Heutzutage ist es kaum noch denkbar, ohne Navigationsgerät auf Reisen zu gehen. Wo man früher als Beifahrerin den Atlas auf dem Schoß hatte oder unförmige Landkarten ent- und wieder zusammengefaltet hat, kann man jetzt lässig entspannt zurückgelehnt sitzen und den freundlich einlullenden Anweisungen des Navis lauschen.
Komplett einlullen sollte man sich allerdings doch nicht lassen, denn mitunter ist es im Ausland überaus unterhaltsam, was die Navistimme da hervorbringt, wenn der freundliche Computermann wieder mal versucht, die Ansagen in landessprachlicher Betonierung* zu machen.
„Fahren Sie rechts Richtung Franzi.“
„Biegen Sie im Kreisverkehr rechts ab in Richtung Pferto.“
„Fahren Sie in 600 Metern links in Richtung Port Ogall.“
„Nehmen Sie die nächste Abfahrt. Fahren Sie ab in Richtung Hülva.“
„Fahren Sie im Kreisverkehr links in Richtung Sanch van Nilpferto.“
Wenn man sich das als Beifahrer eine Weile lang anhört, kommt man gar nicht mehr in Versuchung einzuschlafen. Immerhin hat man auch genug damit zu tun, die schönsten Lapsus schnell zu notieren und den Fahrer zu beknien, dass er da dringend nochmal langfahren muss, damit man auf dem Schild nachlesen kann, wie dieser Sanch van Nilpferto denn nun tatsächlich heisst. 😀
Katja
(*Das ist mein Lieblingsaussprachefehler meiner Spanischlehrerin, die irgendwann in einem der ersten Kurse mehrfach von falscher Betonierung sprach und uns gestenreich erklärte, wie man auf Spanisch richtig betoniert.)
(Franzi = Francia = Frankreich, Pferto = Puerto = Hafen, Port Ogall = Portugal, Hülva = Huelva (im Spanischen wird jeder Buchstabe einzeln nacheinander betoniert), Sanch van Nilpferto ❤ = San Juan del Puerto)
Ich musste zuletzt bei Opel Werk I lachen, eigentlich Opel Werk 1 aber das Navi kann keine römischen Buchstaben und macht daraus Opel Werk i
Gut, dass ich hier auf Teneriffa keinen Navi habe…sonst würde ich sicher irgendwann im Meer landen :-). liebe Grüße Leonie
@absolutnormal: Ok, Werki ist wirklich niedlich. 😀
@Leonie: Oh, bitte nicht ins Meer fahren. 🙂
Dein Kommentar ist übrigens der 14000 auf meinem Blog! Vielen Dank dafür. 🙂
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😀 Die Betonierung ist gut!
Bei Sanch van Nilpferto wäre ich vor Glück geplatzt 😀
Zum Glück sind Technik und Globalisierung noch nicht perfekt. Das wäre so langweilig!
@Anette: Leider spricht sie das mittlerweile richtig aus. Aber das gehört zu den Aussprachefehlern, die ich vermutlich nie vergessen werde, weil es einfach zu schön ist. 🙂
@WdW: Noch dazu hatten wir ja ein kleines türkises Nilpferd dabei, dann wirkt der Sanch van Nilpferto noch großartiger. 🙂 ❤