Gestern noch

…in der Sonne geblüht, heute schon auf meinem Brot. 😀

Holunderblütengelee:

ca. 20 Dolden Holunderblüten
1 Liter Orangensaft (frisch gepresst oder Direktsaft)
der Saft aus einer Zitrone
500 Gramm Gelierzucker 1:3

Die Blüten so gut es geht von den Dolden abstreifen und für etwa 24 Stunden im Orangensaft baden. Danach die Blüten absieben (ich hab das sogar mit einem relativ groben Sieb gemacht, wo ein paar Blüten mit durchgeflutscht sind. Leider kann man die nach dem Kochen nicht mehr erkennen, die sollten eigentlich dekorativ im Glas aussehen. :D) und in einem großen (!) Topf mit Zitronensaft und Gelierzucker verrühren. Der Topf darf allerhöchstens zur Hälfte gefüllt sein.
Die sehr sauberen (!) Gläser für’s Gelee auf einem feuchten Geschirrtuch in der Nähe des Herdes bereitstellen. Ich sammle über’s Jahr weg alle möglichen Gläser mit Twist Off Deckeln von Oliven, Sauren Gurken und Co und nutze die dann für Marmelade. Direkt vorm Befüllen spüle ich sie nochmal mit heissem Wasser durch und lege die Deckel auch bis zum Verschließen in ’ne Schüssel mit heissem Wasser.
Topf auf den Herd, Herd auf volle Power und unter Rühren aufkochen. Wenn’s sprudelnd kocht noch so etwa 5 Minuten bei voller Hitze weiterkochen lassen und dabei nicht aufhören zu Rühren. Das Gelee sofort in die Gläser füllen (auf dem feuchten Tuch stehen sie, damit das Glas nicht zerspringt, wenn die heisse Pampe eingefüllt wird), verschließen und für ein paar Minuten auf den Deckel drehen.

Fertsch!

Ich hatte vorher noch nie Holunderblütengelee gegessen, aber genau so muss es schmecken – love at first sight!

Katja

17 Kommentare zu “Gestern noch

  1. Klingt ja interessant… Und das kann man mit ganz normalem Holunder machen? Ist ja interessant 😮
    Ich muss jetzt nur noch mal googeln was denn so der Unterschied zwischen Blüten und Dolden ist.
    Hier in Hamburg stehen ja auch so viele Fliederbäume. Sogar in „unserem“ Garten stehen zwei Bäume. Aber ob ich da einfach beigehen und was abschneiden kann??
    Ich muss noch mal überlegen 😀

    • Ja, der ganz schnöde, der oft an Straßenrändern (oder besser an Waldrändern) wächst und zumindest hier aktuell blüht.

      Eine Blüte ist eines dieser Miniblümchen, eine Dolde ist dieses Dingens (Klick für Wikipedia, da gibt es u.a. eine schematische Darstellung), an dem ganz viele der Blüten dranhängen.

      Den Flieder für die Vase schneiden? (Meiner ist schon seit 2 oder 3 Wochen verblüht. 😦 )
      Ich würd’s nicht machen. Flieder ist am dankbarsten, wenn man ihn einfach drauflos wachsen lässt ohne ihn zu schneiden. Wenn man in einem Jahr schneidet, blüht er an diesen Stellen im nächsten Jahr nicht, weil die Blüten für die Blüte im folgenden Jahr schon angelegt sind während der Blüte im aktuellen Jahr.
      Das ist echt eine dusslige Einrichtung. Normalerweise kann man so blühende Gehölze entweder vor ihrer Blüte oder direkt danach ganz gut schneiden, ohne dass das im Jahr drauf von Nachteil ist. (Laienwissen und alles vor ein paar Wochen erst angelesen, weil ich u.a. vor genau diesem Problem stand, meinen Flieder schneiden zu müssen, weil er den Weg zuwucherte. Vielleicht findest du auch ’ne gegenteilige Meinung, aber das ist, was ich gefunden hatte.)

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      • Ich wünsche mal wieder Waidmanns Heil! 🙂
        Hier wachsen die fast überall an den Straßenrändern der Landstraßen. Für die Küche pflücken mochte ich da nicht, aber wenn das nicht so sehr befahren ist, geht das bestimmt auch. Ich hab’s ja primär nicht gemacht, weil es hier eben diese gute Gelegenheit gibt, welchen im Naturschutzgebiet zu holen.

      • Yeah ich hab grad ne Stelle ausgemacht, an der Hollunder wächst, schön weg von der Straße (und an der ich vor kurzen mit meinen Mitbewohnern vorbeikam, so wie oft, und ich ihnen noch vom Hollundergelee meiner Mutter vorgeschwärmt hatte – und es dann vergessen habe lol)

        Nur mal so am Rande: Im Naturschutzgebieten darf man doch eigentlich gar nichts pflücken, oder? *am Kopf kratzt*

      • Ich vergaß: Nun heißt es dieses Wochenede leere Marmeladengläser zu besorgen, am besten günstig, und dann abwarten, bis die Dolden richtig blühen (hier ist alles immer ein bißchen später dran). Und sich von Muttern den ein anderen Tipp zu holen.

      • Yeah. Dann steht ja dem Geleekochen nix mehr im Wege. 😀

        Hmm, ich weiss das ehrlich gesagt gar nicht ganz genau. Aber soweit ich weiss, bieten die dort auch regelmäßig Pilz- und Kräutersammelexkursionen an. Das ginge dann doch auch nicht. *Kopf kratz*
        Es gibt dort überall auch jede Menge wilder Brombären und da sind, wenn die reif sind, jede Menge Leute unterwegs und sammeln die.

        Vielleicht gibt es da Unterschiede? Es geht, wenn ich das richtig verstanden habe, primär um den Schutz der Sumpf- und Auenwiesen, weil die wohl auch Brutstätte vieler Vogelarten sind.

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  5. Oh, lecker! Mit Orangensaft kannte ich das Rezept bisher nicht. Mal sehen, wann ich mal wieder zur Holunderblüte in Deutschland bin. Dann werde ich auf jeden Fall daran denken.

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