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Dienstag Morgen brechen wir ungewöhnlich früh auf, um nach Sevilla zu fahren, jene Stadt, in die ich mich 2009 auf den ersten Blick bzw. Besuch verliebt hatte. Nachdem die Parkplatzsuche bei unserem ersten Besuch dort katastrophal war, sollte die Parkhaussuchfunktion des neueren Navis dieses Mal hilfreich sein und so finden wir uns, eine halbe Stunde nach Ankunft in Sevilla mit dem Auto direkt neben der Kathedrale und in einer Seitenstraße, durch die der breite Wagen kaum durchpasst und von der das Navi behauptete, es gäbe dort ein Parkhaus. Das war natürlich nicht der Fall. Nicht mal einen Parkplatz. Dafür aber Horden (!) von Menschen, die mitten auf der Straße, weil es durch die Wagenbreite und die seitlich parkenden Autos auch am Rand nirgendwo Platz gab, auf die Kathedrale zustrebten, allesamt die Fotoapparate im Anschlag, um direkt ein Bild von der Giralda zu machen und keiner auf den Verkehr achtend.
Hätte ich fahren müssen, hätte ich vermutlich den Kopf auf’s Lenkrad fallen lassen und losgeheult, weil das alles so furchtbar eng und unübersichtlich war. Der Mitreisende ist da jedoch überaus nervenstark und während er souverän durch die engen Gassen kurvt, bin ich wieder direkt von der Stadt völlig vereinnahmt und begeistert. Sevilla ist einfach wahnsinnig schön!
Und weil ich die ganze Zeit damit beschäftigt bin, den Kopf zu drehen und zu wenden und mir aus dem Auto raus, schon möglichst viel von der Stadt anzusehen, entdecke ich dann nach gar nicht so langem weiterem Rumgekurve die versteckte Einfahrt zu einem Parkhaus. Das liegt so versteckt, dass es sogar mal mehrere freie Plätze zur Auswahl hat. Als wir dann vorm Fußgängerausgang stehen und den Real Alcázar, der unser großes Ziel für diesen Tag ist, ins Navi im Fußgängermodus füttern, weil wir keine Ahnung mehr haben, wo in der Stadt wir überhaupt sind, stellen wir fest, dass er gar nicht so weit entfernt ist.
Der Weg dorthin führt uns zuerst durch einen Park mit den größten Gummibäumen, die ich je gesehen habe und dann durch el barrio Santa Cruz, ein malerisches Altstadtviertel mit engen und labyrinthartigen Gassen, die teilweise so eng sind, dass man nicht mal beide Arme ausstrecken kann. Manchmal öffnen sich diese Gässchen urplötzlich in kleine oder auch größere Plätze, bei denen man schon mal genauer hingucken muss, um zu sehen, wo es überhaupt weitergeht, weil die Durchgänge so eng sind, dass sie nur wie kleine Lücken zwischen zwei Häusern wirken. Ist eine Straße etwas breiter, findet sich dort garantiert ein Café oder Restaurant, das eine schmale Tischreihe in der Sonne stehen hat.
Herrlich! Ehrlich!
Weil es im Real Alcázar selber so unheimlich viel zu sehen gab, sind hier nur ein paar Impressionen unseres Spazierweges hin zum Alcázar, der sich übrigens direkt neben der Kathedrale befindet, und zurück zum Auto – und die Bilder von innen kommen im nächsten Teil.
Klick macht groß!
Katja
schön… besonders, wo es jetzt draußen so kalt ist. du solltest diese fotoserien IMMER für den herbst aufsparen ;)! [ich allerdings mag den herbst schon sehr… und den frühling! und den winter. :P]
Mache ich ja. Also das Aufsparen. 😀 Nicht, dass ich das absichtlich täte, aber irgendwie bin ich immer völlig verpeilt und so unmotiviert, die Fotos nicht nur durchzugucken sondern auch zu sortieren. Und dann ist schon wieder kurz vorm nächsten Spanienurlaub und dann spute ich mich, das noch pünktlich hinzubekommen, damit die neuen Erinnerungen nicht die alten überlagern. 🙂