High and low

Heute soviel mehr Gutes als Doofes, dass ich’s unbedingt festhalten muss.

+ Apfel-Orangen-Gelee kochen
+ Kürbischutney kochen
+ trotz Angst nicht eine Sekunde zögern um die Verabredung evtl. doch noch abzusagen
+ Kaffee und Wasser und Eis und Wasser und dabei stundenlang in der Sonne sitzen und auf den Rhein gucken und viel lachen und nur wenig seufzen und gut unterhalten und alles so herrlich unkompliziert ♥
+ jemandem eine Freude machen 🙂
+ sich fast den ganzen Tag gut fühlen
+ eine Mail bekommen und feststellen, dass manchmal alles doch ganz anders ist

– fies an blubberndem Chutney verbrennen
– feststellen, dass der Sturz gestern doch übler war als angenommen – Armaua
– feststellen, dass diese ganze Beschäftigung primär der Ablenkung dient *soifz*
– Stunden vorm verabredeten Termin schon hyperventilieren -.-
– nicht wollen und vermutlich doch müssen, weil mich sonst eh das Gewissen piesakt

Katja

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You can run but you can never hide

Gerade fast jeden Tag zu merken, wie sich meine Grenzen momentan verschoben haben, wie dicht sie mir wieder auf die Pelle gerückt sind, ist etwas, das mich fast verzweifeln lässt.

Ich kann keinen Fuß vor die Tür setzen, ohne vorher Kämpfe mit der Angst auszutragen.

Alles fast so wie vor ein paar Jahren und doch so anders.

Jetzt weiss ich so viel mehr, verstehe Zusammenhänge, wo ich früher vor Wänden stand. Und doch nützt mir all dieses Wissen und Erkennen und Verstehen nichts, weil Kopf und Verstand leider so wenig zu melden haben, wenn die Angst sich erhebt und mir wie Wellen über’m Kopf zusammenschlägt.

Und es fällt mir so schwer, meinen Optimismus nicht gänzlich zu verlieren. Mir selber einzureden, dass das nur eine Phase ist. Dass ich nur wieder ausreichend viele gute Erfahrungen vor der Tür machen muss – das hat ja immerhin schon einmal funktioniert. Dass irgendwann dieser blöde Knoten im Kopf wieder platzen wird und dass mich das nicht wieder so viel Zeit und Kraft kosten wird wie vor ein paar Jahren.

Und ich sag mir all das jeden verdammten Tag und dann muss ich losheulen, weil ich nicht mal weiss, ob ich mir das selber glaube. Wen will ich also damit beeindrucken und überzeugen?

Es. kotzt. mich. so. an.

Dass das Leben irgendwie nie einfach ist und ein ständiger Kampf – damit habe ich mich ja mittlerweile abgefunden und ich find’s auch irgendwie ok, weil mich all das Kämpfen irgendwie doch zu mir selber führt und mich voranbringt.

Aber jetzt wieder die gleichen Kämpfe führen zu müssen wie vor einigen Jahren und keine neuen, die mich spürbar voranbringen – das fühlt sich so unfair an. Und wenn ich so empfinde, dann bekomme ich Angst, zu jammern oder in Selbstmitleid zu verfallen und gehe mir selber auf die Nerven. Ich. will. das. nicht.

Entschuldigung, heute nur unkonstruktives Gekotze. Diese ewigen schon bekannten und schonmal ausgetragenen Kämpfe machen mich völlig gaga und müde.

~You can run but you can never hide
From the shadow that’s creepin‘ up beside you~

Katja

~3~

3 Jahre bloggen haben mich verändert, mein Denken verändert. Das Aufschreiben meiner Gedanken ist in diesen 3 Jahren so Teil von mir, so Teil meines Denkprozesses geworden, dass ich es nur schwerlich missen wollte.

Eigentlich wollte ich zum dritten Blogsday irgendetwas hmm ‚Größeres‘ schreiben, was auszudrücken vermag, was das Blog(gen) für mich bedeutet, aber ausgerechnet heute herrscht in meinem Kopf wieder einmal so ein Chaos, dass es mich (fast) ganz wortlos macht. Man kann sich diese speziellen Stimmungen für rührselige Texte ja leider nicht aussuchen – zumindest mir gelingt das (immer noch) nicht. Ich verlinke daher lieber nur zu dem Eintrag, den ich zum zweiten Geburtstag meines Blogs schrieb – zumindest der Anfang gilt irgendwie noch fast genauso wie er es heute vor einem Jahr tat.

Dankeschön an alle, die immer wieder hierher kommen, lesen und kommentieren.

Ebenfalls Dankeschön an die ’stummen‘ Leser meines Blogs. Ich muss gestehen, dass es mich immer besonders freut, wenn jemand von euch irgendwann dann mal ‚Hallo‘ sagt und möchte mir selber glauben, dass mich das nicht aus Eitelkeit erfreut, sondern einfach, weil es sich hmm ‚echter‘ anfühlt, zu wissen, wer das, was ich schreibe – was ja nunmal recht oft sehr persönliche Gedanken sind –  liest.

Und ein besonderes Dankeschön an all jene, die mir durch’s Bloggen lieb und teuer geworden sind. Ihr macht mein Leben bunter!

Happy Blogsday, mein Kleines! Das mit dem Fürchten-Verlernen, das bekommen wir zwei schon noch hin!

Katja

Qal’at al-Hamra

(Für alle Fotos gilt: Klick macht dick)

Die Alhambra von den Generalife aus gesehen

In der Mitte das Motto der Nasriden Dynastie (Banu Nasr), das einem dort überall an den Wänden begegnet. ('Es gibt keinen Sieger ausser Gott.')

„Die Alhambra ist wunderschön, manchmal fällt es jedoch vor lauter Menschen nicht leicht, dies auch zu würdigen.“ ist einer der ersten Sätze, die ich seinerzeit in meinem Reiseführer (übrigens, weil ich den schon gelegentlich erwähnte: Andalusien von Thomas Schröder im Michael Müller Verlag erschienen und sehr empfehlenswert) über die Alhambra gelesen habe und den ich während des Besuchs dort ein paarmal im Kopf nach vorne kramen musste, um mich dazu zu bringen, die vielen (vielen, vielen, vielen!) Menschen bewusst zu übersehen, um manchmal so ‚dicht‘ im Kopf zu machen, dass es sich anfühlte als sei ich alleine dort, die Wahrnehmung nur auf die Umgebung gerichtet, nicht auf die Menschen darin.

Und so kommt es auch, dass ich selten Menschen im Foto eingefangen habe, weil ich den Blick auch oft so halb schräg nach oben gerichtet hatte, über die Köpfe hinweg, um nicht dauernd im Bewusstsein zu haben, wie viele Menschen da waren.

Ich habe das Gefühl, ich könnte mit noch so vielen Worten nicht einmal ansatzweise ausdrücken, wie wunderschön die Alhambra ist. Nach 2 oder 3 – ich weiss gar nicht mehr wie vielen – Stunden in den Nasridenpalästen – jenem prachtvollen Teil, dessen Wände fast überall reich verziert sind mit Mosaiken

Mosaiken (müsste im Mexuar (Verwaltungstrackt) sein)

und Ornamenten,

stuckverzierte Wände

wo es Wasserbecken gibt, deren Zuläufe so raffiniert konstruiert sind, dass die spiegelnde Wasseroberfläche völlig unbewegt bleibt,

Wasserbecken im Myrthenhof

wo man bei jedem Innenhof (und überhaupt jeder Wand und jedem Ornament) auf’s neue erstaunt ist, was sich hinter der äusseren schlichten Fassade verbirgt (was ich übrigens hoch interessant finde: die ganze Pracht und Zier gibt es nur nach innen, wo die Herrscher lebten und selber etwas davon hatten, nach aussen ist alles unbeeindruckend schlicht gehalten),

Blick auf den Comares-Palast

wo es unendlich viele Säulen

Ein paar der Säulen des Löwenhofs (leider gerade ohne Löwenbrunnen und in Restaurierung als wir dort waren)

und Muquarnas zu geben scheint,

Tropfsteinhöhlenartige Wandnischen

wo die Fenster prachtvolle Ornamente aufweisen,

Fenster im Sala de los Embajadores (Saal der Gesandten)

wo es unglaublich geschmückte Kuppeldecken gibt,

Decke im Sala de los Abencerrajes

wo man zwischendurch immer wieder auf üppige Gärten mitsamt Brunnen blickt (bzw. durch kommt),

schattige Gärten

wo es immer wieder offene Durchgänge gibt, wo man ganz unvermittelt auf Granada schauen kann, das der Alhambra zu Füßen liegt

Blick auf Granada

und wo – als wäre das alles noch nicht genug – auch noch fast alle Fußböden verziert waren

Jeder Fußboden mit anderem Muster

– war ich irgendwann erleichtert, in einem schattigen, kühlen Raum zu landen, dessen Wände schlicht weiss gekalkt waren und ich habe eine ganze Weile nur diese weissen Wände angeschaut, um meine Augen wieder mal zu resetten, um gegen die Reizüberflutung anzukommen, die in den vorangegangenen Stunden über mich hereingebrochen war. So wunderschön das alles ist, als so anstrengend habe ich es empfunden. So viel Pracht, so viel Schönheit, so unfassbar viele Details, dass ich völlig überfordert davon war, das alles in der kurzen Zeit in mir aufzunehmen. Ich hätte da wirklich Wochen verbringen können und langsam an den Wänden entlanglaufen, die Ornamente und Schriftzeichen, deren Bedeutung ich nicht kenne, mit den Fingern langfahren – das hätte mir besser gefallen als diese kurze Zeit für so viel Information. (A propos Information: Die offizielle Webseite (ich glaube zumindest, dass sie das ist) ist ungeheuer inforamtiv!)

Nach den Nasridenpalästen waren die groben Mauern des Alcazaba, der eigentlichen Festung und auch dem ältesten Teil der Alhambra fast erholsam.

Wachturm des Alcazaba

Blick auf den Waffenplatz

Und nach so viel ‚kleinteiligem‘ Anschauen, war es wunderbar, vom Waffenturm aus, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.

Aussicht vom Wachturm auf Granada

Und auch die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada konnte man von dort aus sehen.

Von dort aus ging es dann weiter zu den Generalife, aber das verschiebe ich auf einen anderen Eintrag, weil es hier schon genug zu sehen gibt. Ich will hier ja nicht für die gleiche Reizüberflutung sorgen. 😀

Und weil das Kurzfassen mir nie so gut liegt und das Fotos aussortieren schonmal gar nicht, habe ich noch einige Bilder mehr gerade bei Picasa hochgeladen – für alle, die noch mehr sehen mögen. Ein Klick auf’s Albumbild hier unten, bringt euch dort hin.

La Alhambra

Katja

Ich mag…

…Themen, die ich so spannend finde, dass ich pro Browsertab mit Infos, den ich schließe, mindestens 3 neue öffne und mich immer tiefer ins Thema eingrabe und immer mehr wissen will. Streng abzugrenzen von jenen Dingen, wo man die Infos aus 3 neuen Tabs braucht um jene des offenen zu verstehen. So ein wirkliches Festlesen aus Interesse.

Gerade geht mir das so mit allen Informationen zur Alhambra, zur Geschichte Andalusiens, zur Zeit der Nasriden Dynastie in Granada, zum letzten Emir von Granada und und und…

Ausgelöst wurde dieser Schub durch ein Buch, das ich gerade lese – Mondlaub von Tanja Kinkel, wo es um jene letzten Züge von al-Andalus geht. Ich hatte vor einiger Zeit schon die Puppenspieler von ihr gelesen und diese Autorin schafft, was keiner meiner Geschichtslehrer je geschafft hätte – ich entwickle Interesse an geschichtlichen Dingen und bekomme durch das Lesen ihrer Bücher immer Lust auf mehr Informationen über die Zeit und die Hintergründe, vor denen sie ihre Geschichten platziert. Herrlich echt. Richtiger kann man es kaum machen.

Bei Mondlaub geht mir das ganz extrem so, weil ein guter Teil der Geschichte in der Alhambra spielt – zwischen all den Säulen, Wasserläufen und in den Gärten, wo ich vor nicht mal einem Jahr gewesen bin. Das macht das Lesen so faszinierend, weil ich die Schauplätze vor Augen habe.

Wenn im Buch steht:

Am nächsten Tag gingen die Feierlichkeiten weiter, aber sie brauchten nicht mehr daran teilzunehmen. Also wanderten sie ungewohnt ziellos durch die Alhambra und beschäftigten sich damit, ihre Lesekünste an den zahllosen Gedichten und Suren zu erproben, die überall an den Wänden geschrieben standen.

(Tanja Kinkel, Mondlaub, Seite 54)

dann kann ich diese beschriebenen (haha, im doppelten Sinne) Wände vor meinem inneren Auge abrufen und Tariq und Layla auf ihrem Weg begleiten und ich weiss, dass das ‚zahllos‘ nicht übertrieben ist, weil ich es mit eigenen Augen gesehen und bestaunt habe (und mir gewünscht habe, ich könnte lesen, was dort überall geschrieben stand).

Und auch die anderen Schauplätze des Buches kenne ich wenigstens dem Namen nach, hab sie teilweise besucht. Diese Mischung aus spannender Geschichte und eigenem Erinnern hat mich gerade ganz tief in diese Welt eingesogen und ich kann mich voll Begeisterung vertiefen und mehr und mehr und mehr darüber lesen.

Und die Faszination (und auch das Wissen, dass mein nächster Spanienurlaub quasi vor der Tür steht und ich noch so viel vom letzten erzählen wollte) hat auch dazu geführt, dass ich endlich mal den Riesenbatzen Alhambra-Fotos sortiert habe, um euch einige davon zu zeigen.

Mal sehen, wie ich das mache, es sind trotz allen Sortierens immer noch ganz schön viele übrig. Ihr wisst vermutlich mittlerweile, kurz und knapp und eingeschränkt ist nicht so meines. *soifz*

Für den Anfang gibt es heute ein paar erste Bilder, nämlich jene von der Wassertreppe im Bereich der Generalife (dazu später mehr). Über die Wassertreppe gelangt man zum höchsten Punkt der (des? Ich glaube, ‚der‘ klingt richtiger für mich) Generalife, von wo aus man eine wunderbare Aussicht hat.

Wasserbecken, Wasserrinnen und Springbrunnen gibt es überall in der Alhambar und den Gärten des Generalife – die Treppe hat mich wohl am meisten beeindruckt. Dort, wo sich normalerweise die Handläufe einer Treppe befinden, befinden sich bei der Wassertreppe Wasserrinnen, unterbrochen von etlichen Stellen, wo das Wasser sprudelnde Schlenker hinlegt und man steigt unter einem Blätterdach (ich glaube Lorbeer, man kann die Blätter auf einigen Fotos sehen, kann jemand verifizieren, dass das Lorbeer ist?) nach oben. Nach einem extrem heissen Tag, mit glühender Sonne, extrem vielen Menschen und vom vielen Laufen schmerzenden Füßen, kam mir die kühle Treppe mit den rauschenden und glucksenden Wasserläufen sehr beruhigend und kühlend vor.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Und das direkt schonmal: Solltet ihr je auch nur Ansatzweise in die Nähe Granadas kommen, nehmt euch einen Tag Zeit und besucht die Alhambra! Wirklich! (Und plant das vorher und besorgt euch die Karten, Spontanbesuche sind pure Glückssache, weil alle dorthin wollen.) Das ist eines der beeindruckendsten Dinge, die ich je im Leben gesehen habe. ♥

Katja

Die Hand auf dem ♥

Seit einiger Zeit meine tägliche Dosis Lebensfreude in Musikform. Gerne auch mehrfach täglich verabreicht. Hammer-Ausstrahlung, Hammer-Stimme, Hammer-Song. So Hammer – da will man losrennen und Nägel kaufen, um ein Baumhaus zu bauen. Mindestens. Oder nochmal Play drücken.

Je veux d’l’amour, d’la joie, de la bonne humeur
c’n’est pas votre argent qui f’ra mon bonheur
moi, j’veux crever la main sur le cœur.

Papalapapapala. ♥

Katja

Sommersonntag

Nachdem es den ganzen Morgen und Mittag grau und dunkel war und immer wieder Regengüsse samt Gewittergrummeln vorbeikamen, wurde es irgendwann heute Nachmittag  schlagartig hell – als hätte jemand das Licht angeschaltet. Der Sonne-Raus-Reflex setzte ein und obwohl ich heute wieder extreme Kämpfe mit der Angst auszutragen hatte, war ich irgendwann, vom Versprechen auf ein Eis gelockt, draussen, um zum ersten Mal einen kurzen Spaziergang in Bensheim zu machen. Schön da – das stelle ich irgendwie in letzter Zeit dauernd fest, jetzt wo ich endlich, nach 4 Jahren in der Gegend, anfange, mich auch mal hier umzugucken.

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Katja