oder:
Katja knipst Sonnenauf- und Untergänge, Sonnenschein und Dunkelheit.
oder:
Holy Schiet what a heat!
Schon vorm Sonnenaufgang aufwachen, während das Hotel noch im Finsteren liegt und dann auf dem Balkon das Morgendämmern beobachten. Wie alles erst blau wird, dann immer heller werdende lilatöne. Morgens ist das Meer wieder viel leiser als in der Nacht, aber vielleicht ist das Getöse auch eine Frage der Gezeiten.
Dann beim Frühstück wissen wir nicht, ob wir drüber lachen, heulen oder uns einfach nur unserer Nationalität schämen sollen. Am Nachbartisch die wohl unsympathischsten Deutschen, die man sich vorstellen kann, Kategorie ‚mal lieber um 4 Uhr aufstehen und Liegen am Pool mit Handtüchern sichern‘. Überhaupt sichern schien das große Problem zu sein. Das Frühstück umfangreich, vielfältig und er keine zwei Minuten auf dem Stuhl stillsitzend, stattdessen hektisch zwischen Angebot und Tisch hin und herhetzend und die vermeintlich besten Stücke sichernd. Was die für einen Nutzen haben, wenn man sie dann nicht mal genießen kann, das wissen wohl nur die Götter. Aber es war ohnehin nichts der Köstlichkeiten gut genug. Und dann gab’s nicht mal Brötchen!1elf Und ausgerechnet so einer kann sich fließend Spanisch mit der Hotelchefin unterhalten – Neid.
Die Aussicht beim Frühstück aus dem Restaurant des Hotels entschädigt natürlich auch dafür:
Überhaupt ist das Hotel wirklich sehr empfehlenswert. Wir haben ja nun in 3 Spanienurlauben mit je 2 Übernachtungen auf der Hin- und Rückreise diverse französische und spanische Hotels für je eine Nacht getestet und dieses (Hotel Arbe in Mutriku) ist ganz vorne mit dabei – und das nicht nur der Traumaussicht (und die gibt es von allen Zimmern, die gehen alle in Richtung Meer!1elf) wegen, mit der man ja bei mir ohnehin schon direkt gewonnen hat.
Nach dem Frühstück noch eine kurze Runde ums Hotel drehen, Auto beladen, auschecken und weiter geht’s zur zweiten Etappe. Ca. 750 km bis nach Badajoz, die Hauptstadt der Provinz Extremadura, die ganz dicht an der portugiesischen Grenze liegt.
Den Streckenteil über das Hochplateau empfinde ich immer als am anstrengendsten, weil so furchtbar wenig passiert. Die erste Stunde ist es einfach wunderbar diese wahnsinnstollen unendlich weiten Flächen mit Olivenbäumen und Korkeichen und wasweissich in der rötlichen Erde, aber irgendwann, wenn stundenlang gar nichts passiert – nicht mal Kurven gibt es auf der Strecke – wird das furchtbar langweilig.
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Je dichter wir an Badajoz kommen, desto höher wird die Aussentemperatur, die der Wagen anzeigt
und als wir um 18 Uhr in Badajoz aussteigen herrschen noch windstille 36°C; und das Anfang Oktober!1elf Zum Glück ist das Hotel – mein allererstes 5-Sterne-Hotel übrigens – klimatisiert.
Ansonsten kann das Zimmer allerdings primär durch seine Größe punkten. Nicht mal flauschige Hotelbademäntel gibt es!
Eigentlich hätten wir am liebsten im hoteleigenen Restaurant gegessen, weil das aber erst ab 21 Uhr geöffnet hat (was in Spanien nicht aussergewöhnlich ist), ziehen wir kurz vor 8 los, um eine kurze Runde um den Block zu drehen, dann fix frisch machen und dann ist die Stunde sicherlich rum. So der Plan.
Draussen dann der Oberhammerkrachersonnenuntergang!
Etwas über 2,5 Stunden später stehen wir wieder vorm Hotel, mit schweren Füßen und völlig ausgetrocknet, weil um diese Zeit (nach 22.30 Uhr) immer noch 31° in den Straßen der Stadt herrschen. ‚Dura‘ bedeutet unter anderem ‚hartgekocht‘ und so langsam dämmert mir, wer in dieser Extremadura extrem hartgekocht wird!
Man kann sich in Badajoz übrigens ganz problemlos verlaufen. Das sollte hier nicht unerwähnt bleiben.
Den Restaurantbesuch lassen wir ausfallen, stattdessen jede Menge Wasser trinken, noch ’ne Stulle aus der Heimat essen, Staub abduschen und ins Bett. Na gute Nacht auch!
Katja
…
😀
geile insekten-straßenlaternen-fotos :). und schön, dass du den urlaub aufarbeitest… ich arbeite immer nur gedanklich, sagte ich ja bereits.
Ich brauche zwar meist echt lange, bis ich mich ransetze und die Fotos mal sortiere und hier über Urlaube blogge, aber ich hab das Gefühl, damit viel zu konservieren, was ich sonst viel zu schnell wieder vergessen würde. 🙂
Bleibt das hängen, was du in Gedanken formulierst oder verfliegt das wieder mit dem nächsten Thema?
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