Manche Tage sind einfach nur mistig. So von vorne bis hinten. Draussen grau und Regen, innen grau und ich merke, wie ich dem Sommer hinterherflenne, der doch eigentlich gerade erst im Begriff war anzufangen und unmöglich schon wieder dieser Mistdrecksdunklenjahreszeit gewichen sein kann. Ich weiss nicht, wo er geblieben ist, die Zeit ist wieder mal komplett an mir vorbeigezogen. Und mit dem trüben Wetter und dem Bewusstsein, dass das Jahr schon fast wieder vorbei ist, kommt der Frust, weil sich das vergangene Jahr so nach Stillstand anfühlt. Herrje, was hab ich denn bitte zustande gebracht in diesem ganzen Jahr? Wie und wo bin ich überhaupt vorangekommen, raus aus diesem Mistdreckssumpf aus Angst und Traurigkeit? Und ich muss mich übel zusammenreissen, um die Minischrittchen, die ich gemacht habe, nicht komplett zu übersehen, zu verleugnen. Aber wie soll das denn werden, wenn das Tempo nicht mal irgendwann besser wird? Langsam reicht’s doch, langsam könnte doch alles mal wieder anders, mal wieder besser und leichter werden. Und was, wenn’s das nie wieder wird? In mir hallt noch der Satz, der letzten Therapeutin, dass nie wieder alles werden wird, wie es mal gewesen ist. Aber es kann doch auch nicht so bleiben. Das kann doch nicht schon das Maximum sein, zu dem ich noch im Stande bin. Traurig, überfordert, hilflos. Und ich trau mich nicht, mir wieder ’nen Therapeuten zu suchen, obwohl ich manchmal denke, dass das vielleicht das beste wäre, aber mir hängt immer noch nach, was bei der letzten passiert ist und wie schädlich das war, statt mich voranzubringen.
Ach Dreck. Die Gedanken fahren Karussel während ein Kakadu aus Badeschaum Duffy Duck küsst, ein Rennauto vor meinen Augen zum Lama wird, ein Dinosaurierkopf am Horn eines Einhorns leckt, eine Möwe mit einer Handtasche zwischen den Krallen vorbeischwimmt und zu einem Auto mit herzförmiger Heckscheibe wird und die Tränen lautlos ins Badewasser tropfen.
Wenigstens der Soundtrack zur Traurigkeit hat irgendwie was Tröstliches.
Katja