52 Bücher, Teil 14

Wuhu, schon der 14. Teil des 52 Bücher Projektes, damit ist ja schon über ein Viertel vorbei. Und für mich ist das immerhin auch schon das 6. von den 14 Themen, bei dem ich jetzt mitmache. Dafür, dass ich von vornerein nur mal so gelegentlich wollte, ist das ja gar nicht so übel. 😀

Am aktuellen Thema wäre ich eigentlich laut pfeifend vorbeigegangen und hätte es links liegen lassen – es lautet nämlich

‚Das Fahrrad in der Weltliteratur‘

– wenn ich nicht gerade vor wenigen Tagen erst ein wunderbares Buch ausgelesen gehabt hätte, bei dem ein Fahrrad eine ganz zentrale Rolle spielt.

Denn seien wir mal ehrlich: Ohne ihr Fahrrad Gladys hätte Flavia de Luce diesen ‚Mord im Gurkenbeet‘ niemals auflösen können. Immerhin bringt die alte Gladys sie fast überall dahin, wohin Flavia im Rahmen ihrer Ermittlungen hinmusste.

Aber soll doch lieber Flavia selber etwas über Gladys erzählen:

Bevor ich es aus seiner rostigen Vergessenheit erlöste, hatte mein treues altes BSA-Rad jahrelang zwischen Blumentöpfen und hölzernen Schubkarren in einem Geräteschuppen gestanden. Wie manch anderes bei uns auf Buckshaw hatte es einmal Harriet gehört. Sie hatte es seinerzeit l’Hirondelle genannt: die Schwalbe. Ich hatte es umgetauft, jetzt hieß es Gladys.
Gladys‘ Reifen waren platt gewesen, ihre Gangschaltung hatte nach Öl gelechzt, aber mit der zugehörigen Luftpumpe und der schwarzen Lederwerkzeugtasche hinter dem Sattel war sie bestens ausgerüstet. Mit Doggers Hilfe hatte ich sie alsbald tipptopp aufgemöbelt. Obendrein hatte ich in dem Schuppen eine Broschüre mit dem Titel Fahrradfahren für Frauen jeglichen Alters gefunden, verfasst von einer gewissen Prunella Stack, ‚Vorsitzende des Damenvereins zur Pflege von Gesundheit und Schönheit‘. Auf dem Einband stand mit schwarzer Tinte und in einer schönen, geschwungenen Handschrift: Harriet de Luce, Buckshaw.
Manchmal war Harriet gar nicht tot – dann war sie überall.
Als ich im Affentempo vorbei an den schiefen, moosbewachsenen Grabsteinen im überfüllten Friedhof von St. Tankred durch enge, baumbestandene Sträßchen, über die kreidige Hauptstraße und dann über Land heimwärts radelte, ließ ich Gladys freien Lauf.

(Alan Bradley, Flavia de Luce, Mord im Gurkenbeet, Seite 81, 82)

 

Najaaa gut. Streng genommen erzählt das natürlich nicht Flavia selber sondern Alan Bradley legt es seiner 11-jährigen, chemiebegeisterten und darin auch hochbegabten, mit zwei älteren Schwestern geplagten, naseweisen und sich sympatischerweise auch gelegentlich irrenden Amateurdetektivin in den Mund.

Die Charaktere sind, obwohl sie alle sehr skurril daherkommen, doch allesamt irgendwie liebenswert und vor allem trotz der fastschon Überzeichnung glaubwürdig, also im Rahmen ihrer Geschichte.

Um’s nochmal mit Alan Bradleys Worten zu sagen, dieses Mal jenen, die er der Köchin Mrs. Mullet in den Mund legt:

„Miss Harriet pflegte zu sagen: ‚Die de Luces sind allesamt steife Rhabarber und stachlige Stachelbeeren, Mrs M, aber Ihr Alf, das ist mal ein richtig netter, sanfter Schmandmann. Seien Sie doch so gut und backen Sie ab und zu einen schönen Schmandkuchen, damit wir uns bewusst werden, wie hochnäsig wir sind, und wenn wir dann die Nase rümpfen, tja, dann nehmen Sie den Kuchen eben Ihrem Alf als süße Entschädigung mit heim.‘
Und ich geb gern zu, dass ich in den letzten zwanzig Jahren reichlich Entschädigungen mit heimgenommen hab.“

(Alan Bradley, Flavia de Luce, Mord im Gurkenbeet, Seite 275, 276)

 

Man muss sie einfach mögen, allesamt. 🙂

Bei Mandy (in deren Richtung ich gerade breit grinse und winke) gab’s auch schon im Rahmen des Projektes über Flavia zu lesen, da über den zweiten Band (dem ich natürlich mittlerweile auch entgegenlechze) und lesen wollte ich das schon seit ich zum ersten Mal bei Corina was über Flavia gelesen hatte.
Und auch im Nachtschläferblog gibt’s Berichte über den zweiten Band.

Katja

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4 Kommentare zu “52 Bücher, Teil 14

  1. @Magrat: :)!

    @Sinchen: Wenn ich nur kurz unterwegs bin und was sehen will, nehme ich lieber keine Bücher mit, von denen ich vorher schon weiss, dass mir das Aufhören beim Lesen Probleme machen wird. :mrgreen:

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