Katja hat am 20. Dezember 2008 um 17:00 Uhr aufgehört zu rauchen,
ist damit schon 1.461 Tage 6 Sekunden rauchfrei,
hat in dieser Zeit 17.532 Zigaretten nicht geraucht, 2.103,84 Euro gespart
16 Gramm Nikotin und 193 Gramm Teer den Lungen erspart und insgesamt
60 Tage 21 Stunden RauchFrei-Zeit gewonnen.
(Mehr SWR3 RauchFrei unter http://www.SWR3.de/rauchfrei)
Manchmal, besonders, wenn ich viel Stress oder Kummer habe, piekst es noch und ich würde mir am liebsten eine anzünden, die Augen schließen, tief inhalieren und diesen ganzen Mist wegrauchen. In diesem Jahr, das für mich unter keinem besonders guten Stern stand, indem viel zu viel Ärger auf mich eingeströmt ist und in dem ich das Gefühl hatte, sehr auf der Stelle zu treten und eher rückwärts unterwegs zu sein als voran zu kommen, hat es häufiger gepiekst als in den beiden Jahren davor und die Verlockung war größer.
ABER
nach diesen kurzen Momenten setzt sofort ein Mechanismus ein, der mir das ins Bewusstsein holt, was ich mit Gewissheit weiss: Keines dieser Probleme und Kummerdinge würde sich durch so ’ne verfluchte Kippe in Luft auflösen! Kein Ärger würde auch nur einen Milimeter kleiner! Keine Angst würde ihr Köfferchen packen und weichen, nur weil die Luft schlechter wäre! Stattdessen würde nur die Luft schlechter und zu dem Problem, vor dem ich am liebsten via Zigarette davonlaufen würde, käme nur noch der Frust darüber, rückfällig geworden zu sein.
Ich kenne mich gut genug, um zu wissen, dass eine einzige Zigarette für mich nicht funktionieren würde. Zu fixiert ist mein Unterbewusstsein immer noch auf die Sucht und den Selbstbetrug, dass ‚erst mal eine rauchen‘ helfen würde. Und ich kenne mich auch gut genug, um zu wissen, dass ich diese ersten elenden Monate nachdem ich aufgehört hatte, diese Tage, wo ich fast wahnsinnig werdend, vor dem Gedanken unbedingt eine rauchen zu müssen, in der Wohnung im Kreis weggelaufen bin und die Tapete von den Wänden hätte kratzen können, weil mich die Sucht so fertig gemacht hat, weil das Belohnungszentrum in meinem Gehirn so nach Nikotin gejammert hat, weil vorher zu jeder Lebenslage Zigaretten gehörten. 22 Jahre lang.
Und dann, wenn diese Gewissheiten wieder im Bewusstsein angelangt sind, fällt mir wieder ein und auf, wie sehr sich mein Leben und wie sehr ich mich verändert habe, seit ich nicht mehr rauche. Wie dieses Gefühl, DAS geschafft zu haben, in mir euphorische ‚wenn ich das geschafft habe, von dem ich über 20 Jahre lang annahm, ich könne es nie, dann kann ich noch viel mehr‘-Gedanken anzustoßen und wieviel mutiger ich dadurch / danach geworden bin.
Und dann bin ich scheissfroh, dass ich heute vor 4 Jahren so erbärmlich erkältet war, dass mir der Sinn tagelang nicht nach Zigaretten stand.
Jene Freundin, mit der ich fast jetzt genau vor vier Jahren die letzte Zigarette auf meiner Terasse geraucht habe, war übrigens vor etwa 3 Wochen so krank, dass sie für ein paar Tage ins Krankenhaus musste und ich drücke ihr sowas von megafeste die Daumen, dass aus ihren etwas über 3 rauchfreien Wochen auch 1, 2, 3, 4, ganz viele Jahre werden!
Stationen eines Raucherlebens
1 Jahr
2 Jahre
3 Jahre
Katja
Rauchen ist ja so eine Sache, die ich gar nicht verstehe. Ich hab zwar mit Tanja in Eine Riesenmenge Geld schon mal eine (Ex-)Raucherin geschrieben, aber das ist trotzdem die mir am wenigsten verständliche Sucht.
Bei Alkohol, Heroin und Crystal Meth gibt es ja immerhin noch eine klare Wirkung, ob man die nun als erfreulich bewertet oder nicht. Sogar bei Spielsüchtigen kann ich die Gier nach dem Nervenkitzel und die Hoffnung auf den großen Sieg noch irgendwie nachfühlen.
Aber von Zigaretten gibts doch eigentlich nur Husten und Gestank, oder?
Ich habe vor ca. 10 Jahren aufgehört und es noch keinen Tag bereut. GLG Leonie
Echt toll.
Mein Mann hat auch vor ein paar Jahren bei einer Mega-Erkältung aufgehört – und dann nach zwei rauchfreien Jahren wieder angefangen, ganz bewusst, weil er ZUGENOMMEN hat. Und das lag natürlich nur am fehlenden Nikotin und nicht etwa an den diversen Tonnen Gummibärchen, Schoki und Eis. Nur.
Wie blöd kann man sein?
Herzlichen Glückwunsch! Toll, dass Du das geschafft hast 😀
Ich habe vor drei Jahren aufgehört und habe auch manchmal noch das Gefühl „Jetzt würde ich gerne eine rauchen“. Ich weiß aber auch, dass ich dann wieder an der Kippe hängen würde – und das wäre dann mein Tod.
@Muriel: Es ist weniger die körperliche Abhängigkeit von Nikotin als vielmehr diese Riten, die Rauchen mit sich bringt. Du musst es (sofern da nicht Eltern die Augen drauf haben) nicht versteckt konsumieren, wie harte bzw. illegale Drogen, folglich ist das Rauchen nach einer Eingewöhnungszeit voll in den täglichen Ablauf und die Routinen integriert. Deswegen fällt das Aufhören u.a. so schwer.
Das bezieht sich nun freilich alles auf dei Schwierigkeiten beim Aufhören. Weswegen man überhaupt damit anfängt, dafür gibt es sicherlich die unterschiedlichsten Gründe, der Thrill einer reinknallenden Wirkung ist es natürlich nicht.
Ich fing damals an, als sich meine Lebensumstände sehr gravierend änderten aus einem vagen Gefühl heraus, dieses Ding zwischen meinen Fingern gäbe mir Sicherheit, weil mich die Umstände total überforderten.
@Leonie: Ich hoffe, ich kann das in 6 Jahren auch von mir sagen. 🙂
@Guinan: Ach wie schade! Ich glaube, ich könnte nie wieder ‚glückliche‘ Raucherin sein. Wenn ich wieder anfinge, würde ich mir täglich selber in den Hintern treten wollen, weil ich so doof gewesen wäre, mir das wieder anzutun. Ärgert ihn das denn gar nicht?
@Rabea: Danke! *dance*
@Silencer: Sind das bei dir auch eher stressige Momente, wo du das denkst oder die gemütlichen?
Meine Schwester raucht schon seit über 10 Jahren nicht mehr und bei ihr sind es ausschließlich die Zigaretten zum gemütlichen Kaffee oder nach einem guten Essen, die sie vermisst. Das ficht mich gar nicht an, mir fehlen fast ausschließlich diese Anspannungswegrauchen-Kippen.
Darauf kannst du so stolz sein! Leider bin ich mit dem Mist irgendwann wieder angefangen. Das muss wieder aufhören. Genau!!!
Dann drücke ich mal die Daumen, dass aus dem Vorsatz ein Plan und aus dem Plan Realität werden möge! 🙂
Wat bin ich auch stolz auf dich 🙂 Naträglich… und jeden Tag aufs neue sowieso! Cool!
Auf das nächste Jahr!
Yeah! Danke. 🙂
Müsste bei dir nicht auch bald wieder ein Jahr rum sein? Zählt dein Elch noch? (Übrigens voll der Beschiss! Gibt keinen 4. goldenen mehr dazu, bei 3 ist Schluss.)
Öhm… also… bei mir dümpelt diesbezüglich seit September ein Beitrag dazu in den Entwürfen rum… In ein paar Tagen gibt’s aber ein andere schöne Zahl zu feiern… vielleicht klappt’s ja da 🙂
(Wenn ich jetzt aber weiß, dass es da keinen 4. Elch mehr gibt… hm… neeeee. Auch wenn, die letzten Monate bei mir immer mal wieder den Drang zum Glimmstängel hervorriefen.)
Waren’s 3 Jahre bei dir im September? (Und ach ja zu der Zahl demnächst, man bekommt von dir nur noch so wenig mit, was nicht Buch ist. Natürlich sind Bücherdinge immer furchtbar toll, aber ich mocht’s auch immer sehr, wenn du n’bissl erzählst. :))
Hach, ich weiß, ich weiß… bei meinem Jahresrückblick im Kopf ist das genau eine der Sachen, die ich so furchtbar traurig find. Irgendwie hetz ich nur noch so durch die Gegend und find keine so rechte Zeit mehr für die anderen schönen Dinge des Blogdaseins und auch Lebens… 😦
Ich versuche mich diesbezüglich zu bessern 🙂 Ich hoff, ich find bald mal wieder in’nen gescheiten Rhythmus!
Orrr… und ja, im September waren’s 3 Jahre bei mir 🙂
Für mehr schöne Dinge in 2013! 🙂 (Wenn du dann vor lauter echten schönen Dingen nicht dazu kommst, darüber zu bloggen ist das verschmerzbarer als wenn die schönen Dinge direkt aus Gründen der Hektik ausfallen.)
Das is’n Wort! Darauf stoßen wa morgen dann fernstößlich an 😀