Ein Buch ist ja keine Drehorgel, womit uns der Invalide unter dem Fenster unerbittlich die Ohren zermartert. Ein Buch ist sogar noch zurückhaltender als das doch immerhin mit einer gewissen offenen Begehrlichkeit von der Wand herabschauende Bildnis. Ein Buch, wenn es so zugeklappt daliegt, ist ein gebundenes, schlafendes, harmloses Tierchen, welches keinem was zuleide tut. Wer es nicht aufweckt, den gähnt es nicht an; wer ihm die Nase nicht grad zwischen die Kiefern steckt, den beißt’s auch nicht.
Wilhelm Busch
Was für ein schönes Bild!
Und wie froh ich bin, dass mir nach 2 Monaten Leseträgheit, wo kein Buch so richtig an mich herankam, mir endlich wieder eines feste in die Nase beisst (nicht von Busch, die Passage kam mir nur gerade wieder mal in den Sinn)! Es hat mir gefehlt, das Verlieren (und Finden) in Büchern.
Katja