Der vermutlich heisseste und schärfste Beitrag, den es hier je geben wird. (sfw)

Irgendwann im Frühjahr hatte ich bei einem Einkauf im Gartencenter ein Tütchen Peperonisamen mitgebracht und ca. 15 Samen davon ausgesäht. Ich hatte damit gerechnet, dass daraus dann vielleicht 5, 6 Pflanzen würden und ich dann am Ende vielleicht eine Handvoll Peperoni würde ernten können. Ging ja nur um einen ersten Test, ob ich mit Peperoni klar komme, nachdem meine Paprikaversuche im letzten Jahr nicht so erfolgreich waren. (Die Pflanzen waren zwar prima, haben aber so gut wie keine Früchte getragen.)

Aber Pustekuchen – die Samen sind alle aufgegangen (und ich musste zusehen, wenigstens ein paar davon abzugeben) und tragen noch dazu wirklich viele Früchte. Weil ich die nie im Leben verbrauchen kann, so lange sie frisch sind, habe ich heute in einer Gewaltaktion etwa die Hälfte der Ernte verwurstet. Jetzt hängen überwiegend noch grüne Schoten, die sollen erst mal erröten. 😳

 

Ein erster Test hatte ergeben, dass die Teile höllenscharf sind (und wir sind eigentlich echt nicht zu große Weicheier), also war auch nix mit Einkochen. So zum Wegknabbern sind die gar nicht geeignet.

Daher wurde daraus:

Peperoni-Vanille-Öl

1 Vanillestange längs einschneiden, zusammen mit einer Schote in eine Flasche stecken, mit mildem Olivenöl auffüllen und ein paar Tage durchziehen lassen. Wie’s schmeckt, kann ich also noch nicht einschätzen, aber ich fand die Kombination sehr interessant. (Anregung von hier.)

Wenn’s gut wird und nicht so scharf, dass man es nur tröpfchenweise verwenden kann, wandert auch noch je eine Schote mit Knobi und eine mit Kräutern in eine Flasche. Aber erst mal dieses probieren.

Mojo Picón (my one and only ♥)

Das habe ich seit 2 Jahren immer mal wieder gemacht. Rezept hatte ich hier schonmal verbloggt. Dieses Mal habe ich 2 Schoten reingeworfen (irgendwie muss ich die Masse ja unterbekommen^^).

Das mit dem Spritzen und ins Gesicht und so habe ich heute – zwar nicht beim Mojo – aber doch sehr erfolgreich wieder hinbekommen. Aber im Gegensatz zu damals trage ich mittlerweile meine Brille immer, d.h. die Augen haben nichts abbekommen. Das anfängliche Handschuhe tragen hab ich irgendwann im Laufe des Vormittags auch aufgegeben, weil mir die Pampe eh dauernd über Arme und sogar bis auf die Zehen gespritzt ist. Aber man gewöhnt sich irgenwann an das Brennen am ganzen Körper. :mrgreen:

In Tupper hält sich das im Kühlschrank 2 – 3 Wochen, bei uns hat es jedoch noch nie so lange überlebt.

 

Sambal Oelek-artige Würzpaste

20 Peperoni
1 EL Salz
2 EL heller Balsamico
ein Schuss Olivenöl

in den Zerkleinerer werfen und so lange Gas geben, bis eine streichfähige Paste daraus geworden ist. In einem kleinen Döschen oder Glas im Kühlschrank aufbewahren, aber auf keinen Fall (!) am Löffel lecken, mit dem umgefüllt wurde. Aua! Aua! (Essig und Salz sorgen übrigens für die Konservierung, das Öl für die Konsistenz.)


Peperoni-Rosmarin-Zitronen-Salz

3 Peperoni
3 ca. 20 cm lange Zweige Rosmarin
Saft und abgeriebene Schale einer Biozitrone
6 – 7 gehäufte EL sehr grobes Meersalz

Die Peperoni grob zerkleinern, die Rosmarinnadeln abstreifen, Zitronenschale abreiben und den Saft auspressen und alles zusammen mit dem Salz im Zerkleinerer gründlich klein häckseln. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, flächig verteilen und für mehrere Stunden bei 75° C trocknen. Zwischendrin immer mal wieder das Salz lockern, das wird sehr hart. Am Ende alles lockern und luftdicht und dunkel aufbewahren.

Ein erster Test sagt sehr scharf. Ich bin mal gespannt, wie das über die Zeit wird.

(Rezeptanregung von hier.)

 

 

Und wo ich gerade dabei bin, fix noch eine weitere Salzvariante, die schon länger in meiner Küche wohnt:

Wer nicht so gerne Scharfes mag: ein sehr leckeres Würzsalz kann man auch aus grobem Meersalz und getrockneten Tomaten machen, die man 1:1 mischt, zerkleinert und dann wie oben beschrieben trocknen lässt. Ich finde es, durch das intensive Aroma der getrockneten Tomaten, herrlich. -> Tomaten-Salz

Finally:

Tabasco

6 Peperoni
2 TL Salz
3 EL Tomatenmark
10 EL heller Balsamico
8 EL Wasser

Alle Zutaten zusammen in einem hohen schmalen Gefäß pürieren (bloss nicht direkt im Topf, das ist so wenig Volumen, dass es spritzt wie nix!), in einen kleinen Topf füllen und 5 Min bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Bis zum nächsten Tag stehen lassen, nochmal aufkochen und durch ein feines Sieb absieben. (Rezept stammt von hier.)

Meines muss noch bis morgen stehen, ich bin extrem gespannt.

Hat zufällig noch jemand ein erprobtes Rezept für die scharfen Früchtchen? Ich wäre sehr dankbar, auf meiner Terasse reifen nämlich nochmal gut 30 vor sich hin.

 

Katja

34 Kommentare zu “Der vermutlich heisseste und schärfste Beitrag, den es hier je geben wird. (sfw)

  1. Scharfe Sache, danke für die Rezepte.
    Du kannst die Peperoni auch trocknen und dann kleine Stückchen mit Pfefferkörner in eine Mühle geben, so kannst Du den Winter über kräftig weiter würzen 😉
    Gruß karin

    • Das Trocknen hatte ich schon als Notfallplan im Hinterkopf, falls mir für die restlichen nichts mehr einfällt. Wie trocknest du die denn? An der Luft oder im Backofen? Ich hab vor Jahren mal versucht, gekaufte (an der Luft) zu trocknen, die sind mir leider verschimmelt. Deswegen würde ich das vermutlich eher im Ofen probieren.

      Sie direkt mit Pfeffer in eine Mühle zu geben ist eine gute Idee! Die Kombination hab ich als groben Steakpfeffer und mag sie sehr gerne.

      Schöne Grüße zurück und herzlich Willkommen auf meinem Blog! 🙂

    • das mit in die mühle ist ein super tipp – danke carina! 🙂 Katja, ich habe schon dreimal schoten getrocknet, immer einfach im kühlschrank – dauert dann halt ein bißchen. dann kann aber auch nix schlecht werden.

      • Hm, mir sind auch mal welche im Kühlschrank verschimmelt. Die wollte ich eigentlich gar nicht trocknen, hatte aber 2, die ich zu lange liegen ließ. Die schimmelten trotzdem sie im Gemüsefach und da auch in einer eigenen Ecke waren. Deswegen bin ich da skeptisch. Bei zweien finde ich’s nicht so schlimm. 20, 30 und noch dazu selber angebaute, da mag ich’s nicht riskieren. Das würde mich doch arg ärgern.

  2. Jippieh… dein Artikel mit all den scharfen Rezepten kommt mir wie gerufen…. Seit gestern lagert hier nämlich eine Tüte voller Pepperonis aus dem Garten meiner Oma. Und sowohl Plan A als auch Plan B entsprachen in etwa deinem Notfallplan, wobei mich der Gedanke ans Verschimmeln noch hat zögern lassen. Und jetzt das! Ich habe deinen Artikel gleich mal meinem lieben Mann weitergeleitet, weil er solche scharfen Sachen gerne mag *hüstel* … und spontan hat er sich für’s Sambal Oelek entschieden (hihi… DIE Wette hätte ich gewonnen…) und das mit dem In-Öl-Einlegen wollte ich schon immer einmal probieren.. Na, ich werde sicher berichten, was draus geworden ist…

    Viele Grüße… du liebe Küchenfee… 🙂

    • Oh cool! Dann hat das ja gut gepasst. 🙂

      Erzähl doch dann bitte mal, was ihr draus gemacht habt. Vielleicht habt ihr ja auch noch eine tolle Idee.

      Mein Favorit ist ja eindeutig das Mojo. Das liebe ich seit ich’s zum ersten Mal gemacht hatte.

      Liebe Grüße, auch an den lieben Mann!

  3. Ich bin ja ein Weichei, wenn es um scharfes Essen geht – geht gar nicht. Und das einzige Mal als ich mit höllenscharfen Peperonis rumgemacht habe, rieb ich mir nach dem Schnibbeln der Teile ein Auge – ich dachte ich würde nie wieder etwas auf dem Auge sehen können…. man hat das gebrannt.

    Und von anderen Leuten weiß ich, dass sie Peperonis einfach an der Luft auf dem Fensterbrett trocknen, anschließend die Dinger in dicht schließende Gläser tun und fertig.

    …da warst Du ja wieder richtig fleißig 🙂

    • Ich kann die Brennerfahrung nachvollziehen. Das habe ich vorhin dann auch noch wieder geschafft. Beim Verarbeiten ging’s einigermaßen gut, aber vorhin unter der Dusche, hab ich scheinbar alle Spritzer erwischt, die ich tagsüber so abbekommen hatte und sie aufgeweicht undt mit den Händen verteilt. Ich dachte, ich sei blind. (Und bitte frag nicht, wie das an manch anderer empfindlicher Körperstelle brennt. *jaul*)

      Und fleissig: ich wollte das lieber an einem Tag hinter mich bringen als tagelang Gefahr zu laufen, mir das Zeug in die Augen zu reiben. 😀

  4. Männe hat zum Geburtstag von meinen Eltern zwei Pflanzen bekommen. Einmal etwas dickere orangene und dann so schicke rote (aber nich so lang wie deine). Und wir kommen auch nicht hinterher mit der Verwertung^^ Gerade die rote Pflanze hat bestimmt schon an die 60 Peperoni gespuckt. Wir haben schon selber immer wieder was ins Essen verkocht, welche verschenkt, ich habe Anfang August welche eingemacht (3 Gläser) und nun hängt wieder der ganze Strauch voll – aber ich glaub, die geh ich am Wochenende mal, bevor wir Montag in den Urlaub fahren 😀 Wie lange halten sich denn wohl Tabasco und Sambal im Kühlschrank?

    • Die gehste am Wochenende mal? Öhö? 😀

      Ohne es genau zu wissen, vermute ich, dass sich das schon ein halbes Jahr halten sollte, wenn man nur mit einem sauberen Löffel reingeht.

      Florenz war das wo ihr hinfahrt, ja? Und wo kann man denn die Postkarten bestellen? 😀

      Gruß an Männe! – daran hätte ich dich übrigens auch ohne Namensnachreichung erkannt. :mrgreen:

  5. ohh, nicht nur den Namen vergessen, sondern auch ein „an“. Bitte an entsprechender Stelle einbasteln, dann macht der Satzteil auch Sinn 😀

    Ja Florenz war das. Postkarte hab ich mir schon vorgemerkt (hab die Adresse ja noch von den Käksän).

    Männe lässt zurück grüßen, aufs puschligste!

    • Mäh. Auf ‚angehen‘ bin ich natürlich nicht gekommen. 😳

      Puschelgrüße vom B.-Bunny – ich strahle! 😀

      Achso ja, ich hab da – in Erinnerungen schwelgend – noch ein ’schönen Urlaub auch‘-Gedicht für dich vorbereitet:

      *hüstel*

      Zuspruch dem Leben

      Die Liebe amüsiere.
      Sie amüsiere und sie schreie!
      Ach Sinchen, verehrtes Wesen du,
      Zu höheren Inspirationen fehlt wahrer Heldenmut.
      Die lange Nacht verweht,
      Es amüsieren die genialen Urlaube,
      Doch ewiger Blödsinn vergiftet die Seelen!

      Hachz! Die letzte Zeile ist ja fast so epochal wie ‚In ewiger Zeit ist beschwerlich der Keks!‘

    • Hach! Danke für’s Erinnern. Ich hatte in der Tat vor Wochen mal überlegt, damit Marmeladenexperimente zu veranstalten und das schon wieder verdrängt. Wo ich doch eh dieses Jahr so auf dem Marmeladen- und Chutney-Tripp bin. Aprikosen sind nicht so meines, aber da fällt mir bestimmt was anderes ein.

      (Erwähnte ich schon, dass ich meine riesige Sammlung leerer Gläser, die ich seit Jahren anhäufe, schon alle befüllt habe? 🙄 )

      • nein, erwähntest du noch nicht ;). eins davon ist ja bei mir, insofern bin ich also auch schuld, wa? *g

        ich sammel dann ab jetzt auch. so. [das einzig blöde beim einkochen ist, daß sich wenig gläser nicht gut lohnt und man bei vielen das auf-ess-problem hat ;)..]

      • Ich bin dazu übergegangen, lieber viele verschiedene Dinge auszuprobieren als von einem zu große Mengen. Kommt meinem Probierdrang viel eher entgegen. Und im Zweifel kann man’s spätestens im folgenden Jahr zur Saison wieder basteln. (Wobei ich ja auch nicht so mit meiner Zeit haushalten muss, das ist da ein echter Vorteil.)

        Aber zuviel gibt’s ja gar nicht. Gibt ja immer fröhliche, dankbare Abnehmer für solche Dinge. 🙂

  6. Also, nen Rezept habe ich auch noch. Ein ganz einfaches.
    Man nehme:
    1 Fl. braunen Tequlia
    1 Peperonischote
    Die Schote gut waschen, längs aufschneiden und für 7-14 Tage (je nach dem wie scharf man es mag) in den Tequila geben. Danach unbedingt rausnehmen!
    Und fertig ist der Chili-Tequila…

    Hast du weningstens gute Handschuhe getragen, beim schneiden der scharfen, roten Dinger?

    • Oh! Hmm. Mein letzter brauner Tequila ist ja so an die 20 Jahre her. Ich weiss gar nicht, ob ich den noch mag. (Ich trinke ja nur sehr selten Alkohol.)

      Aber ich glaube, ich muss jetzt mal überlegen, ob’s irgendeinen davon gibt, bei dem ich mir das vorstellen könnte. 😀

      Handschuhe hatte ich anfangs an (Hatte ich glaube noch gar nicht erzählt, dass ich mittlerweile die ohne Puder tragen kann. Yeah!), aber weil ich das alles so in Etappen gemacht habe, war’s mir irgendwann zu nervig. Und ich hab dem Pamps ja eh über’n halben Körper bekommen. 🙄

  7. Mein Bruder hatte vor 2 oder 3 Jahren eine Riesen-Peperoni-Ernte „eingefahren“, angeblich die schärfste Variante, deren Samen man in Deutschland käuflich erwerben kann – meine lieber Scholli! Mir tränen ja nur beim Gedanken dran die Augen! Er hat sie übrigens süß-sauer und nur sauer eingelegt (vermute mal, das war Essig) und sie halten sich immer noch.

    • Sind die dann auch eingekocht? Vermutlich doch, oder?
      Ich hatte das auch zuerst vor als ich sah, dass es so viele werden, aber die sind so scharf, dass ich sie dann zu zweit hätte einkochen müssen. 😀 So viel Scharf auf einmal kann ich nicht und sonst brauchen die so lange ’nen Kühlschrankplatz, wenn sie angebrochen sind.

      Ein Freund von mir lacht mich auch aus, weil ich bei meinen Gartencenter-Peperoni jaule, dass sie so scharf sind. Der baut auch alle möglichen wirklich scharfen Sorten an.

  8. Ich weiß nicht, ob die gekocht wurden, muss ich mal nachfragen.
    In meiner Ex-WG waren wir 2 Scharf-Lieber (inkl. mir 😉 ) und 2 Scharf-hasser – die Tube mit Harissa lag immer bereit ^^

  9. Pingback: Gulgoltogh, Dämon der dritten Hölle* « Gedankensprünge

  10. Hey, danke für die tollen Rezepte. Meine Pepperonis sind zwar noch grün, aber vielleicht wirds ja noch mit der Farbe…
    Ich habe vor 11 Jahren das erste Mal Pepperonis angebaut. Die waren auch unglaublich scharf (und ich bin was Schärfe angeht einiges gewohnt). Ich habe die damals alle getrocknet und später dann im Mörser zerkleinert und für die Herstellung von Harissa verwendet.
    Wenn Du die Schoten auf einen Zwirnfaden auffädelst (mit genug Abstand voneinander) und sie in einem trockenen Raum (also nicht in der Küche) aufhängst, trocken sie eigentlich ohne zu schimmeln. Nur so als Tip, falls Du es nochmal versuchen willst.
    LG Silke

    • Hey Silke. 🙂 Sind deine Pepperoni denn inzwischen rot geworden? Bei meinen ging das irgendwann absolut fix innerhalb weniger Tage.
      Harissa selber zu machen ist natürlich auch eine tolle Idee. Hast du zufällig noch das Rezept? Ich vermute, dass ich im nächsten Jahr auch wieder scharfe Schoten anbauen mag.
      Dankesehr für den Tipp zum Trocknen und herzlich Willkommen auf meinem Blog! 🙂

  11. Pingback: Kochbuchkochen 5/36 « Gedankensprünge

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