‚Wie war das Lebewohl?‘
‚Grauenvoll! Es gibt kein schönes Lebewohl. Der Name dafür ist falsch. Es war ein Lebeunwohl, ein Lebemies.‘(Lauren Graham und Alexis Bledel als Lorelai und Rory Gilmore in den Gilmore Girls)
Irgendwie so fühlt sich das gerade an, diese Leere nach Anschauen der letzten Episode aus sieben Staffeln Gilmore Girls. Von Büchern kenne ich das eher, aber ich glaube, mir sind bisher noch nie irgendwelche Serienfiguren dermaßen ans Herz gewachsen, dass das Ende eine solches Vakuum hinterlassen hätte. Anfangs fand ich nur die unglaublich schnellen und schlagfertigen Dialoge sehr cool, aber wirklich berührt hat mich das, was darunter lag. Diese Mutter-Tochter-Eltern-Kinder-Familiendinge und speziell jene zwischen Lorelai und ihrer Mutter Emily.
‚Independence Inn!‘
‚Du solltest deinen Namen nennen, wenn du ans Telefon gehst!‘
‚Tschuldigung! Independence Inn, Mutters größte Enttäuschung am Apparat. Besser so?‘
‚Ja, danke dir.‘(Lauren Graham und Kelly Bishop als Lorelai und Emily Gilmore)
Natürlich sind die alle irgendwie durchgeknallt, insbesondere die Einwohner von Stars Hollow und natürlich ist das alles überzeichnet. Und trotzdem, diese Muster innerhalb derer jede Figur handelt und vor allem, dass diese Serienfiguren ebenso wie ‚echte Menschen‘ von ihren gelernten Denk- und Verhaltensmustern gefangen sind. Dass sie sich denen immer wieder stellen müssen, immer wieder probieren auszubrechen, Rückschläge erleiden, wieder aufstehen und es wieder versuchen, etwas anders zu machen.
Das habe ich so echt und so wahr und so berührend empfunden. Ich glaube, ich habe noch nie so sehr mit irgendwelchen fiktiven Figuren in einem solchen Maß gelitten und mich gefreut.
Katja