Zurück von einem echt anstrengenden und sehr großartigen Wochenende in Hamburg mitsamt der vollen Touridröhnung an Sightseeing und Fremdenführung, mit schmerzenden Füßen und vollgepackt mit jeder Menge Eindrücken und einer Speicherkarte voller Fotos, die darauf warten, sortiert zu werden.
Was immer noch gilt: Hamburg ist von den deutschen Städten, die ich kenne, meine absolute Lieblingsstadt! Ich muss zugeben, dass ich dahingehend ein bisschen ängstlich war.
Die Zeiten, in denen ich relativ häufig in Hamburg war, liegen länger zurück und damals™ habe ich nie so ernsthaft Sightseeing betrieben, weil ich immer jemanden besucht habe. In den letzten Jahren war ich auch immer nur zu Besuchen in Hamburg und auch fast immer nur auf der Durchreise, um jemanden auf ’nen Kaffee zu sehen, Zeit für die Stadt an sich blieb mir nie. Aber das, was Hamburg in meiner naiven Erinnerung und Phantasie war – eine Stadt mit wahnsinnig viel Grün und wahnsinnig viel Wasser und wahnsinnig viel Flair, in der selbst ich eingefleischtes Landei mich nicht völlig verloren fühle – ich hatte schon ein bisschen Angst, dass der Realitätscheck nach den vielen Jahren das kaputtmachen könnte.
Die Angst war natürlich völlig unbegründet, das Gegenteil ist passiert und ich hab mich noch doller in die Stadt verknallt und mir ’ne gehörige Portion Sehnsucht mit nach Hause genommen, die mich soifzend die Speicherkartenfotos auf den Rechner kopieren lässt.
Seufzen muss ich auch beim Gedanken an die diversen Touriführer, denen ich beim Sightseeing begegnet bin – allerdings nicht aus sehnsüchtigen Gründen, sondern weil die fast alle furchtbare Nervensägen waren. Ich meine, ich kann’s ja fast verstehen: die Brücken in Hamburg sind allesamt nicht so hoch, da muss dann auch das Niveau der Scherze noch drunter durchpassen. Aber wer hat überhaupt festgelegt, dass Guides unbedingt witzig sein müssen? Steht das im Ausbildungshandbuch?
Positiv aus dem Rahmen gefallen ist da nur der Gästeführer in einem der Doppeldecker-oben-offen-Bus, der seine Stadt so warmherzig, echt und humorvoll (nicht flachwitzig!) vorgestellt hat, dass ich auch gerne ’ne Woche lang mit ihm durch die Stadt fahren und sie mir von ihm zeigen lassen würde.
Ich weiss nicht mehr in welchem Zusammenhang er seinen Kalender erwähnte, von dem er sich irgendwann das indische Sprichwort ‚Das Lächeln, das du aussendest, kehrt zu dir zurück.‘ zu eigen gemacht hatte, aber als Leutegrundlosanlächlerin machte ihn mir das natürlich noch sympathischer. 🙂
Lächeln und winken! Und wenn man genau hinschaut, dann lächelt Hamburg auch an allen Ecken zurück:*
Und manchmal, da lacht sogar die Sonne zurück, an Tagen, für die nicht mehr als 20° vorhergesagt waren:
Katja
(*Und nee, eigentlich mag ich’s nicht, wenn die Städte beschmiert werden, aber dieses Lächeln, dem man in Hamburgs Innenstadt überall begegnet, hat schon einen gewissen Charme, dem ich mich nicht entziehen konnte.
Graffitis (also gute) mag ich dahingegen gerne, sofern sie triste graue Mauern überdecken und nicht irgendwelche schönen Fassaden kaputtmachen.)