Gelesen im September 2014

Rolf Merkle – So gewinnen Sie mehr Selbstvertrauen

Bei dem Buch ist es nicht mit einem schnöden Durchlesen getan, sondern man muss sich tatsächlich über einen gewissen Zeitraum (mindestens 3 Monate, mindestens 30 min/Tag schlägt der Autor vor) mit dem wiederholten darin lesen und den enthaltenen Übungen befassen. Ich bin gerade in der zweiten Leserunde, gucke zwischendrin in die Übungen und merke, dass das alles harter Tobak ist. Ich merke aber auch schon erste Veränderungen, nach nur kurzer Zeit. Empfehlenswert für alle, die auch diese ‚Stimme‘ haben, diese selbstabwertenden Gedanken, den ‚inneren Kritiker‘ wie Merkle ihn nennt.

Wer hier schon eine Weile liest weiss, dass das eines ‚meiner‘ Themen ist. Geringes Selbstwertgefühl, Selbstzweifel, Selbsthass in vielen Schattierungen. Ich bin gespannt, ob das Buch mir jetzt tatsächlich den ‚Hebel‘ liefert, mit dem ich dahingehend mal vorankomme. Hier hatte ich kürzlich ausführlicher über das Thema und auch das Buch geschrieben und es wird wohl noch häufiger darum gehen.

 

Stephan Ludwig – Zorn, Vom Lieben und Sterben

Bei ‚Vom Lieben und Sterben‘ handelt es sich um den zweiten Fall des Ermittlerduos, das irgendwo im Osten Deutschlands (den genauen Ort erfährt man nicht) angesiedelt ist; für mich war es das erste Buch der Reihe und auch das letzte.

Ich bin ja an sich großer Krimifan (wobei dieses sich auf dem Titel als Thriller anpreist) und erst recht von Krimiserien, aber hier verspüre ich keine Lust, die beiden Kommissare näher kennen zu lernen. Die Geschichte ist zwar recht spannend, aber ich finde sie schlecht erzählt. Der Autor springt – ohne erkennbaren Sinn, es wirkt auf mich ein bisschen planlos – zwischen den Perspektiven (was ok ist) und zwischen Erzählzeiten (was nicht ok ist). Manchmal schreibt er in der Gegenwart, manchmal im Imperfekt und um das noch zu krönen, springt er manchmal zu einer Perspektive von aussen, die kommentiert, was der Figur gleich passieren wird, was sie aber noch nicht ahnen kann. Das irritiert und macht keinen Spaß zu lesen.

Bei Dan Browns Romanen (Illuminati und Co) mag ich zwar die Geschichten sehr gerne, aber mir gehen die Charaktere unfassbar auf die Nerven, weil der Protagonist so aalglatt und makellos sind und daher abziehbilderhaft auf mich wirken.

Stephan Ludwig macht in meinen Augen das genaue Gegenteil. Zorn, der Protagonist hat so viele Ecken, Kanten und Charakterschwächen, ist ein so ‚markiger‘ Typ, dass ich ihn ebenso unglaubwürdig finde wie die glatten Abziehbilder.

Fairerweise muss ich dazu sagen, dass da schon auch immer mal andere Züge durchblitzen und möglicherweise ist es dem geschuldet, dass es als Serie eingerichtet ist, damit der Charakter Platz zur Weiterentwicklung hat. Das könnte schon durchaus so sein. Dazu kommt, dass Schröder – der weitaus sympathischere der beiden – im Buch durchgängig auf ein äusserliches Attribut, nämlich auf ‚der dicke Schröder‘ reduziert wird. Nicht nur vom Protagonisten und in dessen Gedankenwelt, sozusagen als eine Art Spitzname, sondern auch, wenn es im Buch nur um Schröder geht und man nur seine Perspektive mitbekommt. Mag sein, dass das alles noch weiterentwickelt werden soll, der Haken ist nur, dass ich überhaupt nicht darauf neugierig geworden bin, wie es mit Zorn und Schröder weitergeht. Schade echt, ich weiss auch nicht genau, weswegen ich mir mit deutschen Autoren oft so schwer tue.

 

Terry Pratchett – Dunkle Halunken

Dodger ist ein Tosher, so bezeichnet man die ‚Dreckwühler‘, die in der Kanalisation nach Münzen und sonstigen Wertsachen suchen und davon leben, in London zur Zeit von Queen Victorias Herrschaft. Er ist ausserdem bei allen zwielichtigen Halunken der Straße wohlbekannt, was zum Überleben in seiner Branche nicht ganz unwesentlich ist. Und Dodger ist ein Held, das allerdings eher widerwillig. Wobei es nicht so ist, dass er widerwillig helfen würde – zum Beispiel Simplicity, einer jungen Frau, die im nächtlichen Londen fast totgeprügelt wird, bevor sie aus der Kutsche springen kann – er sieht das nur nicht unbedingt als Heldentat an, sondern als Selbstverständlichkeit. Und so gerät er von einer Situation in die nächste und weil er ausserdem noch ungewöhnlich schlau für einen jungen Mann der Straße ist, legt er innerhalb der nicht ganz 400 Buchseiten eine steile Karriere hin und trinkt am Ende mit Queen Victoria persönlich Tee.

Vor vielen Jahren hatte ich mal einen Pratchett angefangen, einen der Scheibenweltromane, und damals fand ich die vielen Charaktere verwirrend und als ich zwischendrin 3 Wochen lang gar nicht zum Lesen kam, wusste ich nicht mehr, wer da überhaupt wer war und gab entnervt auf und hatte seitdem kein Buch von Pratchett mehr aufgeklappt. Die dunklen Halunken bekamen wir geschenkt und weil mich der Klappentext ansprach und ich es ohnehin nochmal mit Herrn Pratchett probieren wollte, war das eine gute Gelegenheit.

Ich finde den Stil ein bisschen sperrig, ausschweifend, gewöhnungsbedürftig, die Geschichte und die Charaktere ein bisschen simpel gestrickt und flach, so richtig nahe gekommen ist mir davon keiner und auch das echte Mitfiebern mit dem Helden hat sich nicht wirklich bei mir eingestellt und ich konnte das Buch auch noch gegen Ende problemlos weglegen und hatte nicht das Bedürfnis dringend zu erfahren, wie es weitergeht. Trotzdem ist die Geschichte nett und ganz unterhaltsam. Kann man mal gelesen haben, allerdings für mich kein dringendes Muss.

Mal sehen, ich glaube, ich werde aber trotzdem demnächst nochmal in die Scheibenwelt reinlesen. Vielleicht spricht die mich ja jetzt deutlicher an.

 

Erika J. Chopich und Margaret Paul – Aussöhnung mit dem inneren Kind

Ich finde es nicht ganz einfach, etwas zu dem Buch zu schreiben und ich konnte mich bei goodreads, wo ich ansonsten alle Bücher, die ich gelesen habe, bewerte, nicht dazu durchringen, dem Buch eine bestimmte Anzahl von Sternen zu geben. Auf der einen Seite regt sich in mir beim Lesen die ganze Zeit ein innerer Widerstand. Mir ist das alles zu esoterisch, zu viel über Höheres Selbst und dergleichen (und ich muss irgendwann mal ergründen, woher in den letzten Jahren mein Widerstand bei solchen Themen kommt, das war nicht immer so extrem). Auf der anderen Seite habe ich viele (!) wirklich hilfreiche Erklärungen gefunden und vor allem vieles, was das ergänzt, was sich gerade durch die Arbeit mit Merkles Buch in und mit mir tut. Mir ist beim Lesen viele Male ein Licht aufgegangen und Zusammenhänge sind an die richtige Stelle gefallen, die mir vorher noch nicht so bewusst und präsent waren. Das Buch lag schon lange (ich glaube 2 Jahre allemal) in meinem Regal mit den ungelesenen Büchern; ich glaube, ich hätte es zu einem früheren Zeitpunkt nach wenigen Seiten in die Ecke geworfen. Und auch jetzt könnte ich mit dem Buch alleine vermutlich wenig anfangen. Im Zusammenhang mit dem anderen aber passte es gerade gut. Ich habe das Gefühl einiges daraus gelernt zu haben. (Und das wiegt ja eigentlich auch den Widerwillen auf.)

 

Ich habe ausserdem unheimlich viel in Reiseführern gelesen, in meinem Kunst- und Kulturführer über Andalusien und auch Reiselektüre im Internet.  Yeah!

Katja

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Tausendschön (nT)

 

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Es reibt sich mit der Lotion ein*

Selten fühlte ich mich besser organisiert als heute!

Ich habe es tatsächlich geschafft, vorm Urlaub – und ja eigentlich nicht nur das, sondern sogar vorm Einkauf im Drogeriemarkt – im Badezimmerschrank nachzusehen, was noch an Sonnencreme vorhanden ist, was davon aussortiert und entsorgt werden sollte und ob die Anschaffung neuer Sonnencreme erforderlich ist oder ob noch ausreichend Restbestände da sind.

Das habe ich in dieser Gründlichkeit noch nie vor Antritt einer Reise bewerkstelligt. Üblicherweise läuft das so ab, dass mir beim Einkauf im Drogeriemarkt kurz vorm Urlaub einfällt: Ach Sonnencreme! Und dann kaufe ich entweder einfach welche (und hätte keine gebraucht) oder ich kaufe keine, weil ich denke, es wäre noch genügend da und stelle dann, gelegentlich, beim Packen fest, dass ich nochmal dringend in den Drogeriemarkt oder dann eben vor Ort welche kaufen muss.

Ich gebe natürlich zu, dass diese wunderbare Organisiertheit dieses Mal vor allem daher rührt, dass ich vor ein paar Wochen den Badezimmerschrank komplett ausgeräumt hatte und neu sortiert und dass ich, ohne suchen zu müssen, wusste, wo sich die Sonnencreme befindet. Das genauere Sichten und Aussortieren der Sonnenschutzprodukte hatte ich seinerzeit direkt auf kurz vor der Reise verschoben, weil ich da schon von diversen anderen Aussortierprozessen ausreichend genervt war. Aber so aus heutiger Sicht war das super. Echt wahr! Nie mehr Badezimmerschrankchaos!

Ich brauche übrigens keine neue und auch kein After Sun, obwohl insgesamt weniger davon im Schrank rumstand als ich befürchtet hatte. Und ich brauche auch kein Duschgel. Letzteres gilt übrigens für die nächsten Monate. Die Vorräte wirken ein bisschen als sei ich in Sorge, es könnte ab morgen ernsthafte Duschgelengpässe geben.

Beim Küchenvorratsschrankaufräumen einige Zeit nach dem Badezimmerschrank ist mir aufgefallen, dass sich diese Sorge scheinbar auch auf Kokosmilch, rote Linsen und Kichererbsen erstreckt, aber das ist ja wieder eine ganz andere Geschichte.

Katja

*Ich schreibe das hier natürlich alles nur deswegen auf, weil ich schon immer mal einem Blogeintrag diesen Titel geben wollte, die Cineasten unter euch werden das verstehen.

Neulich beim Einkaufen

Gestern war ich in der kleinen Bäckerei hier vor Ort und wollte Brot und Gebäck kaufen. Ich hatte schon eine Tüte Kekse aus dem Regal in der Hand und stand vor der Theke, da klingelte mein Telefon und ich legte die Kekse erst mal zurück ins Regal und verließ den Laden, um zu telefonieren. Später ging ich dann zurück und tätigte meine Einkäufe wie geplant.

Just als ich die Bäckerei verlassen wollte, stellte sich mir in der Tür die Backwarenverkäuferin in den Weg und fragt: „Sagen Sie mal, kaufen Sie eigentlich alle Ihre Brote und Backwaren nur bei uns oder kommt es schon auch mal vor, dass Sie anderswo einkaufen?“
Etwas unbeholfen, stammele ich wahrheitsgemäß: „Naja, ich kaufe nicht direkt ganz alle hier, schon auch mal anderswo.“
„Dann sagen Sie doch bitte mal wo! Und vor allem interessiert mich, warum Sie das machen! Na?“
„…“

Ich bin dann lieber schnell und verstohlen, wortlos weggehuscht. Wie unangenehm!

Aber das war noch nicht alles. Ungefähr eine Stunde später klingelte es hier an der Tür. Draussen stand der Bäcker höchstpersönlich.

Ich so: „Äh. Guten Tag.“
Er: „Ja, Guten Tag auch! Ich hatte Sie heute von der Backstube aus im Laden gesehen und sah, dass Sie eine Packung Kekse aus dem Regal genommen haben und damit zur Theke gegangen waren. Aber dann haben Sie die doch nicht gekauft. Falls das ein Versehen gewesen ist, wollte ich Ihnen anbieten, dass Sie mir jetzt einfach Bescheid sagen können, dann können Sie die Kekse trotzdem noch bekommen.“
Ich: „…“
Er weiter: „Falls Sie es sich natürlich anders überlegt hatten und die Kekse gar nicht mehr kaufen wollten, wären Sie dann so freundlich mir zu sagen, weswegen Sie es sich anders überlegt haben?“
Ich: „Ich hab es mir gar nicht anders überlegt. Gucken Sie mal hier *holt Kekstüte und wedelt damit rum*. Ich musste kurz aus dem Laden raus und bin dann aber später wieder zurück gekommen und hab dann doch noch eingekauft. Es irritiert mich jetzt ehrlich gesagt ein bisschen, dass Sie das nicht zuerst mit Ihrer Verkäuferin abgesprochen haben….“
Er: „Ach so. Dann hat natürlich alles seine Richtigkeit! Vergessen Sie jetzt bitte einfach, dass ich da war.“

Hm ja. Ich bin sehr geneigt das zu vergessen. Ich bin aber auch ausserdem geneigt, da in Zukunft nicht mehr einzukaufen, sondern lieber in den großen anonymen Supermarkt zu gehen.

*

OK, zugegebenermaßen hat sich das nicht hier im Ort abgespielt. In unserer kleinen Bäckerei hier sind nämlich alle superfreundlich und niemand würde die Kunden in eine so unangenehme Situation bringen. Fast genauso hat es sich aber bei einem Onlinekauf zugetragen, bei dem mein erster Bestellvorgang durch einen Timeout abbrach und ich mich dann kurze Zeit später, bei der erfolgreichen Bestellung, durch die Fragen klicken musste, ob ich auch noch anderswo Bücher online kaufe.

Und kurz darauf kam dann allen ernstes eine Mail, die mich fragte, weswegen ich den Bestellvorgang abgebrochen hätte.

Ich kann ja verstehen und anerkennen, dass es vielleicht Menschen gibt, bei denen das unbeabsichtigt passiert und die dann vielleicht auch nicht genau wissen, wie sie vorgehen sollen. Für die ist das vielleicht wirklich ein freundliches Angebot.

Aber mit der Frage hintendran, weswegen man es sich anders überlegt hat und doch nicht bestellen will: das geht echt GAR NICHT!

Ja, kleine Onlinehändler und speziell, wenn sie Bücher verkaufen, haben es verflucht schwer, einen Teil des großen Kuchens abzubekommen und vielleicht beabsichtigen sie mit diesen Fragen tatsächlich eine Verbesserung des Service oder dergleichen, um mehr Kunden anzulocken oder bestehende zu binden. Mich persönlich schreckt das aber ab. Ich finde es unangenehm, mich solchen Fragen ausgesetzt zu sehen und es gibt mir kein gutes Gefühl, wenn ich dort einkaufe.
Vielleicht ist das nur mein Problem, weil ich online genauso wenig unhöflich sein möchte, wie real und solche Mails dann nicht einfach ignoriere, sondern beantworte. Im Gegensatz zum Bäcker vor der eigenen Haustür, dem ich schon die Tür vor die Nase knallen müsste, ließen sich solche Mails ja tatsächlich ignorieren und es ist meine Entscheidung und mein Problem, wenn ich das nicht tue. Aber warum denn den Kunden überhaupt erst in so eine unangenehme Lage bringen?

Die Vorstellung, dass der Bäcker mir ‚in echt‘ bis nach Hause folgt, um mich darauf anzusprechen, dass ich die Kekse dann doch nicht gekauft habe, ist absurd. Weswegen glaubt da irgendwer in einer Abteilung, die sich ‚Kundenservice‚ nennt, Kunden in eine solche Rechtfertigungssituation zu drängen sei online höflicher als auf der Straße?

Kopfschüttelnd,

Katja

Spurt

Da bin ich wieder!

Nach arg strapazierten Nerven im Umgang mit der Telekom (und deren unfassbar dudeliger Warteschleifenmusik), war’s die richtige Idee von Ralph und die Ausführung vom Mitdings und nicht wirklich eine große Leistung der Telekom, dass das heimische DSL nun wieder tut. Jetzt dringend den ganzen Kram erledigen, den wir vorm Urlaub noch dringend im Netz erledigen müssen – u.a. fehlt uns immer noch ein Hotel unterwegs auf der Hinfahrt und so langsam fange ich an zu hyperventilieren, weil es gar nicht mehr lange ist, bis ich in diesem bisher noch nicht mal gefundenen Bett übernachten möchte.

Ausserdem gilt es, die relevanten Orte für die Reise in eine google Maps zu kritzeln, noch ein neues MiFi zu besorgen und dergleichen mehr. Dazu noch Kram im Garten, Berge von Wäsche. Für meine Nerven ist dann auch nicht hilfreich, dass die Friseurin mich letzte Woche schon fragt, ob ich tatsächlich immer noch nicht angefangen hätte zu packen. Sie würde damit ja immer 4 Wochen im Voraus beginnen. 😀
Aber sie hat auch, wie ich seit letzter Woche weiss, einen Schuhfimmel und nach Ausmisten jetzt immer noch (sie nennt es „nur noch“) 96 Paar Schuhe. Bis man da entschieden hat, wer mitdarf und wer zu Hause bleiben muss, das dauert wohl eine Weile. Mir geht das nur bei den Gewürzen und meinen Küchenmessern ähnlich. Das ist auch jedes Jahr ein Gerangel – wobei ich Gewürze mittlerweile auch ganz gerne zu Hause lasse und stattdessen dann vor Ort einkaufe und hinterher mit nach Hause bringe. So habe ich immerhin vor 2 oder 3 Jahren mein seitdem innig geliebtes geräuchertes Paprikapulver entdeckt.

Um die Ruhe wenigstens ein bisschen zu bewahren hilft mir (auch), dass ich seit ein paar Jahren meine Packliste digital führe. Ohne Liste kann ich gar nicht packen, da hätte ich Panik die Hälfte zu vergessen und nachdem ich ein paar Jahre hintereinander viel Zeit darauf verwendet habe, mir aus den Fingern zu saugen, was auf die Liste drauf muss, nur um sie hinterher dann wegzuwerfen und im nächsten Jahr von vorne anzufangen, ist das jetzt mit der Dauerversion spielend einfach geworden. Wenn mir das Jahr über irgendetwas einfällt, was im nächsten Jahr dringend mit muss*, zB ein neues technisches Spielzeug wie in diesem Jahr der eBook-Reader, dann kommt es schon direkt zu dem Zeitpunkt auf die Liste. Kurz vorm Packen muss ich dann nur drüber gucken, ergänzen, ausstreichen, ausdrucken, einpacken, durchstreichen, alles super. Mitterweile bin ich auch so konsequent, die Dinge, die ich mitgeschleppt hatte und nicht brauchte (mal von nicht benötigten Pflastern oder Medikamenten der Reiseapotheke abgesehen), von der Liste zu streichen, sodass sie auch durch das System eher weniger als mehr Zeug geworden ist. Man lernt ja schon durch unnötig mitgeschleppten Kram. Ausser bei Klamotten. Da fällt es mir schwer, halbwegs passend zu packen und ich bringe einen Haufen sauberer Shirts wieder mit nach Hause. Aber gut, das ist wohl das Los des Reisens mit großem Kombi mit schier unendlichem Platz. Wobei ich ja vernünftig genug bin, das Auto nicht auf der Hinfahrt schon so voll zu packen, dass auf dem Heimweg kein Platz für den Olivenölvorrat für’s nächste Jahr wäre. Oder Wein. Oder jede Menge Käse.

Und auch der Einkaufszettel für den ersten spanischen Einkauf ist schon fast fertig und ab diesem Jahr werde ich den auch digitalisieren. Es ist ja doch immer ähnlich, was wir ganz zu Anfang für die ersten Tage einkaufen, zB Olivenöl und Wein und Käse. Allerdings erst mal zum Essen, nicht zum mit nach Hause nehmen.

Jetzt kommt aber als erstes Mal das noch fehlende Hotel dran. Das macht gerade dem inneren Reisezappelphillip am meisten zu schaffen.

*

Oh und ach so, das hätte ich jetzt fast vergessen: Meine Sdfmsid-Aktion geht auch in den Endspurt. Noch bis 30. September würde ich mich freuen, falls jemand von euch Lust hat, einen Gastartikel für mein Blog zu schreiben und dafür eine Karte aus Spanien zu kassieren (näheres dazu hinter dem Link bzw. einfach oben am Blog in dem noch angepinnten Artikel der Startseite). Und mit Glück vielleicht hinterher auch noch bei der Verlosung zu gewinnen. 🙂

Katja

 

(*Ich kann diese beiden Worte nicht in dieser Reihenfolge aufschreiben, ohne automatisch die Songtextzeile ‚Der Rhythmus wo ich immer mit muss‘ aus einem Lied von Stefan Remmler im Kopf zu haben. Schlimm.)

Sternzeit 23092014

Logbuch des Captains:

Unsere Landung auf dieser seltsamen, von der Welt gänzlich abgeschnittenen Planeten namens DSL-Störung liegt jetzt 3 Tage hinter uns, doch bisher gibt es noch keine Linderung im Reflex, alles googeln zu wollen. Unsere Kräfte sind nahezu aufgebraucht, die linke Schulter schmerzt, ob des ungewohnten dauerhaften Hochhaltens des kleinen mobilen Kommunikationsgerätes. Der Akku ist dauernd erschöpft, unsere Vorräte an mobilem Datenvolumen sind fast vollständig aufgezehrt. Die geistige Kapazität der Crew nähert sich, durch die mangelhafte Versorgung mit Informationen, jener eines 4-jährigen. Wobei auch das nur einer Vermutung unterliegt, da mir der Zugang zu Daten, die eine genauere Einschätzung zuließen, fehlt.

Heute im Morgengrauen erreichen uns Funkzeichen jener fernen Gottheit, die man als Service-Hotline verehrt. Unter Umständen wird uns noch heute ein, mit einem Techniker bemanntes Rettungsshuttle von diesem Höllenplaneten abholen. Die Hoffnung mobilisiert unsere letzten Reserven…

Katja

Neulich am See

Beim nächsten Spaziergang um den See, von dem ich nicht weiss, wie er heisst, den ich aber Spiegelsee nenne, weil ich es so passend finde, sollte ich unbedingt daran denken, mich vorher mit Mückenschutz einzusprühen. Ein gutes Dutzend Mückenstiche hat mir die Runde eingebracht. Schön war’s trotzdem. Auch wenn mir bei den bunten Bäumen zum ersten Mal richtig bewusst geworden ist, dass es trotz der erneuten sommerlichen Temperaturen schon ganz schön herbstlich ist.

Ein bisschen Fotobeute:

(Klick macht groß)

Katja