Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich laut mit mir selber rede. Meistens schimpfe ich mich dann grinsend (und natürlich auch laut) dafür. Meist geht es dabei nur um irgendeinen alltäglichen Kram und ich brabbele vor mich hin, was ich als nächstes erledigen muss.
Und manchmal – und das ist meist der Fall, wenn ich über irgendwelche ‚Grübeldinge‘ nachgrübele – fällt mir auf, dass ich zwar nicht laut, aber doch in meinem Kopf richtige Dialoge stattfinden lasse. Was mich dabei immer wieder mal erstaunt ist, dass ich diese inneren Dialoge nicht (immer) mit mir alleine austrage. Häufig sind daran unterschiedliche Freunde beteiligt, die ich gut kenne und von denen ich (scheinbar) ahne, wie sie auf bestimmte Äusserungen von mir reagieren würden. Und bei den Gedanken, die den Standpunkt der jeweiligen Freunde (oder zumindest das, was ich annehme, was ich als Denkanstoß von ihnen bekäme) vertreten, habe ich die Stimme (und manchmal auch den Gesichtsausdruck) derjenigen im Kopf. Ganz als würde ich mich mit jemandem unterhalten – nur dass das ganze ausschließlich in meinem Kopf stattfindet.
Fiel mir letztens wieder mal auf als ich vor so ’ner ‚ich trau mich nicht‘-Schwelle hing und drüber nachgrübelte und mich durch gezielte Fragestellungen gedanklich angetrieben habe, an dieser Schwelle nicht hängenzubleiben, sondern weiterzudenken und genau aufzudröseln, was denn wirklich realistisch Schlimmes passieren könnte, um dann einzusehen, dass ich ja eigentlich gar nichts zu verlieren habe. Und dieses Antreiben und Weiterforschen passiert fast immer mit dieser Stimme, weil das etwas ist, was für Gespräche mit diesem Menschen ganz typisch ist, weil er diese Fragen, die mich dazu bringen, über diese Schwelle drüberzudenken, schon oft in echten Gesprächen gestellt hat.
Eine andere Stimme kämpft zB häufig meine Selbstzweifel nieder oder erklärt mir Zusammenhänge, wenn ich an meiner Wahrnehmung zweifle, so wie es der reale Freund auch häufig tut.
Kennt das jemand? Geht euch das auch so, dass ihr beim Grübeln – wenn ihr darüber nachdenkt, was ein bestimmter Mensch euch in diesem Moment sagen würde – das, was ihr denkt, was er sagen würde, auch in seiner Stimme denkt?
Oder ersatzweise, wenn man gedanklich ein bevorstehendes Gespräch durchspielt: Denkt ihr die Antworten dann auch in der Stimme des Gesprächspartners?
Wenn ich gerade in so ’nem Grübeln drin stecke, kommt mir das sehr normal vor. Wenn ich so losgelöst davon drüber nachdenke oder das jetzt nochmal durchlese, frage ich mich aber schon, ob das nicht doch ziemlich abstrus ist. 😯 (Getreu dem: 9 von 10 Stimmen in meinem Kopf streiten sich, eine summt.)
Katja