Manche Songs kann ich nur in ganz bestimmten Aufnahmen hören, weil sie mir einfach so vertraut sind, weil genau diese Version genau zu dieser Erinnerung gehört, im Kopf einen Film auslöst oder manchmal auch nur Erinnerungsfragmente, dann ist es fast wie im Fotoalbum zu blättern.
Manche Songs bilden ‚Liedpaare‘, die kann ich nur hören, wenn beide direkt hintereinander laufen. Höre ich nur einen davon, fühlt es sich an, als hätte ich nach der Hälfte einfach abgeschaltet – oder, wenn es der erste der beiden war, als hätte ich zu spät eingeschaltet.
‚Humble Stance‘ von Saga erfüllt sogar beide Kriterien. Das kann ich nur in einer Live Version hören, da muss unbedingt und zwingend Publikum zu hören sein und der Anfang muss dumpf klingen. Und direkt danach muss ‚Why can’t this be love‘ von Van Halen kommen. Unbedingt! Anders geht gar nicht. Die waren nämlich in exakt dieser Reihenfolge (und Humble Stands als Liveaufnahme) auf der Cassette eines Klassenkameraden, die wir auf einer Klassenfahrt im Bus rauf und runter gehört haben. Eine ganze Woche lang. Nix anderes. Unser Begleitlehrer (der Mathelehrer, Klassenlehrer hatten wir damals gar keinen) und seine Frau sind zwar fast wahnsinnig dabei geworden, haben uns aber trotzdem gewähren lassen.
Amaretto mit Kirschsaft aus Zahnputzbechern, 16 Leute in einem Doppelbett, nächtliches Ausbüchsen mit Discobesuch, Knutschen auf der Eisbahn des Münchner Olympia-Stadions und alle sind wir auf Fuchur geritten. Hachz!
Katja