekommen. Ich war nur einmal im Winter dort und das war so bitter kalt.
@Wortman: Ah super. Ich knipse so ganz gerne, wusste aber nicht, dass es dafür einen eigenen Namen gibt. 🙂
Dieses Fotoprojekt gibt es schon ewig 🙂 Das habe ich mal ins Rollen gebracht… 😉
https://wortman.wordpress.com/category/projekt-cam-underfoot/
Ich bin derzeit bei 136 Underfoots 😀
Ich schließe mich an: Superbild! 😀
@Rebekka: Danke! 🙂