Das habe ich gerade, titellos und unvollendet in meinen Entwürfen gefunden, als ich eigentlich was ganz anderes gesucht habe. Liegt 2,5 Monate zurück, aber ich kann mich noch gut an den Tag erinnern und die Stimmung, die ich da (und auch in der Zeit rundrum hatte). Nicht fertig geschrieben habe ich den, glaube ich, weil dann das Telefon klingelte und diese ganz seltsame Stimmung, die ich beim Schreiben hatte, war verflogen.
Gerade wollte ich den Text löschen, weil das ja eine Stimmungsmomentaufnahme ist – aber das hab ich dann doch nicht fertig gebracht. 🙄 Da ich ihn aber auch nicht einfach, in den Entwürfen liegen lassen will (da liegt sowieso schon genug rum) und da ich ihn aufgrund der Momentaufnahme nicht fertig schreiben werde, veröffentliche ich ihn jetzt einfach so, gedankenschnippselmäßig oder vermutlich eher gedankenfotografiemäßig, weil es ja keine aktuellen Gedanken sind.
Katja
~*~
Manchmal hat der Tag schon beim Aufwachen verloren, kaum eine Chance, dass er noch mein Freund werden kann. Das Kopfweh ist noch das gleiche wie beim Schlafengehen, die Augen kaum weniger geschwollen, die Welt hinter Milchglas versteckt – einzig das Herz hört nicht auf, schmerzhaft bis zum Hals zu klopfen, so sehr, dass ich kaum Schlucken kann.
Die Gedanken rotieren. Verflucht, was ist echt und was Selbstbetrug? Geht’s mir überhaupt so gut mittlerweile wie ich nicht umhin kann mir selber und allen anderen immer wieder zu versichern? Oder ist das nur die Illusion, die ich mir selber aufgebaut habe, weil alles andere sich überhaupt nicht aushalten ließe?
Ist es dieser doofe Herbst, der längst nicht so doof wäre, wenn er nur sonnig und bunt wäre und nicht den verschissenen lichtlosen Winter nachziehen würde, der mir (auch) so auf’s Gemüt schlägt? Ich bin noch nicht so weit. Ich war gerade erst so weit überhaupt die Arme auszubreiten und den Sommer, der erst zu plötzlich, direkt aus dem Winter ohne Frühling entsprungen war, dann zu heiss, dann zu nass, dann zu kalt war, endlich zu begrüßen und dann dreht der sich schon wieder um und geht und ich weiss nicht, wo die Zeit geblieben ist. So wie einzelne Tage an mir vorbeirasen, ich dauernd in Hektik und ohne Zeit bin, obwohl ich doch eigentlich jede Menge davon haben müsste, ist auch der ganze Sommer an mir vorbeigezogen.
Und ich weiss nicht mal, ob’s daran liegt, dass mir das bewusst wird. Oder ob ich mir einfach nur selber die ganze Zeit die Taschen volllüge, mich eben mit allem irgendwie arrangiert habe, aber eigentlich nur leer und zombiemäßig durch mein Leben hetze.
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